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Von Fröschen und Fliegen

Was für ein Titel – wenn dich der nicht neugierig gemach hat, weiß ich ja auch nicht. Aber keine Sorge, es geht hier nicht um Amphibien und Insekten, sondern um eines meiner Lieblingsthemen hier: Planung und Struktur.

Der erste Tipp, den ich dir heute an die Hand geben möchte, ist „Eat the frog first“. Ich gebe zu, dass klingt ganz schön eklig. Noch schlimmer als küssen. Aber zum Glück ist das mit dem Essen nicht wörtlich gemeint. Vielmehr bedeutet dieses Sprichwort, dass man direkt am Anfang des Tages das Unangenehme hinter sich bringen, sprich mit der schwierigsten Aufgabe starten soll. Jetzt will ich nicht unbedingt behaupten, dass das Schreiben für mich ein ekelhafter Frosch ist, den ich runterwürgen muss – aber es ist für mich die wichtigste Aufgabe, weil sie mich langfristig (das ist das Zauberwort) voranbringt. Würde ich den Tag mit Routineaufgaben wie dem Beantworten von E-Mails beginnen oder mit Zeitfressern wie Social Media, käme vermutlich nie ein Buch zustande.

Dieser Tipp ist übrigens gleichermaßen sinnvoll wie auch hirnrissig. Ich stelle mir dann meistens einen erfolgreichen Unternehmer (natürlich ein Mann) vor, Single und reich genug, um sich eine Putzfrau zu gönnen. Oder einen Personal Trainer. Tatsächlich wurde der Spruch mit dem Frosch ja auch von dem amerikanischen Autor und Coach Brian Tracy (Affiliatelink (Opens in a new window) zum Buch) geprägt

Für viele von uns – mich eingeschlossen – ist es gar nicht so einfach, gleich morgens mit dem Frosch zu starten. Wenn die Lieblingstochter hier ist, fängt der bei mir nämlich mit ganz anderen Sachen an. Brotdosen und so. An diesen Tagen starte ich frühestens, wenn ich sie zur Schule gebracht habe. Wer z.B. Schicht arbeitet oder morgens um sechs auf der Baustelle stehen muss, muss seine Prioritäten wohl auch anders setzen. Wie immer gilt es also, angebliche Erfolgstipps darauf zu überprüfen, wie sie ins eigene Leben passen.

Was ist denn aber jetzt mit den Fliegen? Werden die vom Frosch gefressen? Nein – das ist ein Tipp, den ich mir bei Copywriter Tim Gelhausen (Opens in a new window) abgeguckt habe, der regelmäßig Fliegentage in seine Planung einbaut. Und an diesen Fliegentagen erledigt er all den Kleinkram, der uns so oft das Genick bricht. Einen Brief beantworten, einen Anruf tätigen, einen Termin auf der Website einstellen, also die kleinen Tasks, die für sich genommen gar keinen großen Aufwand bedeuten, sich deshalb aber auch so schlecht als Block terminieren lassen. Seit ich einen solchen Fliegentag einplane (ich gebe zu, bei mir sind es eher Fliegenhalbtage, ich habe leider nicht so viel Arbeitszeit zur Verfügung wie der Herr Gelhausen), bin ich sehr viel entspannter, was diese kleinen Aufgaben angeht. Ich sammle sie auf einer To-do-Liste (oder einem Post-it direkt im Kalender) und gehe sie ganz entspannt an. Und da diese Aufgaben meistens keine große Konzentration erfordern, eignen sie sich sehr gut als Wochenabschluss. Bei mir liegt der Fliegentag meist am Freitag und wenn man dabei ein bisschen Musik hört, kann man gleich gut gelaunt ins Wochenende starten.

Klingt das gut für dich?

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