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Zeitlang im Februar: Brunch im Roecklplatz & Tannerhof in Bayrischzell

Das Schlimmste ist schon geschafft, dachte ich letztens bei einem Sonntagsspaziergang, als die Vögel im Hintergrund wild zwitscherten und die ersten Schneeglöckchen auf den Wiesen sprießten. Die Tage werden wieder länger, es wird heller und manchmal sogar schon etwas wärmer. Und auch, wenn die meisten von uns immer noch Winterschlaf halten, spürt man sie durchblitzen – diese Aufbruchsstimmung, das Gefühl von Neuanfang, das der Frühling jedes Jahr mitbringt. Hoffentlich auch in der Politik.

Das Schlimmste ist schon geschafft, dachte ich letztens bei einem Sonntagsspaziergang, als die Vögel im Hintergrund wild zwitscherten und die ersten Schneeglöckchen auf den Wiesen sprießten.

Obwohl es wenig Anlass dazu gibt, spüre ich seit ein paar Wochen eine diffuse Hoffnung. Ganz nach dem Motto: Jetzt erst recht! Ich möchte dran glauben, dass diese Wahl überraschend positiv ausgeht, dass der Frühling ganz bald kommt, dass dieses Jahr gut wird. Fast aus einem Trotz heraus, weil es irgendwann auch mal reicht mit den schlechten Nachrichten. Und ich weiß natürlich, dass es naiv ist, aber für alles andere habe ich sowieso keinen Platz mehr. Also sorgen wir dafür, dass das Schlimmste hinter uns liegt!

NEU: Auf dieser Google Maps Karte (Opens in a new window) findet ihr allen Adressen, die ich bisher in diesem Newsletter empfohlen habe und noch empfehlen werde.

Roecklplatz

Das Roecklplatz: Immer eine gute Idee – jetzt auch zum Frühstück!

Kennt ihr das: Man überlegt, wo man zum Essen hingehen könnte und der Kopf ist plötzlich komplett leer? Die Liste an Restaurants, die man sich über Jahre sorgsam im Kopf zusammengesucht hat, einfach gelöscht. So geht es mir ständig. Ich vergesse alles, mein Hirn ist wie ein Sieb. Und ich hoffe, dass es einfach an der Menge an Restaurants liegt und nicht an meiner schrumpfenden Fähigkeit, mir Dinge zu merken. Aber zum Glück muss man sich sowieso gar nichts mehr merken – es gibt ja Google Maps und Instagram.

Bei Instagram wurde ich auch letztens an ein Restaurant erinnert, das ich ständig vergesse, obwohl ich es total gerne mag: das Roecklplatz (Opens in a new window). Es gehört zu den Läden, die gefühlt schon immer da waren und hoffentlich auch immer da sein werden. Das Restaurant im Dreimühlenviertel macht gutes Essen, sieht gut aus und ist außerdem sozial engagiert. Denn es versteht sich als Ausbildungsrestaurant, in dem junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen arbeiten, das Team setzt sich aus Gastronom*innen und Sozialarbeiter*innen zusammen.

Jedes Mal, wenn ich im Roecklplatz sitze, frage ich mich, warum ich nicht öfter hier bin und dann vergeht wieder ein Jahr, bis ich wiederkomme. Warum ist das so?

Jedes Mal, wenn ich im Roecklplatz sitze, frage ich mich, warum ich nicht öfter hier bin und dann vergeht wieder ein Jahr, bis ich wiederkomme. Warum ist das so? Zuletzt verbrachte ich dort einen sehr gemütlichen Winterabend mit einer guten Freundin bei Bier und Wiener Schnitzel. Das ist außergewöhnlich lecker hier, auf der Karte überwiegen sonst vegetarische und vegane Gerichte. Sicherlich auch, weil die Betreiberin Sandra Forster selbst Vegetarierin ist. Im Roecklplatz gibt’s also nicht irgendwelche lieblosen Veggie-Alternativen, sondern Fleisch als Ausnahme, als etwas Besonderes.

Ganz neu ist der Brunch (Opens in a new window), der nun seit Mitte Januar jeden Sonntag stattfindet. Damit hat das Dreimühlenviertel nicht nur eine Frühstücksadresse mehr, ich habe auch einen guten Reminder wieder öfter ins Roecklplatz zu gehen.

Auf der Karte stehen Shakshuka, Rühreier, Käse, Croissant und Waffeln. Das eben erwähnte Schnitzel (Wiener oder Sellerie) sowie die vegane Bolognese helfen gegen Kater. Ganz besonders angetan hatten es mir aber die süßen Sachen – wie die Waffeln mit Sauerkirschen und Matchasahn oder das Croissant mit Haselnussmus. Seitdem bin ich auf der Suche nach einem gutem Haselnussmus für zuhause, bisher aber noch nicht fündig geworden. Es kann also gut sein, dass ich bald wieder hier sitze!

