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KÖNIGS KLEINER KRITZELKURS 3

Zunächst: IDOLE. Muss man haben. Darf man nacheifern. Und  Uropa muss hier ganz zu Anfang stehen, denn er war sicherlich Initialzünder für meine Kritzel-Leidenschaft. Ich war zu klein und konnte noch nicht lesen, aber entdeckte im Regal meiner Eltern zwischen Simmel und Konsalik das große Wilhelm Busch-Familienalbum - und verstand auch ohne die Texte die Bildabfolgen! Ich war begeistert!

Politisch korrekt waren die Geschichten aus seiner Zeit heraus nicht, wie auch? Kindern drohte die Prügelstrafe, ‚Schmulchen Schievelbeiner‘ („schöner ist doch unsereiner“) ist eine antisemitische Karikatur und Fips der Affe flämmt der Katze den Schwanz weg. Das habe ich alles nicht gesehen, ich erfreute mich nur an dem gekonnt hingekritzelten Strich und am Kinnbart des Heiligen Antonius, der aussieht wie ein Hodensack. (Dass das durchaus Busch’s Absicht war und seine spöttischen Reime ihm einigen Ärger mit der Kirche einbrachte, erfuhr ich viel später im Wilhelm Busch Museum Hannover)   

Somit waren MAX UND MORITZ und die FROMME HELENE die ersten Comics, der mir ins Leben kamen und wenn ich heute selber reimen will, lese ich vorher ein wenig Busch, da kommt das Hirn gleich in den entsprechenden Takt. Das vergilbte Buch meiner Kindheit liegt hier wie eine kostbare mittelalterliche Bibel, kurz vorm zerbröseln.

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