Der 01. März in der Geschichte
Römer haben kein Bock aufs Regieren, ein Papst kriegt den Finger gezeigt und die Waliser machen irgendwas Unaussprechliches
509 v. Chr. – Publius Valerius Poplicola ist der erste römische General, der meint, dass man als siegreicher General von den Massen ordentlich bejubelt werden und im offenen Cabrio durch die Straßen ziehen sollte. Anders ausgedrückt: Er ist der Erste, der einen Triumphzug bekommt.
286 – Maximian wird Mitkaiser im Römischen Reich, weil Diokletian meint: »Regieren ist irgendwie anstrengend. Kümmer du dich mal um den Quatsch im Westen.«
293 – Maximian und Diokletian meinen jetzt beide, dass Regieren irgendwie anstrengend und nervig ist. Also holen sie noch Constantius Chlorus und Galerius als Mitkaiser hinzu.
305 – Maximian und Diokletian sagen endlich: »Boah, Regieren nervt. Kümmert ihr euch um den Dreck.« Constantius Chlorus und Galerius werden dadurch die alleinigen Kaiser.
499 – Nachdem man ein paar Monate zuvor in einem Anfall geistiger Umnachtung – und ordentlicher Bestechung – gleich zwei Päpste gewählt hatte, lässt man den Ostgotenkönig Theoderich den Großen entscheiden, wer denn jetzt wirklich vor sich hinpapsten darf. Theo entscheidet sich für Symmachus, welcher übrigens der war, der bei der Wahl beschissen hatte. Der Unterlegene, Laurentius, zieht daraufhin in eine kleine Stadt und macht sein Ding, bis ein paar Jahre später Theoderich meint, dass er vielleicht doch cooler wäre. Also kommt Laurentius wieder nach Rom, wo Theoderich dann sagt: »Nee, hab’s mir doch anders überlegt«, woraufhin Laurentius sagt: »Alter, dann geh ich halt in Rente.« Kirchenpolitik ist schon was Tolles.
1244 – Gruffydd ap Llywelyn Fawr, Fürst des walisischen Gwynedd, stirbt, als er versucht, aus der Gefangenschaft zu fliehen. Ursprünglich hatte ihn sein Bruder Dafydd eingesperrt, aber irgendwann unterwarf der englische König Dafydd und behielt Gruffydd als Druckmittel. Das fand der nicht so knorke. Bei dem Versuch aus dem Turm, in dem er gefangengehalten wird, zu fliehen, reißt das selbst gemachte Seil. Gruffydd stürzt und bricht sich dabei das Genick. Das Geräusch, dass er beim Aufschlag gemacht hat, hatte vermutlich auch irgendeine Bedeutung in der walisischen Sprache.
1692 – In Salem, Massachusetts, werden die ersten drei Frauen verhaftet, denen Hexerei vorgeworfen wird. Und das alles nur, weil ein paar Kinder beim Spielen vermutlich was Falsches gegessen und deswegen Krämpfe hatten. Aber weil man gerade dabei ist, werden dann später noch rund 150 weitere Personen angeklagt. Irgendwie muss man ja die Leute loswerden, die man nicht mag.
1694 – Während eines Sturms vor Gibraltar gehen mehrere englische Kriegsschiffe unter. Eines davon, die »Sussex« soll eine Fracht von 10 Tonnen Gold oder 100 Tonnen Silber an Bord haben. Erst 1998 meinte Großbritannien dann, mal jemand beauftragen zu müssen, danach zu suchen. Mittlerweile scheint man es gefunden zu haben, aber natürlich wollen die Spanier auch ein Stück vom Kuchen. Ob das Schiff, welches in 900 Meter Tiefe vor sich hingammelt, tatsächlich die »Sussex« ist, bleibt abzuwarten. Aber unter Umständen lohnt sich die Bergung. Geschätzter Wert der Fracht: Bis zu vier Milliarden US-Dollar.
1882 – In Gera eröffnet Oscar Tietz sein erstes Warenhaus. Weil sein Onkel Hermann ihm ein wenig mit Geld beigesprungen ist, nennt sich die Firma, die bald deutschlandweit Warenhäuser eröffnet, »Hermann Tietz OHG«. In den 1930er Jahren finden dann die Nazis die jüdische Familie Tietz nicht so toll und drängen sie aus der Firma. Auch den Namen will man nicht behalten, weswegen man ihn abkürzt. Aus Hermann Tietz wird »Hertie« und die Marke einer der größten Namen im Warenhausgeschäft.
Oscars Bruder Leonard gründet übrigens auch eine Firma, aus der später Galeria Kaufhof werden wird. Zumindest nachdem die Nazis auch wieder ihre Finger im Spiel hatten.
1901 – In Wuppertal nimmt die Schwebebahn ihren Betrieb auf, dabei ist sie eigentlich eine Hängebahn, denn sie hängt ja quasi an der Schiene. Auf eine echte Schwebebahn wartet Wuppertal bis heute vergeblich. Und der Rest der Welt auch.
1907 – In Japan wird die Firma »Hatsudoki Seizo« gegründet. Es handelt sich dabei um den ersten Automobilhersteller Japans. Weil der Name aber noch nicht genug nach dem Geräusch klingt, welches man beim Niesen macht, nennt man die Firma später »Daihatsu«.
1932 – Der 20 Monate alte Sohn der Luftfahrtpioniere Anne und Charles Lindbergh wird entführt. Später findet zwar eine Geldübergabe statt, aber das Kind wird tot gefunden. Als Schuldigen schießt man sich bald auf den gebürtigen Sachsen Bruno Richard Hauptmann ein. Vorsichtshalber schüchtert die Polizei noch ein paar Zeugen ein und prügelt Hauptmann windelweich. Es gibt ernsthafte Zweifel an der Schuld, aber egal: So ein elektrischer Stuhl macht ja alles wieder gut.
1969 – Der spanische Schauspieler Javier Bardem wird geboren. 2008 gewinnt er den Oscar für die Rolle des Killers im Film »No Country For Old Men«. Es ist noch nicht ganz klar, ob er den Preis wirklich für seine Darstellung bekommen hat, oder weil die Abstimmenden so eine Angst vor ihm hatten, dass sie lieber dachten: »Ja, jut, nimm ruhig.«
1994 – Justin Bieber wird geboren. In London. Nein, nicht dem London, sondern dem London in der kanadischen Provinz. Aufwachsen tut er dann in Stratford. Nein, nicht dem Straford, sondern dem in der kanadischen Provinz. Und dann macht er irgendwann Musik. Nein, nicht die Musik, sondern die aus der kanadischen Provinz.