WeSession diese Woche (nur) am Freitag-Mittag | Jetzt zur "Culture Triple Experience" am 23.08. anmelden!
Liebe Leser:innen, liebe Mitglieder,
kaum zu glauben, aber morgen, am Mittwoch findet KEINE WeSession statt, wir richten all unserer Diskussions- und Lern-Energie auf die Session am Freitag, wenn der Linzer Worte-Autor und Kybernetik-Cowboy Alex Jungwirth sein Comeback nach Sommerurlaub feiert. Kommt alle vorbei und diskutiert mit.
In der nächsten Mittwochs-WeSession am 16.08. erleben wir dann die Premiere des "EA Buchclub": Alle Teilnehmer:innen sind aufgerufen, ein Lieblingsbuch, ob Sachbuch oder Belletristik, Primär- oder Sekundärliteratur, deutsch oder fremdsprachig mitzubringen und in maximal 7 Minuten vorzustellen. Die Ergebnisse sammeln wir auf einem virtuellen Expeditions-Bibliotheks-Board. Wir sind gespannt, welche Lektüre Ihr mit der Community teilen werdet!
WeSession am Mittag: Freitag, den 11.08.23 (13-14h) "Feedback, die Zweite" - Moderation: Julia Henke und Alexander Jungwirth
Julia und Alex laden euch ein, ein paar Gedanken zum vieldiskutierten Thema "Feedback" freizusetzen. Feedback ist immer direkt und unmittelbar, alles andere sind Geschichten aus der Vergangenheit!? Was passiert, wenn Feedback unterbunden wird? Welche Wirkung haben "sinnlose" Bedingungen? Wie weit lässt sich Motivation "erkaufen"?
Als Einstieg und Framing in die Session nutzen wir die Beschreibung einer sinnreduzierten Aufgabe unter drei Bedingungen. Folgendes Experiment zeigt, dass es erstaunlich einfach ist, der Arbeit ihren Sinn zu nehmen, und noch mehr. MIT-Experiment aus dem Jahr 2005 von Emir Kamenica (Professor an der University of Chicago), Drazen Prelec (Professor am MIT) und Dan Ariely (Professor am MIT). Die Versuchsteilnehmer sollten auf einem Blatt Papier mit einer willkürlichen Abfolge von Buchstaben die Stellen markieren, wo auf den Buchstaben »s« ein weiteres »s« folgte. Wir informierten sie, dass jedes Blatt zehn solcher Stellen enthalte und ein Blatt als komplett gelte, wenn sie alle zehn gefunden hätten. Und wir machten sie mit unserem Honorarschema vertraut: Für das erste komplette Blatt bekämen sie 0,55 Dollar, für das zweite 0,50 Dollar und so weiter (für das zwölfte und jedes weitere Blatt nichts mehr).
In der ersten Gruppe (wir bezeichneten sie als Gruppe A für >>Anerkannt«<), baten wir die teilnehmenden Studenten, zuerst ihren Namen auf das jeweilige Blatt zu schreiben, ehe sie sich an die Aufgabe machten, und dann die zehn Stellen mit den aufeinanderfolgenden »s« zu suchen. Wenn sie mit einem Blatt fertig waren, übergaben sie es dem Versuchsleiter, der es von oben bis unten durchsah, anerkennend nickte und es dann umgedreht auf einen großen Stapel fertiggestellter Blätter legte.
Die Anweisungen für die zweite Gruppe (I für »Ignoriert«) waren identisch, nur dass die Probanden ihren Namen nicht oben auf das Blatt schreiben sollten. Nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatten, übergaben die Testpersonen das Blatt wieder dem Versuchsleiter, der es wiederum auf einen hohen Stapel legte, ohne jedoch auch nur einen Blick darauf zu werfen.
Für die dritte Gruppe mit dem unheilverkündenden Namen » Vernichtet« (V) hatten wir uns etwas noch Extremeres ausgedacht. Sobald die Probanden dem Versuchsleiter ein Blatt ausgehändigt hatten, legte er es nicht auf einen Papierstapel, sondern steckte es vor den Augen des Probanden sofort in einen Reißwolf, ohne einen einzigen Blick darauf zu werfen.
Wir waren beeindruckt, welch großen Unterschied schlichte Anerkennung ausmachte. Die Teilnehmer der A-Gruppe gaben tatsächlich wesentlich mehr Testblätter ab als die Probanden in der V-Gruppe, deren Blätter einfach vernichtet wurden. Als wir verglichen, wie viele von ihnen weiter nach Stellen mit einem doppelten »s« suchten, nachdem ihr Honorar beim zehnten Blatt auf 10 US-Cents gesunken war, stellten wir fest, dass rund die Hälfte (49 Prozent) der Probanden in der A-Gruppe weitere zehn Blätter oder mehr fertiggestellt hatten, in der Vergleichsgruppe V hingegen nur 17 Prozent.
