Dein wöchentlicher Rückblick auf die Verkehrswende - ob sie wohl begonnen hat?
Das Buch liegt seit ein paar Stunden beim Verlag - und ich habe wirklich gemischte Emotionen. Weil es fehlerhaft sein wird. Weil ich in einem Jahr draufschauen und bemerken werde, wieviele blinde Flecken ich heute noch habe. Ich hoffe, die Leser:innen sehen es mir nach und korrigieren mich wohlwollend. Denn eigentlich geht es ja genau darum: Endlich mal anzufangen mit der Veränderung, die vor allem durch die Politik gestaltet werden muss, die aber auch Veränderung von uns allen bedeutet.
Ich bin für die Recherche so tief wie möglich in alle möglichen -isms gestiegen, die die Verkehrswende bestimmen, weil unsere Mobilität von einer Gesellschaft gestaltet wird und wurde, die männliche Verhaltensmuster befriedigt. Das heißt nicht, dass das System nur weiße, gesunde, wohlhabende cis-Männer bevorzugt, sondern alle, die ähnliche Bedürfnisse aufweisen wie diese Gruppe. Da kommt auf Rang 2 schon eine Person wie ich - oder andere Frauen, die sich wie diese Männer durch ihr Mobilitätsleben begeben.
Die eigenen Privilegien zu entdecken und dann konsequent zu teilen, ist meiner Meinung nach die größte Aufgabe, nicht nur der Verkehrswende. Es fällt sehr vielen mit Privilegien lebenden Menschen sehr schwer, anzuerkennen, dass die von ihnen empfundene Norm anderen Menschen Freiheit und Möglichkeiten raubt. Aktuell soll ich aufgrund meiner eigenen körperlichen Verfassung möglichst wenig zu Fuß gehen, ich bin viel mit meinem Brompton unterwegs, das schon an manchen Haltestellen und Bahnhöfen dafür sorgt, dass ich "behindert" werde. Wie muss es da erst Menschen im Rollstuhl ergehen?
Über 40 Interviews mit wundervollen Menschen haben mir gezeigt, WIE ungerecht das System der Mobilität ist. Ich empfinde im besten Sinne eine Wut - und ich werde alles tun, dass das zukünftige System alle mitdenkt und nicht nur Jene, deren Bedürfnisse am leichtesten zu befriedigen sind. Ich kann es z. B. nicht mehr hören, dass MOIA in Hamburg nunmal nicht barrierefrei fährt, weil es ein privates Unternehmen ist. WTF! Das sind Autobauer, dahinter steht Volkswagen. Seit April 2019 sind diese nicht in der Lage, nachzubessern? Zumindest einzelne barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte zu nehmen? Ich werde da schnell als eine Person empfunden, die "zuviel auf einmal" will? Ernsthaft? Was glauben Menschen, die so etwas sagen, wie das Leben von Menschen mit Einschränkungen ist? Weniger wert, weil "anders"?
https://www.womeninmobility.org/winterschool (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Noch gibt es Tickets! Holt sie euch.
"Wir freuen uns über alle wissensdurstigen Mobilitätsenthusiast:innen, die unsere #WiMWinterSchool (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) als Teilnehmer:innen bereichern.
Ganz gleich, ob du aus der #Automobilwirtschaft (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kommst, für den #ÖPNV (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) brennst oder auf welcher Stufe der Karriereleiter du stehst: Wenn dein Herz für die Mobilitätsbranche, #Female (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Empowerment oder persönliche Weiterentwicklung schlägt, bist du bei der WiM Winter School goldrichtig.
Dieses Learning Event bringt bis zu 500 Teilnehmer:innen zusammen – Führungskräfte, Expert:innen, Praktiker:innen, Berater:innen, Student:innen - aus Unternehmen, Start-Ups, Agenturen, Forschungseinrichtungen, Politik und Institutionen. Sie alle treffen einander bei der WiM Winter School, lernen von- und miteinander und gehen motiviert und bestärkt zurück in ihren (Arbeits-)Alltag.
