Warum Twitter so verzweifelt ist
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Twitter hält an Elon Musk fest
Kennt ihr das: Man macht einen schlechten Scherz, lügt ein bisschen, irgendwann nimmt die Geschichte eine Eigendynamik an und man kommt dann aus der Nummer nicht mehr raus? Nein, als halbwegs anständiger Mensch ist mir das auch noch nie passiert. Aber in solch einer Situation befinden wir uns gerade.
Am Wochenende fragte mich jemand, woher ich wusste, dass Elon Musk aus dem Twitter-Deal aussteigen wird (oder es zumindest versucht). Als jemand, der die Story von Beginn an beobachtet hat, hatte ich schon früh das Gefühl, dass Elon Musk sich auf Twitter mit einer möglichen Übernahme einfach ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Dann gab er ein Offert mit einem unvorteilhaften Finanzierungsplan ab – was ein Indiz dafür war, dass das alles nicht strategisch durchgeplant war. Der Twitter-Verwaltungsrat nahm dieses Angebot überraschend schnell an, und damit hatte wohl Musk nicht gerechnet. Seit diesem Zeitpunkt laufen die Verhandlungen alles andere als smooth und wie schon am Freitag erwähnt, war der von Casey Newton skizzierte Verlauf (Opens in a new window) absehbar. Die Meinung, dass die ganze Sache ein schlechter Scherz gewesen sein könnte, teilt auch Matt Levine bei Bloomberg (Opens in a new window): My first reaction to his proposal to buy Twitter, that it was a joke, may have been the correct one. He was just a lot more committed to the bit than I expected.
Während der Fokus bei dem Drama auf Elon Musk liegt, ist es doch spannender zu betrachten, warum Twitter das Angebot so schnell annahm und jetzt auch die Übernahme gerichtlich erstreiten will (Opens in a new window). Das Vertrauen in das eigene Unternehmen scheint begrenzt zu sein. Fehlen der Social-Media-Plattform die Visionen und ein privater Eigentümer wäre eine willkommene Lösung für die vielen Probleme gewesen? Twitter kämpft seit Jahren mit überschaubarem Nutzer:innenwachstum (Opens in a new window) und leidet dank der Abhängigkeit vom Werbemarkt auch an der aktuellen Wirtschaftskrise. Tatsächlich könnte es passieren, dass Musk den Kauf abschließen muss, wir können uns jedenfalls auf einen langen Rechtsstreit gefasst machen.
Ubers Weg zur Weltherrschaft
Ein Leak von tausenden Nachrichten aus dem Zeitraum 2013 bis 2017 (Opens in a new window)legt dar, wie Uber seine Expansion mit fragwürdigen Mitteln vorantrieb. Das Unternehmen, damals noch unter der Geschäftsführung von Gründer Travis Kalanick, soll unter anderem Joe Biden und Emmanuel Macron als Lobbyisten engagiert haben. Mails des Managements suggerieren, dass bewusst rechtswidrig gehandelt wurde: "Sometimes we have problems because, well, we’re just fucking illegal."
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