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Der wichtigste Fototipp, den ich jemals hörte 

Karlsruhe, 2005. Meine Freundin hatte ihre kleine Canon-Powershot dabei, eine kleine Kamera, drei Megapixel, mit einem noch kleineren Display. Ich nahm sie in die Hand– und sollte nie wieder loslassen.

Nein, die Kamera klebte nicht an meiner Hand. Aber ich klebte an der Fotografie und knipste alles, was man sich vorstellen kann. Blumen (ogott, ich habe tatsächlich mit Blumen angefangen)! Freund:innen auf Parties! Engel auf Friedhöfen! Und nasse Blätter im Herbst.

Ich hatte Blut geleckt. Jedoch trieb mich eine Frage um: Wie würde ich ein guter Fotograf werden? Was macht überhaupt eine:n gute Fotograf:in aus? 

So stöberte ich im Internet und fand einen Fotografen, dessen Namen und Webseite ich leider vergessen habe. Ich nenne ihn Herrn Klicker. Ich fand seine E-Mailadresse heraus und schrieb ihm – sinngemäß:

Hallo Herr Klicker,

ihre Fotos sind fantastisch. Können Sie mir eine Frage beantworten? Wie werde ich ein guter Fotograf?

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Gomme
l

Und ein paar Tage später erschrak ich, als in meinem GMX-Postfach die Antwort eintrudelte. Nie und nimmer hätte ich mit einer Antwort gerechnet. An diese Worte erinnere ich mich noch sehr genau:

Hallo Herr Gommel,

leider habe ich keine Zeit, ihnen ausführlich zu antworten. Aber: Machen sie tausende, abertausende Fotos. Und hören sie auf keinen Fall damit auf.

A. Klicker

Keine 10-Punkte-Liste. Keine Empfehlung, mir eine Profikamera zuzulegen. Kein „How-To“. Klicker hatte mir etwas an die Hand gegeben, das ich auch umsetzen konnte. Ich wusste sofort, was zu tun sei.

Ich fotografierte abertausende Fotos. Und hörte niemals wieder auf.