Logbuch 2025, Teil 2
Eine Woche ist schnell rum, und noch schneller ist vergessen, was in diesen sieben Tagen alles passiert ist. Diese Wochenchronik gibt einen kleinen (subjektiven) Überblick:
Eigentlich müsste Merz etz ja zurücktreten. Die CDU Sachsen hat die AfD mit ins Gremium zur Kontrolle des Verfassungsschutzes gewählt (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) – die gesichert Rechtsextremen dürfen sich selbst beobachten. Damit nicht genug: Sachsens Innenausschuss geht an Lars Kuppi (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), Querdenker und Polizist, der wegen seiner Gewaltausbrüche seine Dienstwaffe abgeben musste (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Noch besser triffts den Justizausschuss, mit Alexander Wiesner tritt der (wegen ihrer Verhaftung ehemalige) Arbeitgeber von zwei Rechtsterroristen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) die Führung an. Und Merz? trinkt Weizen mit Söder.

A pro pos AfD: das Katapult-Magazin – die mit den tollen Grafiken – kam auf die Spitzenidee, ein echtes AfD-Wahlprogramm zu drucken. Also in NS-Optik, randvoll mit den krassesten Zitaten aus den Reihen der Faschos. Unkommentiert (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), wie sie stolz verkündeten. Mit der Bitte um Spenden. Die kostenlose Wahlwerbung wurde dann heigottseidank doch zurückgezogen.
Die echte Wahlwerbung dieser Partei kopiert derweil wahlweise die NPD oder die NSDAP (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), jedenfalls landeten in Karlsruhe solche Tickets in diversen Briefkästen und daraufhin diverse Anzeigen wegen Volksverhetzung bei der KriPo. Die Tagesschau bewertete das Geschehen als “umstritten”.
Dank Alice und Elno wird die spannende Frage diskutiert, ob Hitler in Wahrheit links gewesen ist. Die Berliner Zeitung geht der Sache nach und kommt zum Schluss, dass die Weidel da gewissermaßen Recht hätte, ganz egal was der linke Mainstream so behauptet.
Die Vielseitigkeit der deutschen Sprache zeigt sich vor allem, wenn es um die Benennung und Bewertung von Rechtsextremismus geht. Die Bundesanwaltschaft findet zum Beispiel, der Anschlag in Magdeburg sei eine “Amokfahrt aus persönlicher Frustration (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)” und will nicht ermitteln. So gesehen richtig: Hanau, Halle, OEZ, Christchurch, Utoya, auf ne Art alles tragische Geschehnisse, die der persönlichen Frustration von Rechtsterroristen zugrunde liegen.
Sahras Matryoshkamannschaft sucht derweil Gemeinsamkeiten mit der AfD und ist nur noch zwei, drei Sharepics vom Bombenholocaust und Teilnahme am Trauermarsch in Dresden entfernt
Positives gibts derweil bei der SPD zu vermelden – dem Wahlkampf sei Dank wurde der Klimakanzler wiedergefunden und aufgewärmt, Olaf will auch wieder nachhaltige Sachen machen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!
Leider nur wenig Aufmerksamkeit bekam aber der Angriff auf eine SPD-Politikerin in Bayern (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre): Fäuste sind einfach weniger spektakulär als Rasierschaum.
Ferner liefen: Milliardäre finden Trump spitze, Fakten zu woke und Frauen könnten ruhig als Haushaltsgegenstände bezeichnet werden. Und im Ulfenbeinturm wird mittlerweile selbst verlegt, reinschauen in den buchgewordenen Rant des aufwärts Scheiternden lohnt aber nicht.