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Sonntags-Update #01

Fahrt durch Deutschland

Am 5. Juli starteten wir frühmorgens im Ennstal los, knapp 1.000 km erwarteten uns bis nach Rostock, wo wir die Fähre nach Schweden nehmen wollten. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 80 km/h kann das schon ein Weilchen dauern. Am ersten Tag waren wir daher gleich einmal über 10 Stunden unterwegs, bevor wir uns einen Schlafplatz für die Nacht suchten. Von Nimritz aus ging es weiter nach Rostock, die Fähre am frühen Nachmittag hätten wir zwar leicht erwischt, sie hatte aber leider keinen Platz mehr für uns. Also haben wir den Nachmittag im Einkaufszentrum verbracht und noch einen Großeinkauf gemacht, um in Schweden nicht sofort einem Preisschock zu erliegen. Um 22:30 Uhr war Abfahrtszeit, wir waren bereits über eine Stunde früher am Hafen, um noch Trinkwasser aufzufüllen und einzuchecken.

Die Fahrt mit der Fähre war weit anstrengender als die bisherigen zwei Auto-Fahrtage. Wir haben irgendwo einen Tisch mit Sesseln ergattert, wirklich hinlegen konnte man sich aber nicht und auch das Licht wurde die ganze Nacht lang nicht ausgeschalten. Der Boden war zwar mit Teppich ausgelegt, aber wirklich bequemer wurde es auch hier nicht.

Bereits um 4 Uhr morgens wurde die Nacht mittels Wecker-Durchsage für beendet erklärt: „Guten Morgen liebe Passagiere. Wir legen in einer Stunde an.“ Danke für Nichts . Vom Deck aus konnten wir beobachten, wie Trelleborg und somit Schweden immer näherkamen. In Trelleborg machten wir noch einen frühmorgendlichen Spaziergang durch die Stadt und fuhren dann ein Stück weiter, in die Nähe der Stadt Sölveborg. Irgendwo am Weg, genauer in einem Kreisverkehr nach der Tankstelle, verloren wir unseren Tankdeckel. Wir haben vergessen, ihn nach dem Tanken wieder raufzuschrauben und er hat den Sturz im Kreisverkehrt und die nachkommenden Autos nicht überlebt. Wir waren daraufhin bei einem FIAT Händler und in Autogeschäften – das Problem: Ducato ist alt, so ein Tankdeckel ist heute nicht mehr Standard. Auch der FIAT Händler konnte uns keinen nachbestellen. Wir übernahmen das also selbst und fragten bei einem Hotel weiter nördlich, ob wir den Tankdeckel zu ihnen schicken dürften.

In einem kleinen Fischerdorf fanden wir einen Stellplatz, wo wir erstmal eine Nacht blieben. Viele rote Häuser, ein netter kleiner Hafen und ein Fiskerian machten den Charme des Ortes aus. Nach dem obligatorischen Sprung ins Meer war erstmal Fiesta fällig. Bereits jetzt hatten wir komplett das Zeitgefühl verloren. Bis 22 Uhr war es hell und auch danach dämmerte es nur so vor sich hin. Das es komplett dunkel wurde, erlebten wir in den ersten Tagen nicht – da schliefen wir meist schon. Die Nächte waren generell kurz, die Sonne stand bereits am Morgen hoch am Himmel und ließ uns oft glauben, sehr lange geschlafen zu haben.

Da das Fiskerian preislich absolut leistbar war, (unsere Erwartungen wurden sozusagen weit untertroffen) mussten wir vor der Weiterfahrt natürlich testen, wie schwedisches Essen schmeckt. Fazit: ausgezeichnet.

Öland

Unser nächster Stopp war die Insel Öland. Die Insel ist per Brücke erreichbar und uns hat es an das Ende einer Straße zu einigen kleinen Ferienhäuschen verschlagen. Die Häuser sind über eine ca. 2 km lange Schotterstraße zu erreichen, die am Meer mit einer Wendeschleife endet. Die Schleife war groß genug, um unserem Ducato Platz zu bieten, die Menschen ringsum waren freundlich und so beschlossen wir, hier zu bleiben. Dem Regen und dem Sturm zum Trotz. Um 3:40 Uhr war es bereits so hell wie mittags und wenn wir aufstanden, konnten wir Hasen auf der Wiese beobachten. Mit den Rädern erkundeten wir die Umgebung und besuchten sowohl das Freilichtmuseum Himmelsberga als auch die Burg Gråborg. Wir machten uns auch auf den Weg, den Südspitz der Insel zu befahren und dem Lången Jan, dem höchsten Leuchtturm Schwedens, einen Besuch abzustatten. Dabei fuhren wir durch ein Naturreservat das gleichzeitig die Weide für eine riesige Kuh- und Schafherde bildete. Die Tiere belagerten die Straße und eines der Schafe kam sogar zu uns, um sich streicheln zu lassen. Im Reservat konnten wir außerdem sehr viele Vögel und Graugänse beobachten. Am Rückweg machten wir einen Abstecher zur Eketorp Borg, eine der vielen Fliehburgen auf der Insel. Die Burg wurde großteils wieder aufgebaut, es wohnen Schafe darin und überm Feuer wurde Brot gebacken. Natürlich konnten wir die Insel nicht verlassen, ohne die Ölander Spezialität Kroppkakor zu probieren. Das sind feste Kartoffelknödel gefüllt mit Zwiebel und Speck oder (in der veganen Version) mit Schwammerl.

Das Wetter

Regen, Sonne, Nieselregen, noch mehr Sonnenschein, bewölkt, schon wieder Regen, Sturm.

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