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Salzburg darf nicht Sopron werden

Schönen guten Morgen! 

Als Kind bin ich mit meinen Eltern regelmäßig nach Ungarn gefahren. Zum Tanken, Tschickkaufen und zum Verzehr von Schomlauer Nockerl. Unser 2CV, damals schon alt, 16 PS und ein nicht wasserfestes Dach über unseren hässlichen 80ies Frisuren, war Garant dafür, dass uns die Einheimischen nicht als überhebliche Wessis ansahen. Die Ladas überholten uns in der Regel und wir ernteten mitleidige Blicke durch die realsozialistischen Windschutzscheiben. 

Ungarn war Teil des kommunistischen Ostblocks. Das habe ich im Volksschulalter einfach so hingenommen: Bei uns ums Eck gibt es ein Fantasyland, wo wir billig einkaufen können mit einem Spielgeld, das man ausschließlich am Mexikoplatz in Wien bekommt, und in dem schwer bewaffnete Soldaten die Landschaft zieren. Bissl spooky ist mir lediglich vorgekommen, dass sie bei der Heimfahrt an der Grenze unseren 2CV immer recht lange und gewissenhaft unter die Lupe genommen haben. Niemals sonst hat sich irgendjemand so für unser Auto interessiert. Mein Papa hat mir schließlich erklärt, dass ich mir keine Sorgen machen muss: Die schauen nur, ob wir eh keinen Ungarn mitnehmen. 

Wenn’s der Papa sagt, wird’s stimmen. Gearbeitet hat diese Erklärung dennoch sehr lange Zeit in mir. Erstens, warum sollen wir einen Ungarn mit nachhause nehmen? Und zweitens, wie kommen wir zu dem überhaupt? Fragen wir da einfach im Einkaufszentrum in Sopron einen x-beliebigen Ungarn, ob er bei uns wohnen mag oder geht das sogar, ohne zu fragen? Ich war letztlich immer recht froh, dass sie keinen Ungarn bei uns im 2CV gefunden haben. 

Am Sonntag haben die Salzburger*innen eine Stichwahl erwählt, die einen Kommunisten zum Bürgermeister machen könnte. Ob ich mit meiner Tochter demnächst auch nach Salzburg Nockerl essen fahre? Wenn er Red Bull Salzburg vergenossenschaftet, soll Kay-Michael Dankl von mir aus Bürgermeister werden. Aber zum Tanken ist mir Salzburg zu weit. 

Bis bald und guten Gruß
Franzalander

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