Meer-Montag #15 - Überall Zähne
Ahoi zum Meer-Montag! Heute erzähle ich euch wieder etwas von meinem Lieblingsthema: der Welt der Haie! Viele haben beim ersten Gedanken an diese Tiere deren Zähne im Kopf, die zugegebener Maßen bei vielen Arten kaum zu übersehen sind.
Je nach Lebensraum und Art der Beute unterscheiden sich diese Zähne enorm. Sandtigerhaie oder Kurzflossen-Makohaie jagen Fische und haben hierfür lange spitze Zähne, um ihren Fang festzuhalten. Die Zähne der Tigerhaie hingegen sehen aus wie Sägeblätter, mit denen sie wie ein Dosenöffner sogar den Panzer einer Schildkröte öffnen können. Und der am Boden lebende Ammenhai weist viele kleine Zähnchen auf, die fast wie eine Platte wirken. Mit ihnen kann der Schnecken einklemmen und sie dann mit einem enormen Unterdruck aus ihren Häuser ziehen oder sogar zerdrücken, um sie in mundgerechte Stückchen zu zerlegen.

Vermutlich wisst ihr bereits, dass Haie ein sogenanntes “Revolvergebiss” haben. Anders als bei uns sind ihre Zähne nicht im Kiefer, sondern im Bindegewebe verankert. Sie wachsen in direkt aufeinanderfolgenden Reihen immer wieder nach außen, sodass sofort ein neuer Zahn an die Stelle eines herausgewachsenen tritt. Je nach Art und Alter können einem Hai auf diese Weise bis zu 30.000 Zähne wachsen!
Doch die Zähne im Maul eines Hais sind nicht seine einzigen: auch seine Haut ist komplett mit Zähnen besetzt: den Plakoidschuppen. Die Zacken dieser - ebenfalls aus Dentin bestehenden - Zahnschuppen zeigen alle nach hinten, wodurch die Haut glatt wirkt, wenn man von vorn nach hinten streicht. In die andere Richtung jedoch ist sie äußerst rau und kann bei Berührung sogar Schürfwunden verursachen.

Die Struktur der diamantförmigen Schuppen weist feine Rillen auf. Diese kanalisieren das Wasser und leiten es vom Körper des Hais weg. Dadurch wird die Reibung im Wasser verringert und der Hai kann schneller und/oder energieeffizienter vorwärts schwimmen. Diese spannende Struktur zählt zu den Inspirationsquellen der Medizintechnik: nach ihrem Vorbild werden antibakterielle Folien hergestellt, die dazu beitragen sollen, dass sich Bakterien und Viren z.B. in Krankenhäusern nicht so schnell verbreiten. Hier ist ein Video, das ich darüber gefunden habe:
Es gibt noch so viel über diese Tiere, die immerhin 5 Massenaussterben überlebt haben, zu lernen. Ihre perfekte Anpassung an ihren jeweiligen Lebensraum oder auch eventuelle evolutionäre Sackgassen durch zu spezialisierte Merkmale bieten noch genügend Stoff für jede Menge Meer-Montage.
