xRache am Kind
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Letzte Woche spekulierte ich an dieser Stelle noch darüber, welcher Umstand wohl gerade dafür sorgt, dass ich ständig müde bin. Long Covid light? Unregelmäßiger Schlaf? Zu wenig vitalisierender Rotwein?
Diese Woche bin ich der Antwort ein gutes Stück nähergekommen! Überraschung! Es ist Möglichkeit vier! Eine ganz neue Krankheit. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet: Irgendein Kitascheiß!
Ich vermute, dass der Virus schon letzte Woche in mir schlummerte (daher die Müdigkeit) und diese Woche endgültig ausbrach. Grundsätzlich natürlich auch noch denkbar, dass ich an Long Covid Light, Schlafmangel, zu wenig Bier UND Kitascheiß gleichzeitig leide.
Ihr seht: Mein Leben ist derzeit kein Zuckerschlecken. Eher ein Ibuprofenschlecken.
Derart gedopt sehe ich mich GERADE SO in der Lage, diesen Newsletter zu schreiben. EIGENTLICH wollte ich heute ENDLICH darüber schreiben, warum die Regel „Betrunken schreiben, nüchtern editieren“ Unsinn ist. Aber auch das fällt diese Woche wieder aus. Der irgendein Kitascheiß lässt längere Texte gerade nicht so gut zu.
Stattdessen möchte ich mit euch meine kleine Rachefantasie teilen!
Wir Eltern erhalten bekanntlich zu dem eher unverlangten Komplettpaket aus Ichgehenichtzurkita, Daswillichnichtessen, Ichmöchtedasaberjetzt und jeder Menge weiterer Verantwortungen, Pflichten und Nervenbelastungen gratis ein kostenloses Bonuspaket aus ungewollt gelieferten Krankheiten. Aktuell eben der bereits bekannte Irgendeinkitascheiß.
Ständig schleppen unsere kleinen Verhütungsunfälle neue infektiöse Leiden an, aufgrund derer wir dann tagelang ausfallen und alles umplanen müssen.
Dafür möchte ich mich gerne rächen. Aber wir wissen alle, Rache sollte mindestens so kalt serviert werden wie das Eis, dass dein Kind jetzt nicht essen will, weil es eigentlich ein ganz anderes wollte.
Aus diesem Grund werde ich meine Rachepläne erst in circa 15 bis 20 Jahren ausführen. Wenn mein Kind aus dem Haus ist. Eine eigene Wohnung hat. Studiert oder einer Lehre nachgeht. Und sein kompletter Fokus darauf liegt, möglichst viel zu unternehmen. Partys, Kino, Sport, Dates, Klimawandel aufhalten, Freunde treffen.
Ich selbst werde dann mindestens Mitte Fünfzig und hoffentlich schon labil genug sein, mir jede Menge Krankheiten von anderen Bald-Senioren einzufangen. Und immer, wenn das passiert und ein leichtes Kratzen im Hals, leichte Gliederschmerzen und etwas Kopfweh eine bald ausbrechende Erkältung ankündigen, werde ich Folgendes tun:
Ich werde unter irgendeinem einem Vorwand rasch meinen Sohn besuchen.
„Hier, deine Lieblings-Lasagne. Musst du nur noch aufbacken“.
„Ich wollte nur mal sehen, wie das Wohnzimmer mit dem neuen Sessel wirkt!“
„Guck mal, mein neues iPhone 27! Ist direkt in die Brille eingebaut!“
Bei diesen vorgetäuschten Zuneigungs-Besuchen werde ich versuchen, unbemerkt möglichst viele Viren und Bakterien in seiner Wohnung zu verteilen.
Zwei, dreimal aus seiner Kaffeetasse trinken. In das Badezimmerhandtuch schnäuzen. Extra laut reden. Mit seiner Zahnbürste einen Rachenabstrich durchführen. Lauter Kram halt, wovon Karl Lauterbach Albträume bekommt.
Dann verabschiede ich mich wieder, nicht ohne seine Türklinke mit der verrotzen Hand noch einmal ordentlich durchzukontaminieren.
Und dann zwei, drei Tage später kommt mein großer Moment! Das iPhone 27 klingelt. Mein Sohn ist dran ...
„ACH, du wolltest mit deiner neuen Freundin auf diese supercoole WG-Party und am nächsten Tag mit den Jungs zu dem lang geplanten Wochenende am Meer – aber du bist jetzt STARK ERKÄLTET? Das ist aber ärgerlich."
Und nch einer kleinen Pause:
"Aber hey, ich weiß nicht, ob es dich tröstet, aber deinen lieben alten Herrn Papa hat es auch erwischt. Ich hoffe sehr, dass ich dich nicht angesteckt habe.“
Rotzige Grüße
Peter
Nach dem Lesen ist vor dem Hören! Wir haben einen feinen, kleinen Podcast. Er heisst "Außer Tresen nix gewesen". Wir reden sehr persönlich aber nie bitterernst über die großen Themen des Lebens. Bisher gibt es vier Folgen. Und zwar: Dating, Tod, Freundschaft, Geld – und ganz neu: Zeitreisen und Aliens. Den Podcast könnt ihr hier hören! (Opens in a new window)
Über mich: Hier noch eine kleine Bio, die ich natürlich selbst geschrieben habe, aber in der dritten Person, damit es so aussieht, als würde jemand anderes Biographien über mich schreiben. Das ist leider noch nicht der Fall.
Peter Wittkamp, Jahrgang 1981, ist erster Autor und Gagschreiber der heute show online. Außerdem war er jahrelang Texter und Ideengeber der mehrfach preisgekrönten Kampagne #weilwirdichlieben der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG. Ab und an schreibt er auch ein Buch. Zuletzt über seine Zwangsstörung mit dem Titel "Für mich soll es Neurosen regnen" (Opens in a new window)und den Desinformator (Opens in a new window). Daneben berät er Unternehmen und Agenturen, wenn sie etwas Kreatives, Humorvolles oder Digitales machen möchten. Oder alles zusammen. Er twittert regelmäßig als @diktator (Opens in a new window), postet mittlerweile aber fast lieber auf Insta (Opens in a new window) und sein supersüßer Sohn hält ihn fälschlicherweise für den besten Papa der Welt. Außerdem ist der feine Herr jetzt NATÜRLICH auch noch Podcaster (Opens in a new window).