Warum tun wir, was wir tun? Im Grunde ist es ein Widerspruch in sich. Man sitzt alleine vor der Tastatur, bringt was auch immer zustande und zeigt es anderen. Vorausgesetzt natürlich, man schreibt nicht gerade an einem Tagebuch oder ähnlichem. Hinzu kommt die meist recht trockene Recherchearbeit. Der Treibstoff, wenn man so will, einer jeden Story. Und für mich als sogenannten Bauchschreiber ist da noch der ewige Kampf mit der Muse. Denn die lässt mich hier und da auch mal hängen und ein ganzer Abend vergeht ohne ein zufriedenstellendes Ergebnis. Das Frustniveau steigt, die Laune sinkt und nicht zum ersten Mal stelle ich mir die oben genannte Frage. Denn sind wir mal ehrlich: Leben können wir Schreiberlinge von dem bisher genannten nicht. Oder nur die Wenigsten von uns. Zugegebenermaßen ist das, was ich hier kurz umschrieben habe lediglich eine sehr grobe Zusammenfassung dessen, was wir tun. Aber um Dir, liebe*r Leser*in, ein ungefähres Bild zu vermitteln reicht es, denke ich. Also, warum? Da wäre einmal das Ding mit der Selbsterfüllung. Denn das bedeutet Schreiben für mich. Mich einer Sache oder einem Thema ganz hinzugeben, meinen Geist und meine Emotionen in die Richtung zu lenken, die mich diesem Gefühl der Selbsterfüllung näher bringen, ist wie die Fahrt mit einem Cabrio durch einen Tunnel. Am Anfang ist alles dunkel. Nur der Bildschirm strahlt weiß. Aber das Wissen, dass am Ende eines jeden Tunnels wieder die wärmende Sonne wartet, ist jede Mühe wert. Erst recht, wenn man durch jede Reise vieles lernt. Am meisten über sich selbst. Es gibt aber noch einen Grund. Zum Beispiel das Ding mit der Selbstbestimmung. Was schreibe ich? Wie schreibe ich? Wer bin ich in der Story? Wohin bewege ich mich? Die Antworten auf diese Fragen bestimme (meistens) ich. Keine Grenzen. Nur Freiheit. In jede Richtung. Wie eine Kreuzung in der Prärie. Wenn ich mir also die eingangs gestellte Frage stelle, stehe ich in dem Moment in der Mitte dieser Kreuzung. Erst dann erkenne ich, wohin mein Weg mich führt. Nämlich in die Freiheit. Dahin zu gehen, wohin ich es möchte. Wo gibt es das heutzutage noch? Von daher stellt sich für mich eigentlich nie die Frage nach dem "Warum", sondern eher nach dem "Was". Was schreibe ich als Nächstes?
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by Marko Jovicic
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