Es sieht also ganz so aus, als könnte das Suchen nach Buchstabenpaarungen ebenso unterhaltsam und interessant sein (wenn man dafür anerkennende Bestätigung bekommt) wie auch mühselig und unangenehm (wenn die Arbeit hinterher vernichtet wird). Wie aber verhielten sich Probanden in der I-Gruppe, deren Ergebnisse ignoriert wurden? Ihre Arbeit wurde zwar nicht vernichtet, sie erhielten jedoch auch keinerlei Rückmeldung. Wie viele Blätter würden diese Probanden abgeben? Würde ihre Arbeitsleistung in etwa der in der A-Gruppe entsprechen? Würden sie die fehlende Rückmeldung übelnehmen und eine ähnliche niedrige Arbeitsleistung erbringen wie die Probanden der V-Gruppe? Oder würden die Ergebnisse der I-Gruppe irgendwo dazwischen liegen? Gibt es einen Unterschied zwischen einer Rückmeldung zur Arbeit (Ergebnis) und zur Person (Verhalten)? Und wenn ja, welchen Vorteil hat diese Unterscheidung, wenn wir über Feedback nachdenken?
Die Antworten darauf erfahrt ihr am Freitag. Oder besser noch, wir erarbeiten sie uns am Freitag, 11.08.23 um 13:00 Uhr gemeinsam. So long, Julia und Alex
Die WeSession am Mittag findet über Teams (Opens in a new window) statt.
Culture Triple: "Feedback, Fehler, Konflikt" - Teilnahme exklusiv für Mitglieder an Special Session mit Stephanie Borgert am 23.08.23 - jetzt anmelden!
Das IT- und Business Consulting-Unternehmen metafinanz ist in vielerlei Hinsicht interessant. Wieder einmal daran erinnert hat uns unsere "Verbündete", die Komplexitätsforscherin Stephanie Borgert (Opens in a new window) und ihre Kollegin Dijana Vetturelli, die wir in der Sendung 198 des Community Radios zu Gast hatten.
Metafinanz schreibt über das Projekt (Opens in a new window) "Culture Triple", das sie als Kombination aus kollegialem Austausch und digitalem Tool mit Stephanie und Dijana entwickelt haben, Folgendes:
Fehler, Konflikte und Feedback bedeuten für die meisten Teams vor allem eins: Stress. Doch es geht auch anders. Das „Culture Triple“ ermöglicht es Teams, Fehler, Konflikte und Feedback konstruktiv zu erleben. Auf Grundlage des Prinzips des „sozialen Lernens“ unterstützt es Organisationen bei der Kulturentwicklung in diesen Bereichen. Eingebunden in die Plattform qohubs können Organisationen weltweit das Lernformat nutzen – selbstmoderiert, in Kleingruppen, ortsunabhängig, ressourcenschonend und inklusive Timeboxing.
Bei dem Begriff "Kulturentwicklung" schrillen bei manchen unter den geneigten Systemtheorie-Fans vielleicht dezent die Alarmglocken. Wir versuchen aber hier (mal wieder), die Nerdbrille abzunehmen. Und vertrauen auf die Erfahrung und konstruktive Skepsis von Stephanie. Sie würde hier wohl kaum mitwirken, wenn es sich bei dieser hybriden Methode um eine bloße Variation irgendeiner Management-Mode handeln würde.
Aber was schreibe ich: Ihr, die Ihr das hier lest, habt am 23. August von 17:30-19:30 Uhr die Gelegenheit, dieses Werkzeug zur aktiven Beobachtung, Diskussion und Entwicklung von Unternehmenskultur anhand der drei Praxisbereichen "Fehler, Konflikte und Feedback" hautnah zu erleben. Wir suchen ein oder mehrere 4er-6er-Teams, die die gesamten zwei Stunden dabei sein können und das verbindlich unter info@expedition-arbeit.de (Opens in a new window) bis zum 18.08. zusagen.
Live dabei sein ist das Beste: Die Herbst-Basecamps in Berlin, Bremen und Hamburg
Nach vier tollen Community Events in Erkrath, Leipzig, Freiburg und Fürth kommt die nächste Basecamp-Welle aus dem Norden und aus der Kapitale. Nutzt die Gelegenheit für das Wiedersehen mit alten Community-Hasen, neuen Gesichtern aus unserem Netzwerk oder zum Schnuppern, wie sich das anfühlt, Community vor Ort, live und in Farbe.
Hier die Anmelde-Links für die aktuell feststehenden Expedition Arbeit Basecamps, zwei, drei weitere sind noch in Planung:
Expedition Arbeit Basecamp Berlin, 09.09.23, Info & Anmeldung (Opens in a new window)
Expedition Arbeit Basecamp Bremen, 07.10.23, Info & Anmeldung (Opens in a new window)
Expedition Arbeit Basecamp Hamburg, 04.11.23, Info & Anmeldung (Opens in a new window)
Community Radio, Sendung 203 mit Detektivin W (6. Fall) und dem Live-Mitschnitt "Wisdom Thinking"
Hier geht's zu einer langen, unterhaltsamen und lehrreichen Sendung mit Anja Wittenbergers 6. Fall im Einsatz gegen Verbrechen an der Wertschöpfung sowie einem außergewöhnlichen Austausch mit dem Berater Paar Elke und Martin Böckstiegel und ihrem Framework des "Wisdom Thinking".
Sendung 203 bei Spotify - wir wünschen Euch viel Vergnügen beim Hören! (Opens in a new window)
Herzliche Grüße aus Südwest
FSt/Florian im Namen der Community Redaktion
P.S. Wenn Ihr noch nicht Mitglied seid - kommt doch an Bord. Anmeldung (und ggf. auch Abmeldung) sind kinderleicht und als Mitglied seid Ihr noch näher dran am Netzwerk inkl. Community Intranet, der Community Redaktion, besonderer Mitglieder-exklusiver-Angebote usw. Hier geht's zur Mitgliedschaft! (Opens in a new window)