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Was war nochmal der Unterschied zwischen Tequila und Mezcal?

Wer sich in die Welt der Agaven-Spirituosen begibt, stößt unweigerlich auf zwei prominente Vertreter: Tequila und Mezcal. Beide haben ihre Wurzeln tief in mexikanischer Tradition, und doch trennen sie Welten. Es ist wie der Unterschied zwischen einem klassischen Wiener Schnitzel und einem deftigen Tafelspitz – beide köstlich, aber mit ganz eigenem Charakter.

Herkunft und Geschichte

Tequila und Mezcal teilen einen gemeinsamen Ursprung, nämlich die Agave, eine Pflanze, die im heißen, trockenen Klima Mexikos gedeiht. Tequila stammt jedoch ausschließlich aus der Region rund um die Stadt Tequila im Bundesstaat Jalisco und einigen wenigen angrenzenden Gebieten. Diese geografische Begrenzung verleiht ihm einen gewissen Status, ähnlich wie Champagner aus der Champagne. Mezcal hingegen hat eine weitaus größere Verbreitung und wird hauptsächlich in Oaxaca, aber auch in anderen Staaten wie Guerrero und Durango produziert.

Viele Gemeinsamkeiten, ein wichtiger Unterschied

Der wichtigste Unterschied zwischen Tequila und Mezcal liegt in der Art der Agave, die verwendet wird. Tequila darf ausschließlich aus der Blauen Weber-Agave hergestellt werden. Diese Agave verleiht dem Tequila seinen charakteristischen, oft süßen und fruchtigen Geschmack. Mezcal hingegen kann aus über 30 verschiedenen Agavenarten hergestellt werden, darunter Espadín, Tobalá und Madrecuixe. Diese Vielfalt führt zu einem breiten Spektrum an Aromen, von erdig und rauchig bis hin zu blumig und fruchtig.

Der Herstellungsprozess vereint Tradition und Moderne

Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt im Herstellungsprozess. Für die Herstellung von Tequila werden die Agavenherzen, auch Piñas genannt, in großen industriellen Öfen gekocht, bevor sie zerquetscht und fermentiert werden. Der Gärungsprozess und die anschließende Destillation erfolgen oft in modernen, hochautomatisierten Anlagen.

Mezcal hingegen wird nach traditionelleren Methoden hergestellt. Die Piñas werden in mit heißen Steinen ausgekleideten Erdgruben geröstet, was dem Mezcal seinen typischen rauchigen Geschmack verleiht. Nach dem Rösten werden die Piñas von Hand mit großen Holzstößen zermahlen und anschließend in Holzfässern oder Tonkrügen fermentiert. Die Destillation erfolgt oft in kleinen, handgefertigten Kupfer- oder Tontöpfen, was dem Mezcal einen rustikaleren Charakter verleiht.

Die Unterschiede in der Agavensorte und im Herstellungsprozess führen zu deutlich unterschiedlichen Geschmackserlebnissen. Tequila ist bekannt für seine klare, oft süße Note mit Nuancen von Zitrusfrüchten, Vanille und Karamell, besonders bei gereiften Sorten wie Reposado und Añejo. Mezcal hingegen überrascht mit einem komplexeren, oft rauchigen Geschmack, der an Lagerfeuer und erdige Aromen erinnert.

Foto: Erika Löwe / Unsplash

Topic Drinks