Über Nazi-Tattoos, Drag Queens und einen Döner, der alles überschattet
Der Übermedien-Newsletter von Stefan Niggemeier.
Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,
ich weiß nicht, ob Sie es mitbekommen haben: Am 1. März hat in der Innenstadt von Haltern, der Stadt im nördlichen Ruhrgebiet, die vor allem für ihren Stausee bekannt und beliebt ist, ein neues Tattoo-Studio eröffnet. Es heißt Asgard und soll „frischen Wind in die Altstadt bringen“. So wurde der Betreiber Christopher Morawski, „den alle nur ‚Mo‘ nennen“, von der örtlichen „Halterner Zeitung“ zitiert (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Morawski, notierte die Redakteurin Anne Schiebener, sei „am ganzen Körper mit Tattoos übersät“: „Im Gesicht, am Hals, an den Händen.“
Screenshot: „Halterner Zeitung“
Sie stellte das Konzept des Ladens mit wechselnden Gast-Tätowierern vor, wies darauf hin, dass man zur Zeit noch kurzfristig Termine bekomme, erzählte, dass Morawski und seine Frau vor sechs Jahren aus Castrop nach Haltern gezogen seien: Die Seestadt gefalle ihnen besser.
Was man nicht aus der „Halterner Zeitung“ erfuhr: dass es sich bei Morawski offenbar um einen Neonazi handelt. Darauf wies stattdessen Ronny Junghans hin (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), ein freier Journalist, der über Rechtsextremisten recherchiert. Auf X (ehemals Twitter) zeigte er Fotos von „Mo“ bei einem Neonazifestival, bei einem Rudolf-Hess-Gedenkmarsch und bei einer Rechtsrockveranstaltung der Neonazipartei „Der Dritte Weg“. Gelegentlich trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift „HKN KRZ“.
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