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Science-Fiction-Abenteuer zum Lesen und Rätseln

Ich spiele gerade mit Vergnügen Citizen Sleeper 2 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und fühle mich in den Weiten des Alls des Öfteren an Abenteuer-Spielbücher erinnert. Wer den Vorgänger kennt, der weiß ja, dass man in der Rolle des Sleepers einiges lesen und teils knifflige Entscheidungen treffen muss, während man seine Würfel taktisch einsetzt. Es entsteht auch auf ästhetischer Ebene eine gewisse Symbiose aus Lektüre und Spiel.

Alles Weitere spare ich mir für die kommende Rezension dieses abstrakten Rollenspiels für PC und Konsolen auf, die ich hoffentlich Donnerstag anbieten kann. In dieser Erkundung folge ich aufgrund der Ähnlichkeiten den Spuren der Science-Fiction innerhalb der Gamebooks. Die wurden ja vor allem mit der so genannten Fighting Fantasy von Steve Jackson und Ian Livingston seit 1982 populär, als The Warlock of Firetop Mountain erschien.

Obwohl populär etwas untertrieben ist, denn sie verkauften sich ja millionenfach und trugen neben der europäischen Lizenz von Dungeons & Dragons zum internationalen Aufstieg von Games Workshop bei - mehr dazu hier. Bis heute ist eher die Fantasy als Szenario populär, darunter klassische Reihen wie "Einsamer Wolf" von Joe Dever oder moderne Varianten wie "Reiter der Schwarzen Sonne" von Swen Harder.

Aber schon vor der Fighting Fantasy, seit etwa 1979, war die ursprünglich für Kinder konzipierte Reihe Choose Your Own Adventure (CYOA) von Edward Packard kommerziell sehr erfolgreich. Und das fiel Verlagen wie Bantam Books auf, also gab es ab Mitte der 80er eine immer größere Auswahl an Szenarien für Abenteuer-Spielbücher (eine Übersicht gibt es bei Demian's Gamebook (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)); darunter endlich auch mehr Science-Fiction.

Ich greife exemplarisch eine Reihe heraus, in der man ähnlich wie aktuell in Citizen Sleeper 2 eine Zusammenfließen aus Lektüre und Spielästhetik beobachten konnte: Und zwar in der zwölfteiligen Reihe Be An Interplanetary Spy, die beim Verlag des amerikanischen Schrifstellers Byron Preiss (1953-2005) ursprünglich für Kids konzipiert wurde und mit Titeln wie Robot World, Planet Hunters und Skystalker als Taschenbuch für 1,95 Dollar bis 1985 lief. Schon der erste Band Find the Kirillian! von 1983, geschrieben von Seth McEvoy, knüpfte in der ersten Coverversion offensichtlich an Videospiele wie Space Invaders und Galaga an, die damals populär wurden:

(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Find the Kirrilian!, Be an Interplanatary Spy No. 1, 1983, Bantam Books (heute Penguin Random House), Bild: https://gamebooks.org/

Zumal sie nicht mehr nur in der Spielhalle liefen, sondern dank C64, Atari 2600, NES & Co gerade eben auch die Kinder- und Wohnzimmer eroberten. Diese Abenteuer-Spielbücher trafen jedenfalls nicht nur den Zeitgeist, sondern sorgten auch visuell und inhaltlich für frische Impulse.

Das Artdesign dieser Serie folgte nämlich nicht den üblichen Kreaturenzeichnungen der Fighting Fantasy, sondern setzte auf größere Illustrationen sowie Darstellungen im Stil von Comics sowie Computerspielen. Und im Gegensatz zum klassischen Würfelkampf mit Werten ging es hier eher um das Lösen von Rätseln, etwa in Bildern wie Labyrinthen - es gab teils Freiraum zum Schreiben und einmal sogar etwas zum Ausschneiden. So sah das aus:

(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Ein Rätsel aus Find the Kirillian! von 1983. Bild: https://gamebooks.org/

Als namenloser intergalaktischer Spion hatte man sein Hauptquartier im Sektor 666 und wurde von dort aus in die Weiten des Alls geschickt, um Kriminelle oder Verräter zu jagen sowie seltsame Ereignisse und Mächte zu überwinden. Zumindest Letzteres versuche ich auch gerade in Citizen Sleeper 2 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit meiner Crew auf der PlayStation 5 und fühle mich beim Lesen und Grübeln immer wieder an diese Art von Büchern erinnert, zumal hier ganz klassisch die Würfel im Vordergrund stehen.

Ach so, weil es auf Spielvertiefung die Rubrik Schatzkiste (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) gibt: Diese Vorliebe von Preiss für Rätsel zeigte sich auch in Treasure Hunt von 1982. In diesem Buch sind Hinweise in zwölf Bildern und Versen verborgen, die zu zwölf realen Schätzen in den USA und Kanada führen, die meist an historischen Schauplätzen versteckt waren bzw. noch sind. Denn bis 2024 wurden nur drei in Ohio, Illinois und Massachusetts gefunden. Lust auf einen mysteriösen Roadtrip? 2014 erschien eine Neuauflage von Treasure Hunt. Viel Erfolg!

Ich heiße Jörg Luibl, bin freier Journalist und biete mit Spielvertiefung seit November 2021 ein unabhängiges Magazin an, in dem die Kultur und nicht der Klick relevant ist. Ich arbeite alleine und verzichte komplett auf Werbung, Kooperationen sowie über KI erstellte Inhalte. Diese Alternative zum Reichweiten-Journalismus ist nur dank der Unterstützer über Steady (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) möglich. Vielen Dank an alle Abonnenten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

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