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3 Pokechecks zum Spiel 

Kölner Haie vs. EHC RB München

von Christoph Fetzer

In der Rubrik "3 Pokechecks" schauen wir etwas genauer auf das Auftaktspiel der neuen DEL-Saison, das die Kölner Haie mit 6:3 gegen den EHC RB München gewannen. 

Das Ergebnis überraschte viele. Und auch wenn der Spielverlauf nicht so klar war, wie es das 6:3 für die Kölner Haie vermuten lässt, fielen doch ein paar Dinge auf. 

1.  Haie mit Scoringtiefe

In der Saison 2021/22 hatten die Kölner Haie Probleme mit dem Toreschießen. 2,7 Treffer pro Spiel (Platz 10), rechnen wir die Special Teams raus waren es sogar nur 1,8 Tore pro Spiel (Platz 14, nur Schwenningen war schwächer). Im Auftaktspiel gegen München hatten fünf Spieler zwei oder mehr Scorerpunkte (Louis-Marc Aubry sogar drei, Maxi Kammerer, Jon Matsumoto,  David McIntyre und Andreas Thuresson zwei). Dazu gaben acht Spieler drei oder mehr Torschüsse ab. Natürlich ragten die Doppeltorschützen Aubry und Kammerer heraus, aber der Haie-Sieg ist auch auf die Tiefe im Scoring zurückzuführen. Dafür sind eigentlich die Münchner bekannt. Die Kölner Haie stachen den Vizemeister aus. 

Auffällig auch die unterschiedlichen Stürmertypen bei den Haien. Spieler wie Nick Baptiste, David McIntyre oder Landon Ferraro fallen durch ihr Tempo auf, Louis-Marc Aubry oder Carter Proft dagegen eher mit ihrer physischen Präsenz.

2. Köln gewinnt den Special-Teams-Battle

Was - nicht nur, aber auch - daran lag, dass München wieder einmal kein gutes Unterzahl hatte. In der Saisonvorschau hatten wir das Penaltykilling kritisiert, das in der vergangenen Saison deutlich schwächer als gewohnt war: 

78,7 %, zehn Prozentpunkte unter der Quote, die der EHC teilweise die Jahre zuvor aufgerufen hat. Und dazu „nur“ sieben Shorthanded Goals. Wo ist es hin, das aggressive Münchner Unterzahl, bei dem man sich nicht sicher war, ob da tatsächlich eine Mannschaft mit einem Mann weniger spielt?

Dieses aggressive Penaltykilling war eher von den Haien zu sehen. Auffällig: David McIntyre und Landon Ferraro als laufstarke Forechecker, die den Münchner Spielaufbau sehr gut störten. 

Die Münchner dagegen kassierten im Auftaktspiel in drei Unterzahlsituationen zwei Gegentore. Dazu fiel ein weiteres Kölner Tor bei angezeigter Strafe. Beim 2:1 ließen Münchens Penaltykiller sowohl Louis-Marc Aubry als auch Maxi Kammerer vor dem eigenen Tor freistehen, auch beim 4:1 war keiner so richtig für Net-Front-Spezialist Aubry zuständig. 

Die Kölner Haie bewegten die Scheibe in Überzahl gut, bei ihrem ersten Powerplaytor kam München kein einziges Mal an die Scheibe. Mit Nick Bailen, Louis-Marc Aubry und Nick Baptiste spielten drei Zugänge in der ersten Powerplayformation und zeigten gleich ihre Qualitäten. Bailen als Quarterback an der Blauen Linie, Aubry als abfälschender und Rebounds verwertender Turm vor dem Torraum, Baptiste als technisch guter Vorbereiter. 

Die Haie gewinnen also nicht nur rein zahlenmäßig den Special-Teams-Battle. Eine Einschränkung: Bei etwas weniger Münchner Unvermögen und/oder Pech im Abschluss (Tiffels trifft nach schönem Pass von Eder im Powerplay den Pfosten) sieht die Sache ganz schnell anders aus. Gerade die Überzahlformation McKiernan/Redmond/Eder/Street/Tiffels zeigte ein paar gute Ansätze. 

3. Die Neuen im Mittelpunkt

Mirko Pantkowski sticht Meister-Goalie Mathias Niederberger aus, Louis-Marc Aubry trifft zweimal, Nick Bailen strahlt Sicherheit aus und zeigt gerade in Überzahl eine extreme Geradlinigkeit in Richtung Tor, Nick Baptiste überzeugt mit Tempo und Spielwitz und, und, und ...

Es war nur ein einziges Spiel einer langen Saison, aber der erste Eindruck der Neuen im Haie-Kader war positiv. Auch insgesamt überzeugten die Haie als Team. Aber wie gesagt: nur ein Spiel. 

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