PBN-Labor #3 ohne Fische und Hochhäuser, aber mit Mittagessen
Liebe Leute,
erstmal herzlich willkommen allen, die heute das erste Mal mitlesen! Nehmt euch ‘nen Keks, macht’s euch gemütlich und bekommt mit, was im Kiez bisher geschah (und wie wir ausprobieren, wie sich darüber am besten berichten lässt).
Zu unseren zahlreichen Erkenntnissen der vergangenen Tage gehört, dass Teiche ohne Anschluss an ein fließendes Gewässer genauso funktionieren wie eine Badewanne: Ist der Stöpsel raus, läuft das Wasser ab.
Dieses Schicksal hat zumindest den Kiezteich im Thälmannpark ereilt (s. oben). Eigentlich wollten die Wasserbetriebe nur den künstlichen Wasserfall einschalten, der für frischen Sauerstoff in dem abgeschlossenen Gewässer sorgt. Aus Versehen zogen sie dabei auch den Ablaufstopfen.
Die traurige Nachricht zuerst: Alle Fische und Schildkröten, die dort seit 16 Jahren lebten, haben den Unfall nicht überstanden.
Die gute: Die Nachbarschaft hat sich sofort zusammengerauft und 2000 Euro gespendet. Jetzt wird wieder aufgefüllt, erst mit Wasser, ab Mai/Juni dann mit Bewohner:innen.
Stellvertretend für alle, die ganz passiv die kleine Oase nutzen, sage ich: Danke!
Vielleicht kann das Team um Teichwart Volker Herold als nächstes Deutschland digitalisieren? Dann wären wir damit Mitte September durch.
Mitreden
Küchenzuruf nennen Journalist:innen die Zusammenfassung von Themen in ein, zwei Sätzen, die der zeitunglesende Ehemann aus dem Wohnzimmer seiner kochenden Ehefrau zukommen lässt.
Heute kocht natürlich die AI, während der Bedarf an News-Snippets bei allen Geschlechtern gewachsen ist. Oder hat bei euch zu Hause jemand Zeit, jeden Tag eine Stunde eine Tageszeitung zu studieren?
Daher bewältigen wir die Nachrichtenlage heute mal im Schnelldurchlauf.
Sechs Millionen Euro Förderung hat der Bundestag am Mittwoch für die Sanierung des Kulturareals im Thälmann-Park freigegeben. Im Sommer 2025 sollen die Arbeiten an Wabe, Theater unterm Dach & Co starten.
Der aktuell noch fehlende Radstreifen an der Schönhauser Allee Richtung Mitte kommt erst bis zum Sommer (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)(“zweites Quartal”), wegen Wetter.
Am Wisbyer Platz sollen ab nächstem Jahr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)130 neue Mietwohnungen entstehen.
Der Spielplatz an der Marie, der gerade diverse marode Spielgeräte verloren hat, wird neu gestaltet, (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) sobald der Bezirk Geld dafür hat. Gerade hat er das nicht.
Am S-Bahnhof Greifswalder hat der Investor den Bau neuer Hochhäuser erstmal abgesagt, weil der Bezirk auf der Forderung nach 30 Prozent Sozialwohnungen und einer neuen Schule im Tausch für Baurecht beharrt. Das rechne sich nicht, sagt er. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Das sichtlich einst besetzte Haus in der Kastanienallee (das mit dem Schriftzug an der bröckelnden Fassade) wechselt die/den Besitzer:in, und die Bewohnerschaft befürchtet Verdrängung. Der Bezirk prüft nun (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), ob er es kaufen kann (“Vorkaufsrecht”).
Am Helmholtzplatz macht die vegane Vetzkerei Ende März dicht, aus persönlichen und finanziellen Gründen.
Bis 13. Mai ist noch Gelegenheit, ins Kino International zu gehen. Dann wird es für mindestens zwei Jahre saniert.
Und?! Bitte einmal abstimmen:
👍 Jep, danke, reicht mir völlig. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
👎 Nee, ein bisschen mehr Info brauche ich schon. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Wochenthema: Gemeinsam Mittagessen
Die penetrante Art, mit der wir seit kurzem zu Rückmeldungen aufrufen (auch heute: Schreibt uns gerne wegen allem unter redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)), lässt es erahnen: Die PBN der Zukunft wollen wir mit euch gemeinsam machen.
Dazu gehört auch das schamlose Abgraben eures Wissens. Klar, wir recherchieren weiterhin, fragen an und wühlen uns durch das Dokumentensystem der Pankower Bezirksverordnetenversammlung, damit ihr es nicht müsst. Aber oft wissen a) viele mehr als ein:e Redakteur:in und b) habt ihr Expert:innenwissen, auf das zu verzichten ziemlicher Wahnsinn ist.
Stellt euch also darauf ein, dass wir ab jetzt öfter mit Bitten um die Ecke kommen.
Heute wollen wir diesen kollaborativen Ansatz ausprobieren, mit einem simplen Thema, das aber alle betrifft. Denn manche nennen einen dreifachen Espresso Frühstück, andere verzichten aufs Abendbrot, aber Mittagessen ist eigentlich in jedem Intervallfastenplan drin.
Doch die Freude, gemeinsam mit netten Kolleg:innen die Kiez-Gastronomie zu unterstützen, wird mittlerweile dadurch getrübt, dass mindestens ein Erstgeborenes im Tausch für die Mahlzeit auf den Tisch gelegt werden muss. Ich sollte letztens für ein simples Käsebrot 15 Euro zahlen (mit Ei: 17), nur weil es auf den Namen “Cheese Sandwich” hörte, und sage: Irgendwo hört’s auf.
Welche Tipps habt ihr, für ein Mittagessen, im Kiez, für sagen wir unter 10 Euro? Unsere Community bei Insta und Facebook hatte schon ein paar Ideen:
Jetzt kommt ihr!
Wer sich über sein Google-Konto einloggen mag, kann direkt in der Karte mitarbeiten. Einfach links auf den blauen “Add”-Knopf drücken, dann über “Search by name or address” nach dem Namen der Gastronomie suchen, kurze Beschreibung ergänzen und bei großer Lust noch ein Icon aussuchen: Fertig.
Wer das nicht mag, klickt hier, und wir bauen das dann in die Karte ein.
Und bevor jemand fragt: Wir haben natürlich weiterhin ein Auge drauf, sortieren offensichtlichen Spam aus und ergänzen im Zweifelsfall Infos.
Wir sind gespannt und freuen uns auf tolle Tipps!
Mitmachen
15.03., 14 Uhr
Einst wurde in Berlin die Sanierung von Wohnhäusern im Tausch gegen günstige Mieten subventioniert. Diese sogenannten Sozialbindungen laufen langsam aus, mit ungewissen Folgen für die Mieter:innen. Nun gibt es einen Krisengipel im BVV-Saal (Programm (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).
16.03.
Am Indiebookday rücken unabhängige Buchläden die Werke aus unabhängigen Verlagen ins Rampenlicht. Zudem gibt es Programm. Die Insel an der Greifswalder (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) lädt etwa Kinder kostenlos zu einer Krimi-Lesung mit angeschlossener Detektivausweis-Verteilung.
Ab 19.03.
Das Museum in der Kulturbrauerei widmet sich dem Alltag in der DDR, und dazu gehörte auch Heavy Metal, wie die neue Ausstellung (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) dort beweist.
Bis 24. März
Seit Montag laufen die Pankower Wochen gegen Rassismus, während derer man sich bilden, diskutieren oder einfach vietnamesisch kochen lernen kann (Programm (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).
Habt eine famose Zeit und bis bald,
Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten