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Die stille Solidarität der Mitreisenden

Ich kämpfe gegen eine schwerwiegende, chronische posttraumatische Belastungsstörung, durch die es mir schwerfällt, zu weinen. Wenn es mir gelingt, muss ich dem freien Lauf lassen, da es gewissermaßen die einzige Chance ist.

Vor ein paar Wochen habe ich auf der Fahrt zur Arbeit stumm, aber sehr bitterlich weinen müssen. Als ich zwischendurch die Augen öffnete, sah ich zwei, drei Mitreisende, die ebenfalls weinten oder Tränen in den Augen hatten.

Es wurden wortlos Taschentücher herumgereicht, niemand sagte etwas, aber man sah sich verständnisvoll in die Augen. 

Das Gemeinschaftsgefühl, dass es auch in der Öffentlichkeit absolut o. k. ist zu weinen, war wunderbar. Wir konnten alle an unseren jeweiligen Endstationen gelöster aussteigen und den Tag meistern.

– O.

Wenn du auch eine freundliche Geste erlebt hast, die du nicht mehr vergessen kannst, schreibe mir gern: diefreundlichegeste@gmail.com (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ✍🏻