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GZ #8 Freundlichkeit wirkt

Dies ist ein Selfie von mir. Ich sehe ein bisschen müde aus, aber auch glücklich, denn ich stehe vor einem Gemälde, das mir der Maler Ben Gencarelle geschenkt hat. Von diesem Gemälde erzähle ich Dir weiter unten.

Gofigramm

Am vergangenen Donnerstag habe ich mich mit dem befreundeten Maler Ben Gencarelle und seiner Frau Uli in Frankfurt getroffen. Ben hat dort sein Atelier. Weil er Platz in seinem Lager schaffen wollte, hat er mich gefragt, ob ich eines seiner Bilder, das mir besonders gut gefällt, geschenkt haben möchte. Was für eine Frage. Natürlich wollte ich das!

So kam es, dass wir zwei schöne Stunden im Café Pastel in der Lindleystraße verbrachten und uns unterhielten. Irgendwann sprachen wir auch über die gegenwärtige politische Situation und die Tatsache, dass sich der politische Diskurs immer weiter nach rechts verschiebt. Was kann man da schon machen? fragte Ben. Dann musste er lachen. Bestimmt nicht Kunst, meinte er.

Ich kam nicht dazu, ihm zu antworten, weil unser Gespräch eine andere Richtung einschlug. Aber ich wollte eigentlich sagen, dass ich anderer Meinung bin. Ich glaube schon, dass Kunst eine gute Antwort ist auf ein Erkalten der gesellschaftlichen Atmosphäre, genau wie jede andere gute Tat, die nach außen hin vielleicht den Anschein macht, als wäre sie reine Nettigkeit. In Wirklichkeit ist es ein Handeln auf mikropolitischer Ebene, die dort, wo sie passiert, in einem ganz kleinen, aber dennoch wichtigen Rahmen, für Veränderung sorgt. Freundlichkeit wirkt. Nicht immer sofort. Aber in der Summe irgendwann eben doch. Kunst kann auch eine freundliche Tat sein, die in der Lage ist, mit dafür zu sorgen, dass die Gemüter weich und durchlässig bleiben. Sie ist es nicht immer. Aber sie hat das Potenzial, es zu sein. Sie bietet nämlich die Chance, innezuhalten und über Dinge nachzudenken, die nicht ausschließlich mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun haben. Wenn das passiert, ist das immerhin ein guter Anfang.

In dieser Ausgabe des GOFIZINEs stelle ich Dir das Bild etwas genauer vor, das Ben mir geschenkt hat. Außerdem erwartet Dich eine neue Micro Story und die aktuelle Folge des openSPACE-Podcasts über die Frage, wie weiblich Gott ist. Vielleicht hast Du ja auf das eine oder andere dieses bunten Programmes Lust.

Ich wünsche Dir eine tolle Woche. Bis nächsten Montag!

Dein Gofi

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Art2Go

Ben Gencarelle: So Still We Dream

Dies ist das Gemälde von Ben.

Das Gemälde von Hieronymus Bosch, das ich mit Bens Bild vergleiche, sieht so aus:

Das Logo des GOFIZINEs

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Podcast

openSPACE-Podcast: Schöpferin, Kraft, Mutter & Vater - Wie weiblich ist Gott? (mit Talk)

Das Cover des openspacePodcasts

Ich bin gestern wieder bei meinen Freund*innen in Fulda gewesen und habe mit ihnen eine neue Folge des openSPACE-Podcasts aufgenommen. Open Space ist eine Initiative der Evangelischen Gemeinschaft Fulda in Kooperation mit mir. Diese Veranstaltung ist eine Mischung aus einer alternativen Form, Gottesdienst zu feiern, und eine Live-Podcast-Aufnahme, bei der jede/r eingeladen ist, daran teilzunehmen.

Momentan reden wir über das berühmteste Gebet des Christentums, das Unser Vater. Ich habe eine Neuformulierung gewagt. In einer Themenreihe werde ich die einzelnen Abschnitte des Gebetes erläutern. Dies ist die erste Folge der Reihe zu dem Abschnitt „Schöpferin, Kraft, Mutter und Vater, mit allem, was wir sind, wenden wir uns Dir zu, so wie auch Du Dich uns zuwendest.“ Du kannst diese Folge bei Spotify hören, auf der Seite der EG Fulda (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder überall da, wo Du Podcasts hörst.

https://open.spotify.com/episode/4VV27qGRp0fYjKknHQwdm2?si=58dcb0b3c4fd4936 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Schöpferin, Kraft, Mutter und Vater,
mit allem, was wir sind,
wenden wir uns Dir zu,
so wie auch Du Dich uns zuwendest.

