Stillen nach Bedarf 1832
Es war durchaus bekannt, dass kleine Babys am besten nach Bedarf gestillt werden sollten. Adolph Henke (1775-1843) war Professor für Physiologie, Pathologie und Staatsarzneikunde in Erlangen. Er beschrieb das Stillen nach Bedarf folgendermaßen:
"An eine bestimmte Ordnung ist daher in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht zu denken. Das Kind kann nicht viel Nahrung auf einmal nehmen, bedarf aber eben deswegen, und um zu der naturgemäßen schnellen Ausbildung seines Körpers Stoff und Kräfte zu erlangen, eines öftern und schnellen Ersatzes. Die Mutter reiche daher dem Kinde die Brust so oft es erwacht, und durch Unruhe und Greifen nach der Brust sein Bedürfniß zu erkennen gibt."
Zitat des Tages aus: Taschenbuch für Mütter über die physische Erziehung der Kinder in den ersten Lebensjahren und über die Verhütung, Erkenntniß und Behandlung der gewöhnlichen Kinderkrankheiten, Adolph Henke, K. Bayer. Hofrath u. Professor der Medicin in Erlangen, 2. Auflage, Friedrich Wilmans Verlagshandlung, Frankfurt am Main, 1832
Außerdem …
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Stillen immer mehr reglementiert, bis die Stillabstände zur Wende des 20. Jahrhunderts als Erziehungsmaßnahmen eingesetzt wurden.
Lies über diese Entwicklung im Blogbeitrag Eine kurze Geschichte des Stillens (Opens in a new window).
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