Mentales Üben in der Praxis
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Lesezeit: 4-5 Minuten
So setzt du die Tipps von Prof. Christian A. Pohl konkret um
Mentales Üben kann die Geheimwaffe in unserem Übe-Werkzeugkasten sein. Allerdings ist meist gar nicht wirklich klar, wie man damit am besten startet. Das wollen wir heute ändern. Im letzten Jahr durfte ich den Leipziger Klavierprofessor Christian A. Pohl (Opens in a new window) besuchen. Er hat mir im Podcast seine eigene Methode des mentalen Übens erklärt.

🧠 1. Was ist mentales Üben – und wann beginnt es?
Wahrscheinlich die häufigste Frage überhaupt: Wann beginnt mentales Üben? Christian A. Pohl hatte darauf eine sehr konkrete Antwort:
„Wenn Sie morgens unter der Dusche stehen und eine Melodie in Ihrem Kopf hören – dann ist das schon mentales Üben.“
💡 Tipp:
Erkenne diese Momente und nutze sie! Wenn dir eine Passage im Kopf herumschwirrt – nutze sie: Summ sie innerlich. Stell dir die Tasten oder Noten vor. Frage dich: Wie würde ich das jetzt spielen? Damit schaffst du einen ganz einfachen Zugang zum mentalen Üben, ohne viele Hürden.
🗝 2. Was brauchst du, um mental üben zu können?
In seiner jahrelangen Arbeit mit dem Thema, fand Christian A. Pohl drei Voraussetzungen für das mentale Üben heraus.
Konzentration – Schalte Ablenkung aus.
Imagination – Stell dir Klang, Bewegung oder Notenbild vor.
Suggestion – Stärk dich mit positiven Gedanken: „Ich kann das lernen.“
💡 Impuls:
Setz dich für 5 Minuten hin. Schließe die Augen und gehe einen Takt auswendig im Kopf durch – in Tonhöhe (auditiv), in Bewegung und Notenbild (visuell), in Emotion (kognitiv). Kein Beispiel im Kopf - dann klicke hier (Opens in a new window).
„Ich stelle mir die Klaviatur vor – oder die Notenschrift. Oder ich versuche, einen Akkord innerlich zu transponieren.“
🎭 3. Mentale Vorbereitung auf Auftritte
Mentales Üben schließt neben dem Üben konkreter Takte auch die Konzertvorbereitung ein. Hier kann die Technik dir dabei helfen, das Geübte auch wirklich sicher auf der Bühne abrufen zu können. Sei dabei so konkret wie möglich.
„Ich stelle mir den Raum vor, das Publikum, die Situation.“
💡Tipp:
Schließe die Augen. Stell dir vor:
Du gehst auf die Bühne - sei so präzise wie möglich: Wie viele Stufen musst du gehen? Wie sieht es Backstage aus? Wo stehst du auf der Bühne?
Du setzt dich an dein Instrument - Wie fühlen sich die Tasten/Ventile/Klappen an?
Du spielst den ersten Ton - Was hörst du? Wie klingt der Raum?
Mach das regelmäßig – vor Probespielen, Vorspielen oder Konzerten. So wächst deine innere Sicherheit Schritt für Schritt.
🌀 4. Mentales Üben ist kein Ersatz – sondern Teil deines Workflows
„Mentales und physisches Üben sind wie Ein- und Ausatmen.“
Mentales Üben kann viel anstrengender als physisches Üben. Daher starte in kleinen Blöcken und verteile diese lieber über den Tag. Du könntest für den Anfang zum Beispiel eine kleine mentale Reflexion am Ende deiner 25 Minuten Pomodoro (Opens in a new window)-Einheit einbauen.
Noch ausführlicher habe ich das Konzept von Christian A. Pohl auf meinem Blog drüben bei what-is-practice.de (Opens in a new window) zusammengefasst. Schau am besten direkt vorbei!
Was sind deine Strategien im mentalen Üben?
Jeder meiner Gäste hat seine eigene Methode und Herangehensweise an das mentale Üben. Du bestimmt auch, oder? Schreibt mir gerne ein E-mail an patrick@what-is-practice.de (Opens in a new window), was deine Erfahrungen und Tipps dabei sind.
🫂 Aus der Community
Letzte Woche habe ich euch meine Top-10 Übe-Tipps (Opens in a new window) vorgestellt. Über Instagram hat mir Leonhard geschrieben:

PS: Am Montag gibt es wieder eine neue Folge “Wie übt eigentlich..?” Mein Gast dann: die Jazz-Sängerin Fola Dada.