Dieses Event der Women in Mobility (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ist unabhängig, nicht gewinnorientiert und wird ehrenamtlich von Frauen aus der Mobilitätsbranche organisiert.!
Mit dabei Dr.-Ing. Ines Kawgan-Kagan (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Anastasia Umrik (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Robert Franken (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Fränzi Kühne (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Anita Graser (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Elisabeth Oberzaucher (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Martin Scheufens (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Maike Scholtes (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Ines Opaska (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Dorothe Gasse (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Wiebke Preuß (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und so viele mehr!
Made by heart of Coco Heger-Mehnert (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Dr. Sophia von Berg (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - Anke Erpenbeck (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
Während in Deutschland alle 41 Sekunden ein Kind zur Welt kommt, wird alle 11 Sekunden ein neues Auto zugelassen. Für rund 65 Millionen Fahrzeuge (Pkw, Lkw, Anhänger) gibt es in Deutschland 160 Millionen Stellplätze. Davon befinden sich etwa 70 % am Straßenrand. 840 Millionen qm Fläche in Deutschland gehören dem Auto. Der Verkehrssektor hat in Deutschland 20% Anteil an Emissionen von klimarelevanten Abgasen. Heute habe ich mit Mobilitätsexpertin Katja Diehl aus Hamburg über diese Fakten & die Frage gesprochen: Bewegen wir eigentlich unsere Autos oder bewegen die Autos uns? Wie inklusiv denken wir in Deutschland eigentlich unsere Mobilität? Warum ist das Zentrum der Mobilität überhaupt das Auto? Katja hat Medienwissenschaft, Soziologie & Literaturwissenschaften studiert, berät ua die österreichische Regierung in Mobilitätsfragen. Seit über 2,5 Jahren betreibt sie den Podcast She drives mobility & bringt damit die alten Strukturen der Automobilbrachen ordentlich ins Schwanken. Das bringt ihr nicht nur Applaus, sondern auch ordentlich Gegenwind. Auch darüber haben wir heute bei ZvZ gesprochen.
https://citychangers.org/citychanger-katja-diehl/?vgo_ee=WJq%2BXYBanPAUOFyvcMmNsNfRoRukp3FEtavt%2BmsM%2F%2FE%3D (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Thanks for having me CityChangers.org!
"Human-centric mobility advocate Katja Diehl shared with us some of her insights into the car-free movement, the story behind her business and podcast ‘She Drives Mobility’, and her personal motivations for activism. Katja focuses on fostering diversity, making women and other marginalised groups within mobility visible, and changing mindsets to pave the way towards healthier, more liveable cities.
From ‘Mobility Aquariums’ to Car-Centric Cities: How We Got Here
“When it comes to the idea of car-free cities, people are not really able to think about it as a concept. People’s initial reaction is always ‘no, surely it can’t be that way’ – because they’ve never been able to visualise the alternative,” says Katja when asked about her perspective on the problems that modern cities today are facing when it comes to mobility.
“We have a car addiction, and we need to find our way out of it. Before there were cars, cities were like ‘mobility aquariums’, as I like to call them. People would stop, make eye contact, and socially interact with one another when travelling by foot or horse and cart. But cars are like this closed up room where no one can speak to each other. Cities are just getting more built up with higher and bigger buildings and infrastructure – there is no human contact anymore between people.”
Katja says that now people who live in cities are forced to accept that they are overcrowded with cars and not ‘nice’ places to live and that often we are told if we want to be somewhere nice, we have to retreat into more rural areas – but why should it be this way?
Nach all den fehlenden Cochones auf dem Comedypreis, hier nun der erste jüdische Host des Filmpreises - mit wundervollen Worten, die mir aus dem Herz geschnitzt sind. Danke Daniel Donskoy!
Euch nun eine guten Wochenausklang!
Danke für euren Support.
Wird früh dunkel oder?
:)
Eure Katja