artechock 29.02.–06.03.2024
Die Nachwehen der Berlinale: Wir befassen uns mit den Vorkommnissen der Preisverleihung, die für uns vor allem Konsequenzen in der Programmierung für die neue Leiterin Tricia Tuttle haben wird. Weil jetzt aber niemand mehr über die prämierten Filme spricht, und wir das tunlichst anders handhaben wollen, haben wir vier Filme noch mal einzeln beleuchtet: DAHOMEY, A TRAVELLER’S NEEDS, PEPE und DIRECT ACTION. Im Kino laufen jetzt zwei der wichtigsten Filme des Jahres an: THE ZONE OF INTEREST und DUNE 2, beide lange erwartet. Außerdem empfehlen wir den Dokumentarfilm WIR WAREN KUMPEL, und wer die Berlinale vermisst, kann in München beim Mittel Punkt Europa Filmfestival eintauchen.
Berlinale-Preisverleihung:
Das größte politische Statement (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Auf der Preisverleihung des scheidenden Berlinale-Leiters Chatrian gab es politische Parolen. Warum sich jetzt alle darüber aufregen – und worüber man eigentlich besorgt sein sollte – von Dunja Bialas
Berlinale-Preisträger:
Dahomey (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (F/Senegal/Benin 2024)
Verpasste Chancen: Mati Diops Restitutions-Dokumentation hat zwar den Golden Bären gewonnen, der eigentlichen Sache aber einen ärgerlichen Bärendienst erwiesen – Kritik von Axel Timo PurrPepe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Dominikanische Republik 2024)
Erkundungen des Imaginären: Experimentelles Kino, das mit Witz und Humor die Erzähl- und Genrekategorien herausfordert: Pepe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), die Geschichte eines Nilpferds, von ihm selbst erzählt, bekam bei der Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie – Kritik von Wolfgang LasingerA Traveler’s Needs (Yeohaengjaui pilyo) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Südkorea 2024)
Alltags-Haiku: Der Berlinale-Wettbewerbsfilm zeigt Isabelle Huppert als mysteriöse Fremde, die mithilfe von Makgeolli und Gedichten versucht, der Welt einen Sinn abzuringen – Kritik von Benedikt GuntentalerDirect Action (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (D/F 2024)
41 Shots: Das Regie-Duo Guillaume Cailleau und Ben Russell gewinnt mit dem beobachtenden Filmessay Direct Action (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) über zivilen Widerstand den Encounters-Wettbewerb – Kritik von Dunja BialasStreifzüge durch die Jugend (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Neue Generationen werden in den Berlinale-Sektionen Kplus und 14plus neu erzählt – von Holger Twele
Munix' FOMO:
Die Münchner Kinoveranstaltungen der Woche (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Nicht verpassen: Das Mittel Punkt Europa Filmfestival mit Filmen aus Osteuropa und vielen Diskussionen, die leider immer noch höchst aktuell sind…
Neue Kritiken:
Dune: Teil 2 (Dune: Part Two) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (USA 2023)
Die Gewalt der Massen: Denis Villeneuve setzt seinen ersten Dune-Film mit einer apokalyptischen Tragödie über den Sturz in den Faschismus fort – Kritik von Janick NoltingThe Zone of Interest (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (USA/GB/PL 2023)
Menschen wie wir: Jonathan Glazers Film über das Ehepaar Höß im KZ Auschwitz ist nicht nur eine so aufregende wie beunruhigende Verschiebung der üblichen Perspektive, sondern auch schauspielerisch überragend – von Axel Timo Purr
Die Banalität des Bösen: Jonathan Glazer zeigt in seinem neuesten Film den Alltag einer Familie von Nationalsozialisten – und schafft damit ein Werk über den Holocaust, das so einprägsam ist, wie wenige andere – von Lea Morgenstern
Es war einmal in Auschwitz...: Ordnung ist das halbe Leben – die andere Hälfte ist der Tod: Wie dreht man einen Film über das Unaussprechliche? Jonathan Glazers Meisterwerk »The Zone of Interest« führt in das Vernichtungslager – von Rüdiger SuchslandOnly the River Flows (He bian de cuo wu) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (China 2023)
Am Tag, als der Regen kam: Doppelbödiger Thriller: In Only the River Flows schmuggelt Regisseur Wei Shujun verbotene Wahrheiten aus dem China von heute auf die Leinwand, und zeigt das Kino als Ort von Aufklärung und Erkennungsdienst – Kritik von Rüdiger SuchslandWir waren Kumpel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (CH/D 2023)
Zeitenwende: Einfühlsamer Dokumentarfilm über fünf Arbeiter*innen, die nach der Schließung des letzten deutschen Steinkohlebergwerks neue Lebenschancen aufspüren – Kritik von Reinhard KleberBerlin Bytch Love (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (D 2022)
Vertreibung aus dem Görlitzer Park: Das beeindruckende Porträt eines jungen Paares gewährt authentische Einblicke in ein Leben ohne Wohnung, ohne Bildung, ohne Geld und ohne Geborgenheit – Kritik von Viktoria OppenhoffDie kleine Glocke Bim rettet Ostern (Bim) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (B 2023)
Einfach niedlich: In dem belgischen Animationsfilm reisen drei junge Glocken nach Rom, um ein magisches Frühlingselixier zu holen, stoßen dabei aber auf viele Hindernisse – Kritik von Reinhard Kleber
Wo Pommes???
Hall of Fame No. 2 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Zu Wir waren Kumpel von Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek – von Nora Moschuering
Festival:
Vielfalt erforschen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Wer in die Vielfalt des Kinos unserer östlichen Nachbarländer blicken möchte, ist beim Mittel Punkt Europa Filmfestival genau richtig – von Paula Ruppert
Video- & Audiokritik:
The Zone of Interest (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Jonathan Glazers Film über die von Sandra Hüller gespielte »Königin von Auschwitz« ist in seiner Radikalität, ausschließlich die Täterperspektive zu zeigen und die der Opfer nur als beunruhigende Tonspur einzubinden, von großer, subtiler Wucht, finden Axel Timo Purr und Stefan RutzPodcasts (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Festivalberichte, Interviews und Kritiken