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Sea's teaching

Ich stehe auf einem schmalen Holzbrücke und kann nicht weiter. Sturm und Regen sind so stark, dass ich mich festhalten muss am Geländer. Mir fällt nichts besseres ein, als mein Handy mit klammen Fingern herauszufischen und ein Video zu drehen von der Situation. 

Keine 24 Stunden später sitze ich vor einem kleinen Hafencafé in der Sonne, ein Cappuccino steht vor mir und ich tausche lustige Nachrichten mit einer Wanderkollegin aus.Die Welt scheint wieder ein freundlicher Ort.

Felice mit Cappucino

Was will ich vom Meer erfahren? Das war die Frage an diese Pilgerreise abseits traditioneller Pilgerwege. 

Eine Antwort: Alles ändert sich, immer. Und oft viel schneller, als man denkt. Klingt banal? Möglich. Aber diese Erkenntnis hat mir die nötige Kraft gegeben, als ich im Sturm feststeckte. Sie hat mich den Cappuccino intensiv genießen lassen, als der gestrige Sturm noch in den Knochen steckte und klar war, dass das noch nicht der letzte gewesen sein wird.

Diese existentielle, wirklich körperliche Erfahren lässt mich jetzt ein klein wenig geduldiger sein mit der Ankommensphase, wo eine endlos scheinende ToDo Liste auf meinem Schreibtisch liegt und sich gleichzeitig alles träge und sinnlos anfühlt. (Manchmal denke ich, dass das wenigstens zum Teil Entzugserscheinungen sind. Das Adrenalinlevel ist schließlich hoch unterwegs.)

Diese Reise: Auch den South West Coast Path bin ich nicht bis zum Ende gelaufen, aber doch weiter als geplant. Es gab kein wirkliches Ziel, das zu erreichen sinnvoll gewesen wäre. Ein wesentlicher Unterschied zu meinen letzten Pilgerreisen und eine Herausforderung anderer Art.

gelaufene Strecken

Wichtig und leitend war, dass ich ein Warum hatte. Bis zum Schluss hielt der Weg Überraschungen für mich bereit: Am Ende war es dichter Nebel, der binnen kürzester Zeit das Meer verschwinden lies. Ist selten im Sommer, sagte mir ein (davon genervter) Fährmann.

Zweieinhalb Monate Laufen mit Meerblick: Eine grandiose und erschöpfende Erfahrung zugleich.

Wie geht es weiter:

1. Ab Anfang September zeichne ich wieder regelmässig Comics mit Menno für euch. Er nervt jetzt schon, aber ich brauche eine Pause. Sorry dafür ;-)

2. Ich mache Lesungen. Das Wort trifft es nicht genau. Es sind eher Berichte mit einigen meiner Comics von den letzten drei Pilgerreisen, mit Fotos, mit Videos und mit Menno natürlich. Einige Termine stehen bereits fest. Gerne komme ich auch zu euch.

3. Geht es nächstes Jahr weiter? Na klar. Wohin? Weiß ich noch nicht. 

Liebe Unterstützer:innen. Danke, dass ihr mitgekommen seid. Zu wissen, dass ihr auf meine Berichte wartet, eure Kommentare zu lesen, in Kontakt mit euch zu sein: Das war so bereichernd und ermutigend. Danke.

Eure Felice und euer Menno

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