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PBN-Labor #9 als Themen-Ticker mit Rechtsradikalen, Hubschraubern und Kinogeschichte

Hallo ihr,

ich hoffe, ihr hattet einen famosen Start in das Festival an Feiertagen, das wir Mai nennen. Zumindest in Prenzlauer Berg blieb es, Stand Mittwochabend, auch ohne Friedvolle Walpurgisnacht (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) friedlich.

Die heutige Ausgabe präsentiere ich euch erneut als Schnelldurchlauf durch das Nachrichtengeschehen der vergangenen zwei Wochen. Für alle, die bei der Abstimmung dazu (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) auf “Ich will bitte den Real-Supermarkt unter den Newslettern (einmal hin, alles drin: Artikel, Meldungen und Tipps) wiederhaben” geklickt haben, sind das leider schlechte Nachrichten. Aber ihr wart tatsächlich in der absoluten Minderheit, und ich verspreche euch: Heute ist es auch so pickepacke voll. Let’s go!

Extremisten in PB

Worum geht’s?

In der Wichertstraße liefern sich drei Leute aus dem linksextremen Spektrum mit einem Mitglied der rechtsextremen Kleinstpartei III. Weg eine Messerstecherei. Die Linken sollen aus Sachsen angereist sein, der Rechtsradikale ist Berliner. Die Polizei meldet immer wieder derartige Zusammenstöße im Norden des Prenzlauer Bergs sowie im südlichen Pankow (mehr, € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Die Polizei findet in der Wohnung eines Reichsbürgers in Prenzlauer Berg sowie in seinem Büro und seinem Brandenburger Domizil Waffen und Munition (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Die Gedenktafel am ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in der Schönhauser Allee wird antisemitisch beschmiert (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Rechtsextreme verteilen immer wieder vor Schulen im ganzen Bezirk Flyer und platzieren in Klebeaktionen Sticker im Schulumfeld (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Das Pankower Register, das diskriminierende und rassistische Vorfälle erfasst, meldet für das vergangene Jahr mehrantisemitische Vorfälle seit dem 7. Oktober sowie einen Strategiewechsel der rechten Partei III. Weg: “Weg von Aufklebern, Plakatekleben und Foto-Aktionen für Social Media hin zur offenen Gewalt, Androhung und Beleidigung von Migrant*innen und politischen Gegner*innen” (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

In der Redaktion der PBN meldet sich ein schockiertes Mitglied der Grünen. Beim Wahlkampf auf dem Kollwitzmarkt am vergangenen Samstag sei er vom Mitarbeiter eines Falafel-Standes beschimpft worden, unter anderem mit dem Satz “Zionsten sind Faschisten”. Ein Blick ins PBN-Archiv (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) zeigt: Solche Vorwürfe kommen nicht das erste Mal.

Und das sind nur die Meldungen aus den vergangenen zwei Wochen.

Über die beunruhigende Nähe mancher Mitglieder der Pankower CDU zum rechten Rand haben wir schon Mitte April berichtet. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Bereits im Januar stürmen 20 vermummte Neonazis den als links empfundenen Jugendclub JUP in der Pankower Florastraße. Auch das Jugendzentrum Bunte Kuh in Weißensee wird von Rechten bedroht (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Julianes Kommentar:

Menschen mit rassistischem, antisemitischen oder nationalistischen Gedankengut leben nicht (nur) in vergessenen Gegenden in der Uckermark. Sie stehen vor uns am Rewe an der Kasse und grüßen nett im Treppenhaus.

Prenzlauer Berg ist international und bunt und woke – und hat unter der Oberfläche ein extremistisches Problem. Das muss man so aussprechen und anerkennen.

Unweit meines Büros liegt das von Rechten überfallene Jugendzentrum JUP. Vor ein paar Wochen hat es die Nachbarschaft darum gebeten, die Augen offenzuhalten, rechte Umtriebe bei der Polizei anzuzeigen und sich offen solidarisch zu zeigen. Für Notfälle wurde im Hof eine Sirene installiert. “Wenn ihr den Sirenenton mitbekommt, zeigt bitte Präsenz an den Fenstern und macht euch bemerkbar: Zeigt, dass wir nicht alleine stehen.”

Lasst uns das machen. Denn wir sind hier nicht die demokratische Insel der Glückseligen, wie wir gerne wären.

Flüchtlingsheim

Der alte Toom-Baumarkt in der Idunastraße im Norden Pankows wird doch keine Flüchtlingsunterkunft. Statt wie geplant 350 Menschen zu beherbergen, bleibt die Fläche weiter leer, weil sich Eigentümer:in und Land Berlin nicht auf einen Mietvertrag einigen konnten.

Zwei weitere Unterkünfte – ein umgebautes Bürogebäude in der Storkower Straße sowie eine Reihenhaus-ähnliche Gemeinschaftsunterkunft in Rosenthal mit insgesamt fast 900 Plätzen – sind derweil schon bzw. fast bezugsbereit.

