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Zur Kultur gehören Bücher

Liebe Kulturinteressierte,

gerade, wo ich diese Zeilen schreibe, findet die Woche der unabhängigen Buchhandlungen statt. Daher für mich der passende Zeitpunkt, um mich dem Thema Buch und Kultur zu widmen. Passend dazu auch, dass im September die Residenzbuchhandlung in Weilburg das Gütesiegel „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ erhalten hat.

Viel Spaß beim Lesen!

Woche der unabhängigen Buchhandlungen

Eine ganze Woche lang wiesen die unabhängigen Buchhandlungen in Deutschland auf sich hin. Dies war in der ersten Novemberwoche der Fall. Die inhabergeführten Buchläden gehören zu unseren Regionen dazu. Sie tragen vor Ort zum wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben bei. Sie sind nicht nur Anlaufort für die Lesenden. Sie engagieren sich vor Ort in der Leseförderung durch Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten, schaffen Räume für Begegnungen und unterstützen lokale, kulturelle Events.

Meine Buchhandlung in Elz ist auch immer ein Ort, wo ich meine Bücher nicht nur kaufe, sondern mich auch über Bücher und Themen austauschen kann. Meine Buchhändlerin kennt meinen Lesegeschmack und meine Lieblingsautoren, informiert mich über neue Bücher und legt mir diese zurück, bestellt mir gewünschte Bücher und empfiehlt mir gerne neuen Lesestoff, den ich noch nicht auf dem Schirm hatte. Ich gehe gezielt in die Buchhandlung, aber manchmal auch einfach, um mich inspirieren zu lassen. Solche Besuche sind dann häufig so, dass ich etwas entdecke, von dem ich nicht wusste, dass ich es gesucht habe. Ein schönes Gefühl!

Eine der unabhängigen Buchhandlungen in der Region ist die Residenzbuchhandlung in Weilburg, welche im September ausgezeichnet wurde.

Nachgefragt … Joachim Kinedt

Die Residenzbuchhandlung in Weilburg erhielt die höchste Auszeichnung für den Buchhandel als „ausgezeichneter Ort der Kultur“. Im September fand die Auszeichnung in Frankfurt/Oder statt und die Buchhandlung erhielt das Gütesiegel durch die Kulturstaatsministerin Claudia Roth verliehen. Claudia Roth über den Buchhandel: „Bücher vermitteln uns Wissen und Erfahrung. Sie bewahren uns nicht nur vor Eintönigkeit und Langeweile, sondern vor allem vor Eindimensionalität, Engstirnigkeit, Voreingenommenheit und Intoleranz. Damit sind Buchhändlerinnen und Buchhändler die natürlichen Verbündeten und Garanten des freien Wortes. Insbesondere mit ihren Lesungen und literarischen Veranstaltungen verhelfen sie der demokratischen Debatte zu dem, was sie ausmacht: zu Rede und Gegenrede, zu Widerspruch und Diskussion. Sie laden uns ein zum Gespräch. All das ist wichtiger denn je.“

Die Residenzbuchhandlung Weilburg wurde als Ort der Kultur ausgezeichnet
Die Buchhandlung lädt zum Stöbern ein.

Mit Inhaber Joachim Kinedt habe ich über die Auszeichnung und sein Engagement gesprochen. Er betreibt nicht nur die Residenzbuchhandlung, er engagiert sich auch vor Ort, in dem er und sein Team Veranstaltungen anbietet, Bücher für die Schulbibliothek spendet, Buchvorstellungen für Schulen, Kitas sowie Eltern organisiert, für kulturelle Veranstaltungen wirbt und dafür auch den Kartenvorverkauf übernimmt – sie engagieren sich in und für die Gesellschaft. „Diese Grundeinstellung ist schon immer in mir gewesen. Zur Kultur gehört Buch und Buchhandel dazu.“ Er sei bereits von klein auf mit Büchern groß geworden und die Menschen erhalten ganz andere Bildungsmöglichkeiten durch die Bücher. „In unserer Arbeit steckt einfach Herzblut drin“, so Kinedt weiter. Daher gab es eine große Freude über den Preis, der eine große Anerkennung für ihr Engagement ist, gerade als so kleine Buchhandlung in der Region. Es sei wichtig, darauf hinzuweisen, denn es werden immer weniger Buchhandlungen. Pro Jahr machen rund 100 Buchhandlungen zu, weil die Nachfolger fehlen. Niemand möchte die Ausbildung mehr absolvieren. Am Bildungsstandort Weilburg mit den vielen Schulen sei es ein Problem, Praktikanten zu finden, aber Auszubildende findet er keine.

