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Weich & freundlich Grenzen setzen - Worte, die Brücken bauen

Hej ihr Lieben,

heute gibt es eine neue Ausgabe von “Worte, die Brücken bauen” - meine Newsletterserie, bei der ich euch dabei helfe, Formulierungen für frickelige Zwischenmenschlichkeiten zu finden.

Reicht gerne eure eigene Situation ein! Entweder anonym über das online Formular (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), oder indem ihr einfach auf diese Mail antwortet :)

Schauen wir aber gleich mal in die Frage für heute:

Immer wenn wir meine Schwiegereltern/-familie besuchen und mein Sohn (2 1/2) etwas isst, kommen immer wieder Familienmitglieder an und fragen ob Sie was abhaben können. Er will das aber nicht. Er teilt sein Essen nicht so gerne. Verstehe ich voll. Wenn's schmeckt will man das halt nicht ;) Ich verstehe dass sie einfach mit ihm interagieren wollen und freue mich darüber, will aber nicht dass der Kleine denkt er muss sein Essen verteidigen.

Wie kann ich da nett reagieren um seine Bedürfnisse zu verteidigen aber gleichzeitig auch das Bemühen der Familie anzuerkennen und umzulenken (z.B. fragen ob es schmeckt etc.) ohne sie vor den Kopf zu stoßen?

Gedanken dazu

Danke für die Einsendung! Ich verstehe deinen Sohn sehr gut - ich teile mein Essen auch überhaupt nicht gern :D

Gleichzeitig finde ich es total schön, dass du auch die lieb gemeinte Absicht deiner Schwiegerfamilie erkennst - das ist eine super Grundlage für alle Überlegungen zu möglichen Reaktionen.

Im Grunde geht es also um etwas, das ich als “weiches Grenzen setzen” beschreiben würde. Meine Beobachtung ist, dass viele von uns generell das Grenzen setzen nicht gelernt haben - weder das feurige, kraftvolle, noch das weiche, freundliche. Und dass wir, wenn man “Grenzen setzen” hört, vor allem daran denkt, jetzt wirklich mal sich durchzusetzen und klare Kante zu ziehen.

Das ist aber oft genau das, was - wenn es ohne vorbereitende Eskalationsstufen kommt-, andere vor den Kopf stößt. Will sagen: nicht das Grenzen setzen an sich stößt andere vor den Kopf, sondern die oftmals plötzliche Intensität, die sich aus der fehlenden Übung und der fehlenden Möglichkeit, die Graustufen mitzunehmen, ergibt. ^^

Genau das hast du ja selbst auch schon erkannt und wohlweislich zu vermeiden ersucht. Das ist super :) Wir denken also bei den folgenden Formulierungen daran, dass das weiche und freundliche Grenzbekundungen sind und wir voraussichtlich gar nicht mehr Eskalationsstufe brauchen. Andernfalls müssten eben auch andere Formulierungen her. Alles klar? Dann mal los!

Formulierungen

“Ich finde das so süß, wenn ihr mit Timon* schäkert und Quatsch macht. 🥰Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass ihn das beim Essen ein wenig stresst - vielleicht versteht er da genauso wenig Spaß wie ich 😅”

“Du findest auch, die Oma kann ruhig ihr eigenes Essen essen, oder? 😉 Karin*, ich glaube, Timon ist noch ein bisschen zu klein, um zu verstehen, dass du Quatsch machst. Ich hab eher das Gefühl, er macht sich wirklich Sorgen um sein Essen.🙈”

“Essen mopsen ist auch so eine typische Onkel-Aufgabe, was? 😄 Aber du, lass mal lieber, ich glaube Timon hat noch nicht ganz auf dem Schirm, dass du nur Spaß machst. Und ich wäre auch ungnädig, wenn mir jemand ankündigt, dass er mein Essen klauen will 😅”

“Hier wird keinem das Essen gemopst! (Regieanweistung: spielerisch gewackelter Zeigefinger). Nee, aber im Ernst - ich glaube, das macht Timon gerade nicht so viel Spaß wie euch/dir. Vielleicht könnt ihr gleich nach dem Essen ein bisschen zusammen Unfug machen gehen? 😊”

“Meine Freundin Anni* sagt immer “Wenn das nur einem Spaß macht, ist das ärgern! 😉”

“Udo*, schau mal, ich glaube, dem Timon macht das gerade eher Streß, wenn du das sagst. Ich glaube, er mag das einfach generell nicht so gern, wenn er das Gefühl hat, er müsse das, was er gerade isst oder womit er gerade spielt, irgendwie verteidigen. Weißt du, was ich meine?”

“Okay, Freunde, neue Dienstanweisung: Keiner mopst dem Kind das Essen, auch nicht im Spiel. Alles klar? 😁”

“Wenn du das sagst, dann kann ich dem Timon ansehen, dass er das irgendwie nicht richtig einordnen kann und ihn das eher stresst. Meinst du, du kannst einfach nach dem Essen mit ihm Quatsch machen und vielleicht nochmal das lustige Versteckspiel spielen, bei dem er sich neulich so kaputt gelacht hat?”

“Boah, wir haben in letzter Zeit echt ein bisschen Probleme mit dem Essen. Timon hat angefangen, richtig gehetzt zu essen und ich hab das Gefühl, dass es gut wäre, wenn wir ihn beim Essen einfach ein bisschen in Ruhe lassen. Manchmal denke ich, er hat wirklich Sorge, dass wir ihm was von seinem Teller klauen 🙈”

“Ach, ihr seid schon so Quatschnasen, ich mag das sehr 😘. Gleichzeitig würde ich gern vorschlagen, dass wir mal das Essensthema aus dem gemeinsamen Unfug streichen, ja? Wir haben gerade das Gefühl, das Timon euren Humor da irgendwie nicht so teilt und es ihn eher verwirrt 😅”

So viel für heute! Ich hoffe, da sind ein paar nützliche Ansätze dabei :)

Ganz liebe Grüße und bis zur nächsten Ausgabe vom Zucker & Gold Newsletter. Habt es gut!
Nadine

PS: Keep it coming! Das war die letzte Einreichung, die mich für das Format erreicht hat - nur für den Fall, dass ihr zögert, weil es doch “bestimmt einen riesigen Stapel” gibt, der mir ins Mailpostfach flattert 😉

Sujet Worte, die Brücken bauen

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