Im kommenden Jahr sollen nach Plänen des Senats weitere 1400 Plätze, unter anderem in Containern am Alten Schlachthof, folgen. Der Bezirk wehrt sich aktuell dagegen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), da er die geflüchteten Menschen lieber, wie in Rosenthal, in kleineren Gruppen in Kiezen statt gesammelt im Gewerbegebiet untergebracht sähe.

Mit aktuell fast 6000 Menschen bietet Pankow derzeit mehr Geflüchteten eine neue Heimat als jeder andere Berliner Bezirk (mehr, € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Mauerpark

Die Sanierung des Mauerparks läuft, und das sogar nach Zeitplan: Der Birkenhain ist seit Anfang April wieder geöffnet. Das derzeit noch gesperrte Areal rund um den Moritzhof sowie die große Rasenfläche im Süden sollen bis Sommer fertiggestellt werden. Gerade werden da Rasensprenger eingebaut; es folgen das Ausrollen und Anwachsen von Rollrasen. Der aktuell gesperrte Regenbogenspielplatz soll sogar noch im Mai mit einem neuen Zaun wiedereröffnen können. Dann fehlen nur noch die Sanierungen des Hangs sowie des Areals um den Falkplatz. Bis 2027 soll alles fertig sein (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), noch mehr, € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

+News+News+News+
  • Aktueller Plan für den Neubau des Jahn-Sportparks: Abriss des alten Stadions im Herbst (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

  • Der geplante Neubau von bis zu 1500 Wohnungen an der Michelangelostraße kommt nicht voran. Zum Baugrund gehören Flächen, die unter den Nationalsozialisten enteignet wurden. Die Verhandlungen mit den Nachfahren der Enteigneten sind kompliziert und verzögern die Baupläne aktuell (mehr, € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

  • Seitdem Anfang des Jahres im Klinikum Buch ein neuer Hubschrauberlandeplatz in Betrieb genommen wurde, ist die Zahl der Hubschrauber – und der Lärmbelästigungen – am Pankower Himmel stark gestiegen (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

  • Nach vier Jahren Sperrung wird am Samstag, 4. Mai der Spielplatz-Berg im Thälmannpark wiedereröffnet, mit extra Kinderprogramm von 10.30 bis 12.30 Uhr (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

  • Am 1. Mai hat das Strandbad Weißensee die Saison eröffnet. Das Sommerbad Pankow folgt am 25. Mai (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Juliane empfiehlt

Hi. So sehe ich aus, wenn ich vor dem Büro sitze und feiere, dass mich die Sonne blendet.

Ich möchte euch heute drei Sachen empfehlen, mit denen man ganz gut die nächste Zeit verbringen kann.

Checkpoint-Podcast: Warum ist Prenzlauer Berg gentrifiziert, Kreuzberg aber nicht (so sehr)?

Dieser Frage geht die aktuelle Ausgabe des Tagesspiegel-Podcasts nach. Ich habe ein paar interessante Thesen und Denkanstöße mitgenommen – und die Erkenntnis, dass meine Tante aus bei Paderborn ein differenzierteres Bild vom Prenzlauer Berg hat als der Chefredakteur des Tagesspiegels (“irgendwas mit Lastenrädern und Reichen”). Trotzdem hörenswert, und zwar hier. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Themen-Touren zur Pankower Filmgeschichte

Jep, in Pankow gab’s mal Filmstudios, und mit den Gebrüdern Skladanowsky sogar zwei Filmpioniere (auch ein aussterbendes Berufsbild). Das für den Tourismus im Bezirk zuständige Tic hat nun vier Touren zusammengestellt, auf denen man zu Fuß oder mit dem Rad Dreh- und historische Filmorte abreisen kann.

Der Spaß wird am Samstag per großem Event mit Bezirksbürgermeisterin vorgestellt. Ab Montag kann man sich die Touren als Flyer etwa im Tic in der Kulturbrauerei abholen oder hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) runterladen.

Unsere Straße bleibt hell, sonntags um 18 Uhr

In verschiedenen Kiezen des Prenzlauer Bergs wird weiterhin jeden Sonntag gegen Hass und Hetze demonstriert. Ich weiß, um diese Uhrzeit drängt die Frage, was es zum Abendbrot gibt, und dass die Kinder rechtzeitig ins Bett müssen, weil morgen Montag ist. Aber, siehe oben: Nie wieder ist jetzt (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Bonus-Track: Unsere Leserin Susann empfiehlt:

“In Nachbarbezirk Mitte ist das Zosch eine altehrwürdige Institution. Nur noch wenige Male im Monat offen. Nächstes Konzert ist mit den Berliner Bands Blendend und Speaking is a gun am Samstag, 4.5. um 20 Uhr.” (mehr (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Ihr habt auch Tipps, Hinweise, Themen? Schreibt an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder nutzt unseren formschönen Themen-Briefkasten.

Liebe Grüße und auf bald!

Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten

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