Blau, nackt, besinnlich

Liebe Leser:innen,

ich möchte Sie so kurz vor Weihnachten nicht verärgern, aber ich glaube, wir nehmen unsere Branche oft etwas zu wichtig. Verstehen Sie mich nicht falsch, es braucht guten Journalismus. Das zu hinterfragen, wäre Quatsch. Aber ist es nicht genauso großer Quatsch, dass wir denken, jemand wäre ein Held, nur weil er kluge, berührende oder echt witzige Texte schreibt, weil er Preise gewonnen hat und für seine Arbeit bewundert wird? Ist es zynisch zu sagen, „nun ja, er war auch nur ein Mann“, wenn sich herausstellt, dass er kein Held ist?

Ich bin es satt, dass wir uns noch immer als aufgeklärte Medienwelt verstehen, die aus besseren Menschen besteht, obwohl wir alle wissen, wo es überall schmerzhaft zwickt.

Ich denke, es steht uns gut, wenn wir uns öfter aus der eigenen wohligen Lebensblase herausschleichen und in andere hineintrauen. Deshalb habe ich Ihnen diese Woche drei Geschichten mitgebracht, die sehr wenig mit unserer Branche zu tun haben – und am Ende doch alles.

Ich wünsche Ihnen frohes Lesen und entspannte Feiertage!

Ihre
Julia Reinl

P.S. Wir vergeben wieder den Reportagen.FM-Journalist:innenpreis für die lustigste Reportage des Jahres. Stammt diese womöglich von Ihnen? Schicken Sie sie uns, an lustigstereportage@gmail.com.

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