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Unter der Treppe

Stilisierte Illustration einer Szene in einer Berliner U-Bahn-Station. Zwei Personen helfen einer jungen Frau, die unter einer Treppe sitzt und offensichtlich Unbehagen zeigt. Ein älterer Herr reicht ihr eine Wasserflasche, während er besorgt zu ihr hinunterschaut. Die Station ist in warmen Farbtönen gehalten, mit sanftem Licht und einer Architektur, die charakteristisch für Berliner U-Bahnhöfe ist. Personen im Hintergrund steigen Treppen hinauf und hinab, was auf die Betriebsamkeit der Station hinweist.

Ich habe während des Studiums in Berlin gewohnt. Das war in den frühen 2010er-Jahren.

Mal habe ich die Stadt geliebt, den Rhythmus, die vielen verschiedenen Menschen, das kulturelle Angebot, die sehr unterschiedlichen Ecken von Berlin, von schmutzig bis hochglanzpoliert alles dabei. Manchmal habe ich diese große Stadt, das graue, hässliche Loch verabscheut, in dem man als alleinlebende Person einfach untergeht und es niemanden zu interessieren scheint, was mit einem passiert.

In meinen schlechteren Phasen hat mir meine Umgebung besonders zugesetzt und in einer saß ich in der U9 auf dem Weg vom Zoologischen Garten zum Leopoldplatz, an dem ich umsteigen musste.

Mir ist mitten in der Fahrt der Kreislauf davongerannt, ich hatte Hitze- und Kältewallungen, mir ging es miserabel. Aber ich wollte unbedingt bis zur Umsteigestelle durchhalten. Dort sprang ich direkt aus der Bahn und setzte mich unter eine Treppe – in der Hoffnung, es möge bald besser werden.

Ich dachte, es würde niemand bemerken, geschweige denn Hilfe anbieten, aber es dauerte keine zwei Minuten, bis mich ein älterer Herr mit starkem Akzent ansprach, mir seine Hand auf die Stirn legte und seine Begleitperson eine Flasche Wasser organisierte.

So saßen wir einige Zeit da. Die beiden verpassten mehrere Bahnen und brachten mich dann noch zur U6, als es mir besser ging.

Ich war so unfassbar dankbar, diese Situation nicht allein durchstehen zu müssen! Es hat vielleicht 20 Minuten gedauert, aber für mich eine gefühlte Ewigkeit. Ich werde diese Geste immer bei mir behalten und sie weitergeben, wenn jemand Hilfe benötigt.

– Maria