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Studie nach Albert Bierstadt

Ein Step by Step Beitrag nach einer Malerei des 19. Jahrhunderts.

Heute möchte ich mich einer Studie nach einem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert widmen. Ich habe mir dazu Herrn Albert Bierstadt (Opens in a new window) herausgesucht, genauer einen Ausschnitt seines Bildes „Among the Sierra Nevada“.

Bierstadt zählt zu den bekanntesten Vertretern der Hudson River School (Opens in a new window) und machte mit einigen Kollegen seiner Zeit die heutigen Nationalparks Amerikas berühmt und später schützenswert. In monumentalen Eigenkompositionen der vorgefundenen urigen Landschaft setzte er neue Maßstäbe in der Landschaftmalerei.
In dem von mir für meine Studie ausgewählten Bild ist zudem die Lichtführung sehr besonders und virtuos von Bierstadt umgesetzt. Neben diesen lebt das Bild von seiner epischen Komposition und einem ausgewogenen Spiel an Kontrasten. Ein Grund mehr sich damit einmal näher auseinander zu setzen.

Verwendete Farben:

- Titanweiß (Lascaux Studio)

- Permanentgelb hell (Lascaux Studio)

- Indischgelb (Schmincke Primacyl)

- Sienna gebrannt ((Schmincke Primacyl)

- Chinacridon Magenta (Schmincke Primacyl)

- Kobaltblau hell (Schmincke Primacyl)

- Oxid Olivbraun (Lascaux Artist)

Für meine Studie habe ich eine Maltafel (aus MDF) vorbereitet. Sie ist mit einer hellen caffeefarbenden Dispersionsfarbe grundiert und etwa 25 x 20 cm groß.

Zunächst teile ich mir das Bild ein wenig in die verschieden Flächen auf und versuche dabei gleich einen möglichst passenden Farbton zu verwenden. Hierbei geht es mir noch nicht darum die Farbtöne genau zu treffen, sondern sie in ihren Farbtemperaturen, Farbgruppen und deren Helligkeit in den Abstufungen grob zu sortieren und die Proportionen des Bildes zu übertragen.

Zum Vorzeichnen habe ich einen grauen Aquarellstift und weiße Kreide verwendet. Mit der Kreide kann man auf dem getönten Malgrund bereits wunderbar wichtige Lichter setzen.

Im zweiten Schritt werden die Abstufungen der Flächen und Bildbereiche zueinander angepasst. Mit Lasuren fasse ich einzelne Bildbereiche zusammen oder lasse sie ineinander fließen. Nun entsteht auch langsam eine räumliche Wirkung im Bild.

Die etwas mühseelige aber sehr wichtige Vorarbeit ist abgeschlossen und nun beginnt der spannende Teil der Arbeit. Ich male nach und nach Details wie Flussläufe und einzelne Felsformationen. Wichtig ist es dabei sich noch nicht zu sehr in den Feinheiten zu verlieren und auch den Gesamteindruck des Bildes weiter im Blick zu behalten und in den Malprozess weiter mit einzubeziehen. Ich beschränke mich daher auf die markantesten Details und arbeite dabei vom Hintergrund in Richtung Vordergrund.

Im Grunde arbeite ich so das Bild bis zum Schluss durch. Einige Details setzen, und dabei immer wieder den Gesamteindruck des Bildes prüfen. Ich nutze zwischendurch Lasuren um Tonwerte anzupassen und gemalte Texturen wieder aufzuweichen bzw. sie in den Hintergrund zu drücken oder Schatten- und Lichtflächen zusammenzuziehen.
Abschließend widme ich mich den Spiegelungen im Wasser. Ein wirkungsvoller aber gar nicht so schwieriger Effekt. Man muss die Spiegelungen nur vage andeuten und gar nicht so genau malen, unser Auge kombiniert durch den Gesamteindruck recht schnell eine Wasseroberfläche, die ihr wirkliches Erscheinungsbild aber erst mit dem Aufmalen der horizontalen Lichtreflektionen bekommt.

Zum Schluss noch die Bäume im Vordergrund ergänzen und fertig.

Ich hoffe meine Erklärungen zur Vorgehensweise sind verständlich und geben dem ein oder anderen ein wenig Hilfe und Orientierung beim Malen eigener Bilder und einen interessanten Einblick in die Arbeit.

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