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Meerblick

Vier Wochen bin ich jetzt unterwegs mit Meerblick. Und es ist großartig!

Mir wurde ja abgeraten von diesem Weg. Man kann schlecht wild zelten. Stimmt. Allerdings habe ich jetzt den Dreh raus: Nachdem ich mich von der Idee verabschiedet habe, möglichst versteckt mein Zelt aufzuschlagen - das geht hier tatsächlich nicht - habe ich mich darauf konzentriert, nicht gesehen zu werden. Ich baue mein Zelt in den Ecken der Mauern oder Büsche auf, die die einzelnen Weiden hier voneinander trennen. Sie schützen mich vor der Siedlung oder dem Weg dahinter, vor mir breitet sich das weite offene Land aus. Klappt prima.

Diesen Newsletter schreibe ich in in der Bibliothek von Haverfordwest.

In einem Kinderbuch über Wales hab ich gerade folgende Info gefunden: Wales ist eines der nassesten Länder Europas, und in Westwales regnet es 40% mehr als in Ostwales.

Dank eurer Großzügigkeit habe ich seit heute einen Schlafsack, der auch in feuchtem Zustand noch wärmt. Danke! Eure Unterstützung wärmt mindestens genauso wie dieser neue Schlafsack.

Es ist großartig, so hautnah den Naturgewalten ausgesetzt zu sein. Nichts schützt, wenn man über den Klippen läuft. Sonne, Wind, Regen und dabei immer das Meer mit seinen wechselnden Farben im Blick, dass weit hinten zum Himmel wird.

Es ist großartig, dem Auf und Ab der Klippen zu folgen. Kletternd, manchmal auch rutschend sind Höhenmeter zu überwinden, die es mit jeder Alpentour aufnehmen können.

Es ist großartig und es ist erschöpfend. Und es ist absolut lohnend!

Es macht gute Laune, von entgegenkommenden Menschen (meist mit Hund, seltener mit Rucksack) freundlich mit etwas gegrüßt zu werden, dass sich wie „Moin“ anhört. Manchmal vergesse ich dann, dass das ein verkürztes „Good Morning“ ist. Kann man übrigens locker bis mittags verwenden.

In Cafés werde ich manchmal von Frauen, die so alt wie ich oder auch deutlich jünger sind, mit „darling“, (ausgesprochen eher darlin‘) angeredet. Ich finde das mindestens gewöhnungsbedürftig, aber da das immer in völlig netten Kontext und Ton passiert, berührt mich das mittlerweile eher. Weiß jemand von euch Genaueres zu  dieser speziellen Form der Anrede?

Von den weiten, weißen, leeren Stränden habe ich noch nicht erzählt: In den ersten zwei Wochen war es richtig heiß und ich habe mich gefragt, warum Menschen nach Mallorca in den Urlaub fahren, wenn sie am Strand liegen wollen. Ok, das frage ich mich nicht mehr.  Das war  wettertechnisch eine Ausnahme, aber was für eine!

Noch eine halben Monat werde ich bis Chepstow, dem Ende des Wales Coast Path brauchen. Dann geht es auf den berühmten Salzpfad und ihr lest wieder von mir.

Danke an alle, die mit ihrer Mitgliedschaft hier auf Steady mein Laufen und Zeichnen ermöglichen, die Menno bei Laune halten und mir mit einem Kaffee (hier oft: Tee) einen Platz zum Zeichnen schenken. Es ist so schön, dass ihr meine Comics lest und offensichtlich Freude daran habt! Danke.

Liebe Grüße von Felice und Menno

Ab und zu versuche ich, das alles in kleinen Aquarellen festzuhalten. Das sind die Illustrationen in diesem Newsletter

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