Das, was Du bist und
wofür Du stehst,
erwarten wir hier,
in unserer Welt,
denn Du bist gut
und schenkst das Leben.

Ernähre unseren Geist und Körper,
lass uns aufatmen und Hoffnung schöpfen.

Wir bitten um Verzeihung
und gewähren sie auch.
Denn wir alle machen Fehler
und haben es nötig,
dass man uns verzeiht.

Hilf uns, richtig zu genießen,
das Leben zu feiern und zu teilen,
aber auch zu verzichten,
wenn es notwendig ist.

Hilf uns, gegen Ungerechtigkeit
und Verachtung aufzustehen
und uns nicht gemein zu machen mit denen,
die Menschen, Tiere und Natur erniedrigen und ausbeuten.

Denn Du bist das Maß aller Dinge.
Und was vor Dir nicht bestehen kann,
wird keinen Bestand haben.

Amen.

Micro Story der Woche

Jens verlässt sein altes Leben

An dem Tag, an dem ihm klar wurde, dass sich sein altes Leben aufgelöst hatte, fühlte er sich frei. Jens kam es so vor, als hätte er sich endlich getraut, an dem herunterhängenden Faden eines Wollpullovers zu ziehen. Etwas, das er schon lange vorgehabt hatte, zu dem es ihn geradezu gedrängt hatte, zu dem er sich aber nie hatte entschließen können, weil er wusste, was dann passieren würde.

Er atmete kräftig durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Langsam drehte er sich um die eigene Achse und ließ den Blick über Möbel und Gegenstände des Wohnzimmers schweifen. An der Wand hingen Fotos, die er gemacht hatte. Er war einmal stolz auf sie gewesen. Jetzt waren sie ihm peinlich. Zeugnisse eines kleinen Geistes, eines durchschnittlichen Geschmacks. Feige. Um Richtigkeit bemüht. Esther würde sie sicher abhängen. Er wollte sie auch nicht mehr. Die Projekte der Zukunft würden größer, gewagter, riskanter sein müssen.

Er schulterte die Tasche mit den zwei Kameras und den Objektiven und hob den Koffer vom Boden auf. Esther hatte gesagt, dass sie den Rest seiner Ausrüstung verkaufen würde, wenn er sie nicht mitnähme. Er hoffte, dass das eine leere Drohung war. Aber selbst wenn nicht - er konnte das Zeug jetzt nicht mitnehmen. Er würde es später holen, wenn er eine eigene Wohnung gefunden hatte.

Jens setzte den Koffer noch einmal ab und holte sein Smartphone hervor. Eine Sache noch. Die musste er sofort erledigen, solange er noch hier war. Er fand die Nummer, die er sich schon vor anderthalb Jahren abgespeichert hatte, rief an und verabredete einen Termin für eine Tantra-Massage. Dann packte er seine Sachen und verließ das Haus. Er drehte sich nicht um, als er die Kielkämpe hinablief, obwohl der Drang, es zu tun, beinahe übermächtig war.

Danke für Dein Interesse an meiner Arbeit! Ich veröffentliche das GOFIZINE bewusst kostenlos für alle, weil ich möchte, dass jede/r Zugang zu guten Inhalten hat, unabhängig von Einkommen und finanziellen Möglichkeiten. Wenn Du mir dabei helfen könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.

News

In den News möchte ich Dich diesmal auf das Crowdfunding meiner Freundin Mareile Gnep hinweisen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Mareile ist Tänzerin, Tanztherapeutin und Musikerin. Sie schreibt deutschsprachige Lieder auf Klavier und Gitarre. Momentan arbeitet sie an ihrem ersten eigenen Album, das sie 2025 aufnehmen wird. Mit diesem Crowdfunding möchte sie die Studiokosten finanzieren. Vielleicht hast Du Lust, ihr dabei zu helfen.

https://youtu.be/p1X9sOjUP1I?feature=shared (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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