Roecklplatz, Isartalstraße 26 (Opens in a new window)

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Tannerhof

Tannerhof in Bayrischzell: Ein besonderes Hotel für jede Jahreszeit

Viele Hotels erklären sich von selbst – das ist beim Tannerhof (Opens in a new window) nicht so und das meine ich im besten Sinne. Man muss dort gewesen sein, um diesen Ort in seiner Besonderheit zu verstehen. Bisher habe ich zwei Mal hier Kurzurlaub gemacht, einmal im Winter, einmal im Sommer und kann sagen: Dieses Hotel lohnt sich wirklich immer, zu jeder Jahreszeit! Seitdem ich den Tannerhof letztens im Newsletter über die besonderen Winterhotels (Opens in a new window) empfohlen habe, juckt es mich schon wieder in den Fingern. Auf der Website gibt es den Button „Zuckerl“ mit Spontangeboten und ich schaue immer und immer wieder rein.

Aber von vorne, der Tannerhof versteht sich als Naturhotel und nennt sich auch das „Versteck in den Bergen“ – und das trifft es auf den Punkt. Es ist aber auch einfach zu schön: Von München aus setzt man sich in die BOB und steigt nicht einmal eineinhalb Stunden später mitten in der Natur aus. In Bayrischzell endet nicht nur die Bahn, sondern auch ein bisschen die Welt. Denn abgesehen von dem kleinen Städtchen gibt es hier nur Wiesen, Wälder und Berge.

Es ist aber auch einfach zu schön: Von München aus setzt man sich in die BOB und steigt nicht einmal eineinhalb Stunden später mitten in der Natur aus. In Bayrischzell endet nicht nur die Bahn, sondern auch ein bisschen die Welt.

Der Tannerhof ist wie ein Hotel-Dorf an den Berghang gebaut. Angefangen hat alles vor über hundert Jahren mit einer Alm und einem Bauernhof, mittlerweile betreibt die Familie das Hotel in vierter Generation. Über die Jahren kamen einige moderne Holztürme, ein Kunst-Atelier, ein Saunahaus, ein Sonnendeck mit Schwimmteich und vieles mehr dazu. Das Bauernhaus ist heute die „Alte Tann“, sozusagen das Haupthaus mit Rezeption, Bar, Bibliothek, Schwimmbad und dem Bio-Restaurant Pool (Opens in a new window).

Ich schlafe am liebsten in einem der modernen Hüttentürme. Jeder Turm besteht aus drei übereinander gestapelten Hotelzimmern, das im Inneren eher an ein Tiny House erinnert. Vielleicht auch, weil jedes Zimmer seine eigene Eingangstür draußen hat. Zum Frühstück, Abendessen oder Saunieren läuft man dann den Weg runter ins Haupthaus. Ganz besonders schön und einsam liegt der Wiesenturm neben der alten Linde und der Kapelle am Waldrand. Von hier aus kann man toll spazieren gehen.

Im Tannerhof kann man malen, spazieren, lesen, gesund werden, wandern, wahnsinnig gut essen, im Naturteich baden, aus dem Fenster gucken, Ausstellungen anschauen, Pilates machen, Konzerte besuchen. Oder man macht einfach gar nichts.

Was ist der Tannerhof nun? Diese Frage ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Manche Gäste kommen zum Heilfasten, andere zum Langlaufen. Man kann Atem-Kurse belegen, malen, spazieren, lesen, gesund werden, wandern, wahnsinnig gut essen, im Naturteich baden, aus dem Fenster gucken, Ausstellungen anschauen, Pilates machen, Konzerte besuchen oder bei einem der Camps teilnehmen – im Herbst gibt’s Boxen, im Mai Yoga und Coaching. Oder man macht gar nichts und genießt einfach diesen wunderbaren Ort.

Naturhotel Tannerhof, Tannerhofstraße 30, 83735 Bayrischzell (Opens in a new window)

Über Zeitlang

Was ist Zeitlang?

Zeitlang ist ein unabhängiger und persönlicher Newsletter, in dem ich sowohl über Lieblingsorte in meiner Heimatstadt München als auch auf der ganzen Welt erzähle. Im Bayerischen bedeutet „Zeitlang“ Heimweh und Sehnsucht. Einmal im Monat schreibe ich hier über besondere Restaurants, Cafés, Hotels und Orte, nach denen ich regelmäßig Zeitlang habe. Das kann der kleine Park nebenan sein, genauso wie das Designhotel am anderen Ende der Welt.

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Wer schreibt hier?

Ich bin Anja Schauberger, geboren in München und arbeite seit über zehn Jahren als Journalistin und Autorin mit dem Schwerpunkt auf Regionales und Reise. Von 2016 bis 2019 habe ich als Redaktionsleiterin das Stadtmagazin Mit Vergnügen München aufgebaut. Seitdem schreibe ich frei unter anderem für die Kolumne „Hotel Europa“ im SZ-Magazin (Opens in a new window) sowie über (Sterne)gastronomie bei München Tourismus (Opens in a new window). Außerdem gebe ich München- und Bayern-Tipps im Merian Magazin (Opens in a new window) und schreibe für das Werde Magazin (Opens in a new window) und The Weekender (Opens in a new window). Mehr zu meiner Arbeit gibt es auf Torial (Opens in a new window) oder meiner Website (Opens in a new window).

Du hast Tipps, Wünsche oder Feedback? Schreib mir gerne eine Mail an anja.schauberger@gmail.com

Porträt: Frank Stolle (Opens in a new window)
Design & Logo: Hennes Elbert (Opens in a new window)
Topic Monats-Tipps

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