Warum Technik nicht dein Problem ist
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Lesezeit: 5 Minuten
Die Inspiration lauert überall…
Aktuell lese ich “The Effective Executive” (Opens in a new window) von Peter F. Drucker - eigentlich ein Managementbuch, das mir für meine Podcast-Arbeit empfohlen wurde. Tatsächlich konnte ich daraus auch schon einige spannende Erkenntnisse ableiten. Dass ich in dem Buch allerdings auch einen Übe-Tipp finden würde, hätte ich tatsächlich nicht erwartet:
“Du wirst Mozart niemals wie Arthur Schnabel spielen, aber es gibt keinen Grund, warum du nicht deine Tonleitern so spielen solltest, wie er.”
So lautete der Rat der Klavierlehrerin an den jungen Peter. Aber was können wir daraus lernen?
Den Klang als Vorbild nehmen
Die Mozart-Interpretationen des österreichisch-deutschen Pianist Arthur Schnabel gelten als wegweisend. Genauso seine umfangreichen Beethoven-Vertonungen. Kein Wunder also, dass die Klavierlehrerin so begeistert von Schnabels Spielweise war.
Ich bin mir sicher: Auch du hast ein Klangideal im Kopf, wenn du dein Instrument zur Hand nimmst – vielleicht sogar mehrere. Nun stell dir vor, wie diese Person eine Tonleiter spielen würde. Gehe dabei so detailliert vor wie möglich:
Wie ist die Artikulation?
Wie ist die Phrasierung?
Ist der Sound eher dunkel und weich oder heller und härter?
Wie ist die Haltung?
Welche Variationsmöglichkeiten in diesem Stil fallen dir ein?
Die Idee dieser Übung ist natürlich nicht auf eine Tonleiter beschränkt. Im gleichen Gestus kannst du auch andere Basic-Übungen oder Etüden spielen. Das Entscheidende ist die Fokussierung auf das Ergebnis, anstatt die Technik die du dazu benötigst.
“Also sprach Arnold Jacobs”
Woran mich dieses Prinzip sofort erinnerte? In der Vorbereitung zu meinem Podcast-Interview mit Frederik Bauersfeld habe ich nochmal im Buch “Also sprach Arnold Jacobs” (Opens in a new window) gelesen. Jacobs war Tubist im Chicago Symphony Orchestra und galt als einer der wichtigsten Blechblas-Pädagogen des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Tod hat einer seiner Schüler, Bruce Nelson, seine Methode zu Papier gebracht.
Arnold Jacobs war bekannt für sein Prinzip: Song & Wind
Song - Der musikalische Gedanke, die innere Vorstellung, der Klang im Kopf.
Wind - Die Luftführung, der physische Teil des Spiels.
Jacobs betonte, wie wichtig dabei die mentale Ausrichtung ist. Sein Fokus lag auf dem Ergebnis (Klang, musikalische Idee), nicht auf der Technik (Zunge, Lippen, Zwerchfell), die dazu nötig ist.
Er meinte:
Wenn du ans „Wie“ denkst, blockierst du oft.
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