Der Einzelhandel funktioniert zudem nicht mehr so wie vor 30 Jahren. Heute siege die Bequemlichkeit und die Bücher werden im Internet bestellt, anstatt in der Buchhandlung vor Ort – wobei die Lieferung dadurch nicht schneller ist. Daher hat die Residenzbuchhandlung seit einigen Jahren auch einen Onlineshop, um dem zu begegnen.

Am Ende habe ich ihn noch nach seiner Empfehlung zum Lesen gefragt – Frank Schätzings „Helden“. Aber er empfiehlt, vorher „Tod und Teufel“ zu lesen, dann sei das neue Werk besser zu verstehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Eine Reise durch die Wechseljahre

Corinna Zollmann aus Mensfelden hat ein Workbook herausgegeben „Wechselreise – dein persönliches Workbook durch die Wechseljahre“.

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels und der Selbstfindung. Dieses Workbook unterstützt Frauen dabei, diese besondere Phase zu dokumentieren und zu reflektieren. Durch Checklisten erhalten sie Nutzerinnen einen vollständigen Überblick zur Gesundheit und den Lebensphasen, zur Vorsorge oder zu den Phasen der Wechseljahre. Dazu gibt es praktische Ratschläge und Selbstfürsorge-Tipps zur Förderung des Wohlbefindens, zur Ernährung, zur Bewegung, zum Schlaf. Das Workbook begleitet die Nutzerinnen, sie können ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse in täglichen Eintragungen festhalten und wöchentlich sowie monatlich reflektieren. Dieses Workbook ist ein persönlicher Raum, um die Reise durch die Wechseljahre zu dokumentieren. Es hilft, Veränderungen anzunehmen und das Positive in jedem Tag zu sehen.

Ich habe Corinna gefragt, was ihr Beweggrund war, dieses Buch zu publizieren. “Ich arbeite als SAP-Unternehmensberaterin, dabei geht es immer um Standard-Prozesse und wie passt das zu dem Unternehmen. Bei den Wechseljahren ist es genauso, es gibt "Standard"-Symptome und -Probleme, aber jede Frau ist anders und es passt nicht jede Lösung zu jeder Frau. Da ich selbst mitten in den Wechseljahren stecke, fehlte mir ein Arbeitsbuch, in dem ich einerseits den "Standard" erklärt bekomme, aber auch erkennen kann, wie ICH dazu passe und welches meine richtigen Lösungen auf der Reise dadurch sind. So ist die Idee entstanden ein Workbook, ein Mitmach-Buch, ein Arbeits-Buch für Frauen in den Wechseljahren zu schreiben.”
Sie erinnert sich zurück, dass die letzten vier Wochen vor Veröffentlichung des Buches nochmal eine besondere Herausforderung waren. Sie habe das Buch immer und immer wieder gelesen, umgestellt und umgeschrieben. “Eigentlich war ich fertig, aber den Abschluss zu finden und das eigen Werk als gut ist empfinden, damit man es an den Verlag schickt, das war am schwierigsten.”

Zum Schluss

In einem Beitrag über Bücher darf meine Empfehlung am Ende nicht fehlen. Das Buch für mich in diesem Jahr war “25 letzte Sommer” von Stephan Schäfer. Es ist ein Weckruf, sich mal von seinem Handy und seinen to-do-Listen zu lösen, sich nicht immer hetzen zu lassen, sondern auch einfach mal die Zeit mit Menschen und Familie zu verbringen. Es ist ein sehr ruhiges, unaufgeregtes Buch, welches einige Fragen stellt, die in mir etwas zum klingen brachten. Ich weiß nicht, durch wie viele Hände es inzwischen gegangen ist, denn ich habe es meinem Mann empfohlen und er hat es an Kollegen und Freunde verliehen.
Und welches Buch hat euch dieses Jahr besonders beeindruckt?

Bis zum nächsten Mal,
Eure Heike

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