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Über einen Nicht-mehr-„Bild“-Chefreporter, Pilze und Ulf Musk

Der Übermedien-Newsletter von Stefan Niggemeier.

Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,

im Sommer 2005 ging eine tolle Geschichte aus Deutschland um die Welt. Ein sächsischer Erfinder namens Christian Koch hatte eine Methode entwickelt, um gegen steigende Treibstoffpreise zu kämpfen: Er macht aus toten Katzen Benzin. Zwanzig überfahrene Miezen reichen für eine Tankfüllung.

Dank der Nachrichtenagentur Reuters berichteten internationale Medien wie CNN und die indische „Hindustan Times“ (Opens in a new window) über die Sache. Allerdings war die Erfindung keine des sächsischen Tüftlers, sondern der „Bild“-Zeitung (Opens in a new window).

Deutscher Erfinder kann aus Katzen Benzin machen

Tatsächlich machte Koch nämlich nicht aus Katzen Benzin, sondern aus Müll Diesel. Bei seiner Technik geht es gar nicht um die Verwertung von Tierkadavern. Der Mann, der laut „Bild“ „(Stuben-)Tiger in den Tank packen kann“, sagte damals zu BILDblog (Opens in a new window), der Bericht habe „nichts mit der Wahrheit zu tun“ und sei „zudem grenzenlos dumm“.

Das stimmt auf vielen Ebenen, zum Beispiel auch der, dass Tierschützer angeblich gegen die Methode protestierten. Eine Frau vom Tierschutzverein Dresden wurde von „Bild“ mit den Worten zitiert: „Das ist so schlimm wie grausame Tierversuche“. Sie bestritt gegenüber BILDblog, das gesagt zu haben, es wäre ja auch „Quatsch“: „Wenn es um tote Tiere geht, dann ist das ja kein Problem des Tierschutzes!“

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