Tag der ungewöhnlichen Namen
Heute, am 6. März 2023 ist der Tag der ungewöhnlichen Namen. Ein solcher Name kann ein Fluch, aber auch ein Segen sein. Doch das gilt eigentlich für jeden Namen.
Die Lungenfachärztin und Nazi Johanna Haarer (1900-1987) ergänzte die späteren Ausgaben ihres Buches Die (deutsche) Mutter und ihr erstes Kind um einen Abschnitt zur Namensfindung. Hier zeigt sie ein stereotypes Denken, das leider bis heute weit verbreitet ist.
„Man sollte ausgefallene Namen meiden und ebenso solche Namen, mit denen bestimmte Vorstellungen verknüpft sind. So stellt man sich z. B. unter einem "Siegfried" nun einmal einen großen, stattlichen, kraftvollen Mann vor! Wird aus Ihrem Jungen ein kleiner, zierlicher, dunkelhaariger Mensch, dann kann er Ihnen einmal Vorwürfe wegen der Namenswahl machen!“
Wie absurd dieser Ratschlag doch ist! Lieber nicht aus der Reihe tanzen. Lieber anpassen als gegen Vorurteile anzugehen. Lieber nicht auffallen, als Toleranz zu fordern. Und wenn das Kind gehänselt wird, sind nicht etwa die Mobber*innen Schuld, sondern die Eltern! Sie hätten ihrem Kind ja einen "normalen" Namen geben können!
„Man muß auch bedenken, daß ein Kind wegen eines sonderbaren, ganz ungewohnten Namens später von anderen Kindern verspottet werden kann. Dem sollte man kein Kind aussetzen.“
Zitat des Tages aus: Die Mutter und ihr erstes Kind, Johanna Haarer, 1979
Außerdem …
Über Traditionen und gesetzliche Regelungen in der Namensgebung liest Du in dem Blogbeitrag Dein Name ist Dein Eigentum (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Was hältst Du von der Idee, dass jeder Mensch seinen Namen frei wählen können sollte?
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