Schöne Aussicht: Der Junge und der Roboter (Fumito Ueda)
Meine Güte, was habe ich mich über dieses Lebenszeichen gefreut. Denn nachdem Epic Games noch im September letzten Jahres 830 Leuten kündigte und die ganze Branche bis heute von Studio-Schließungen betroffen ist, hätte es auch gen DESIGN (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) in irgendeiner Form treffen können - zumal offiziell nichts vom neuen Spiel zu sehen war und The Last Guardian immerhin vor acht Jahren auf der PS4 erschien.
Aber auf den Game Awards 2024 wurde es endlich präsentiert. Und was hatte ich eine Gänsehaut, als die Musik aufspielte, nachdem der Junge diese riesige Wirbelsäule hinauf kletterte, in den Kopf bzw. das Cockpit stieg und sich das Gesicht des Roboters in eine Art Raumschiff verwandelte. Denn schon in diesen kurzen Szenen gab es auf rein ästhetischer Ebene viele Anknüpfungen an die bisherigen Abenteuer.
https://youtu.be/qBnYtK1stCk (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Zwar handelt es sich um ein futuristisches Szenario, aber die Akustik, die Symbolik, die Kleidung und die Motive knüpfen an die Traditionen an, die sich in ICO (2001), Shadow of the Colossus (2005) und The Last Guardian (2016) zeigten. Diese künstlerische Kontinuität ist in diesen Zeiten etwas sehr Wertvolles und ich bin als Spieler unheimlich dankbar, dass Fumito Ueda und sein Team asncheinend so konsequent daran anknüpfen.
Hinzu kommt die spielerische Fortführung, denn es gibt erneut einen Begleiter und es dürfte sich eine Beziehung entwickeln. Statt eines Mädchens, eines Pferdes oder eines riesenhaften Wesens ist es diesmal ein robotischer Riese, dessen Kopf man betreten kann, um weiter zu reisen - und sich in Kämpfen zu beweisen. Die schwarz wabernde Bedrohung am lila Horizont erinnerte mich kurz an Ico und Neva, das Gesicht des Roboters entfernt an Greg aus Captain Future, also den Stil der 80er. Und ich kann mir vorstellen, dass es trotz Mechanleihen und Raketenantrieb in Richtung Science-Fantasy (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) geht, dass also die Gegensätze zwischen fortschrittlicher Technik und archaischem Mythos durchaus spürbar und erzählerisch verbunden werden.
Noch gibt es allerdings nicht einmal einen Namen für dieses vierte Spiel, selbst wenn Project Robot oder nach Ico, Nico und Trico ein Shico (in Anlehnung an die japanische Vier) herum geistern. Man weiß nur, dass es ohne konkreten Termin für PC, PS5 und XBS entwickelt wird. Und bis dahin schau ich mir einfach nochmal Der Gigant aus dem All (1999) an und für Weihnachten steht der Der wilde Roboter (2024) auf dem TV-Programm.