Neues vom Netzwerk #12
Herzlich willkommen zum Newsletter der "Fachgruppe Sozialjournalismus" von Netzwerk Recherche. Hier findest du einmal im Monat Informationen zu Recherchen, Studien, Veranstaltungen und mehr zum Thema Sozialpolitik.
Die Neuigkeiten
Am 24. März findet in Berlin unsere erste Präsenzveranstaltung statt: eine Konferenz zum Thema "Ungleichheit: Ein Wort, viele Facetten". Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es bei Netzwerk Recherche (Opens in a new window).
Unser virtuelles Januar-Treffen musste auf kommenden Monat verschoben werden. Zu Gast ist dann die Linken-Politikerin Juliane Nagel, die gleichzeitig Landtagsabgeordnete und Stadträtin in Sachsen ist.
Ebenfalls im Februar schaut Jens Teutrine bei uns vorbei. Er ist Abgeordneter für die FDP im Bundestag, dort Sprecher seiner Fraktion für das Bürgergeld und Vorsitzender der "Jungen Gruppe" von Abgeordneten der Partei.
In einem Streit um Lohnzahlungen haben sich georgische Saisonkräfte und ein deutscher Landwirt vor Gericht geeinigt. Jonas Seufert, der bei der Fachgruppe dabei ist, ordnet das Ganze auf Twitter (Opens in a new window) in einen größeren Zusammenhang ein.
Mindestens gut 60.000 Menschen in Deutschland sind nicht krankenversichert. Helena Gennutt, ebenfalls Teil der Gruppe, hat für das Konradsblatt – die Wochenzeitung für das Erzbistum Freiburg – einen Betroffenen begleitet (Opens in a new window).
Die Recherchen
"Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit geht ein österreichischer Modellversuch neue Wege. Den Teilnehmern wird eine Jobgarantie versprochen, die Ergebnisse sind beachtlich": Das ist das Fazit eines Welt-Artikels über ein Projekt in dem Ort Gramatneusiedl (Opens in a new window) (€).
"Für die Ungleichheit in Deutschland gibt es vor allem einen Grund: Erbschaften. 400 Milliarden Euro werden pro Jahr an die nächste Generation gegeben": Das schreibt "Der Freitag" (Opens in a new window) (€), konkret die Politikwissenschaftlerin Martyna Linartas, die ein Portal zum Thema Ungleichheit betreibt (Opens in a new window).
"Reicht das Bürgergeld für gesundes Essen? Sechs Ministerien ringen um die Antwort – das Problem darf bloß nicht zu groß erscheinen": Das hat die taz recherchiert (Opens in a new window). Die Bundesregierung suggeriere fälschlicherweise, dass ein Beirat des Ernährungsministeriums die Regelsätze für ausreichend halte.
"Eine Bremer Wohnungsbaugesellschaft hatte Daten darüber erfasst, ob eine wohnungssuchende Person Schwarz war oder ein Kopftuch trug. Wegen Datenschutzverstößen musste sie deshalb ein Bußgeld zahlen": Ein Gastbeitrag bei Netzpolitik.org, der zuerst im neuen "Recht-gegen-rechts-Report 2023" erschienen ist, beschäftigt sich mit Diskriminierung bei der Wohnungssuche (Opens in a new window).
"Um zu verhindern, dass Menschen wegen nicht bezahlter Geldstrafen ins Gefängnis gehen, sollen die Tagessätze in der Hauptstadt auf ein Drittel sinken": Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (Opens in a new window). Aktuell plant die Bundesregierung eine Reform der sogenannten Ersatzfreiheitsstrafe (Opens in a new window).
Die Materialien
Die Bundesregierung will dieses Jahr einen Gesetzentwurf für die sogenannte Kindergrundsicherung vorlegen (Opens in a new window). Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags gibt einen Überblick zum Thema (Opens in a new window). Zudem liegt inzwischen der Tätigkeitsbericht der Bundestagskommission zur "Wahrnehmung der Belange der Kinder" vor (Opens in a new window).
Das Statistische Bundesamt hat mehrere Berichte über aktuelle Statistiken veröffentlicht. Es geht um die Ausgaben und Einnahmen der Sozialhilfe (Opens in a new window), die Empfänger:innen von Hilfe zum Lebensunterhalt (Opens in a new window) und die Empfänger:innen von Leistungen nach dem fünften bis neunten Kapitel des SGB XII (Opens in a new window).
Im "Jahreswirtschaftsbericht 2023" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gibt es ein eigenes Kapitel zum Thema Sozialpolitik mit einem Überblick über die aktuelle Lage und Maßnahmen der Bundesregierung (Opens in a new window).
"Mehr als jedes fünfte Kind und jede:r vierte junge Erwachsene gelten in Deutschland als armutsgefährdet. Alleinerziehende sowie Familien mit drei und mehr Kindern sind besonders betroffen. Die Daten zeigen, dass sich die Lage nicht gebessert hat": Die Bertelsmann-Stiftung hat Zahlen zusammengetragen (Opens in a new window).
Das Netzwerk Steuergerechtigkeit hat sein "Jahrbuch Steuergerechtigkeit 2023" (Opens in a new window) veröffentlicht, der Schwerpunkt liegt diesmal auf "Steuergerechtigkeit in Zeiten von Kriegsgewinnen und Inflation" und der Politik der Bundesregierung.
Weitere Hinweise
"Millionenfach haben Jobcenter Sanktionen gegen Hartz-4-Empfänger:innen verhängt – und damit immer wieder gegen die Verfassung verstoßen. Unterlagen zu den Hintergründen dieser Praxis will die Bundesagentur für Arbeit geheim halten": Dagegen klagt das Transparenzportal FragDenStaat (Opens in a new window).
Die Videoreportage "Obdachlosigkeit: Wie Deutschland sie bis 2030 beenden will" (Opens in a new window) des NDR-Formats STRG_F befasst sich mit einem auf Zielen der Europäischen Union beruhenden Vorhaben der Bundesregierung. In der Dokumentation "Eigenbedarf" (Opens in a new window) wiederum geht es um Hausbesetzungen, in dem WDR-Radiofeature "Angst haben fast alle" (Opens in a new window) um Gewalt gegen Obdachlose.
"Zahllose Studien verweisen darauf, dass die Chancen auf allen Stufen des Lebenswegs weiterhin stark vom Elternhaus abhängen": Im Rahmen seiner Videoreihe "In guter Gesellschaft" befasst sich das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit dem Schlagwort "Leistungsgesellschaft" (Opens in a new window).
"Damit in Berlin-Charlottenburg ein Neubau mit teuren Eigentumswohnungen entstehen kann, verschwindet bezahlbarer Wohnraum": Darum geht es im neuen Podcast "Teurer Wohnen" (Opens in a new window) von Detektor.FM und "radioeins" vom RBB. Bei Deutschlandfunk Kultur sagte die Journalistin Ulrike Herrmann in dem Zusammenhang, es gebe genug Wohnraum im Land, er sei nur ungleich verteilt (Opens in a new window).
"Ein Großteil der Armuts- und Arbeitermilieus hat sich (...) von linker Politik abgewendet (...)": Die Fragen, warum das so ist und wie das womöglich zu ändern wäre, ist Gegenstand eines Textes der Zeitung ND (Neues Deutschland) (Opens in a new window).
Das war's für diesen Monat. Wenn du häufiger Hinweise zu Recherchen, Studien und mehr bekommen willst, kannst du der Fachgruppe auf Twitter (Opens in a new window) folgen. Allgemeine Informationen gibt es auf der Seite von Netzwerk Recherche (Opens in a new window). Bis bald!