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Der 21. April in der Geschichte

Zwei Stadtgründer, philosophischer Tee und ein roter Baron

753 v.Chr. – Romulus und Remus streiten sich darüber, wer jetzt die Stadt am Fuße des Hügels Palatin gründen und benennen darf. Romulus gewinnt und erschlägt kurz darauf seinen Bruder, weil der über die Absperrung der Stadtgrenze springt.

Romulus: »So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!«

Alle anderen: »Ja, äh, okay. Aber du willst schon Einwohner in der Stadt, oder?

Romulus: »Ach so, ja, hm ... dann kommt mal rein.«

Alle anderen: »Jetzt wissen wir nicht mehr so recht.«

Lange Rede kurzer Sinn: Rom wird gegründet.

1509 – Heinrich VIII. wird König von England und sagt zum Henker: »Schärfe schon mal deine Axt. Köpfe werden rollen!«

1519 – Hernán Cortés landet an der Küste Mexikos und beginnt mit der Eroberung des Aztekenreiches. Er hat auch bald ein paar Verbündete unter der indigenen Bevölkerung, weil die Azteken nicht gerade wegen ihrer Nettigkeit bekannt waren. So ist das halt, wenn man Leuten mit einem Steinmesser das Herz aus der Brust schneidet, gegebenenfalls Teile von ihnen isst und die Leichen dann eine lange Treppe runterschmeißt: Macht einen nicht sonderlich beliebt bei den Nachbarn.

1591 – Sen no Rikyū, die wesentliche Figur, die zur Entwicklung der japanischen Teezeremonie geführt hat, begeht Seppuku, also rituellen Selbstmord. Der genaue Grund dafür ist nicht bekannt, aber es gibt mehrere Spekulationen, die alle im Grunde sagen: »Sein Chef war, warum auch immer, sauer auf ihn.«

Berühmte Zitate von Rikyū über die Teezeremonie: »Obwohl viele Menschen Tee trinken – wenn Du den Weg des Tees nicht kennst, wird der Tee Dich austrinken.« Oder »Der Weg des Tees ist nichts als dies: Zuerst kochst Du Wasser, dann machst Du den Tee und trinkst ihn.«

Das ist jetzt der Moment, wo man verklärt in die Ferne blicken und mit dem Kopf nicken muss.

1792 – Joaquim José da Silva Xavier, brasilianischer Freiheitskämpfer gegen die portugiesische Kolonialmacht und normalerweise Tiradentes genannt, wird hingerichtet. Nachdem er verraten und gefangen genommen wurde, beschoß der königliche Verwalter der Provinz, »ihn zu hängen, zu vierteilen und Teile des blutigen Leichnams als warnendes Beispiel auf die Straßen und Dörfer der Umgegend zu werfen«. Er wird später zum ersten Nationalhelden Brasiliens und zum vermutlich einzigen, der nicht Fußballspieler ist.

1847 – In Berlin kommt es zur sogenannten »Kartoffelrevolution«, als Leute beginnen Kartoffelstände zu plündern, weil sie Hunger haben. In ganz Preußen gab es große Ausfälle in der Landwirtschaft, die zu einem Anziehen der Preise führten, und in Berlin herrschte so viel Armut, weil immer mehr Leute in die Stadt zogen, wo deswegen die Löhne ins Bodenlose fielen. Kein Geld und nichts zu essen = Stress. Aber ein Glück gibt es ja die Polizei und das Militär, die das mit Gewalt wieder in den Griff bekommen, statt gegen die eigentlichen Missstände vorzugehen.

1856 – Im australischen Melbourne erstreiten sich Steinmetze und Gebäudearbeiter nach einem Demonstrationsmarsch weltweit erstmalig einen Achtstundentag. Die Arbeitgeber sind entsetzt: »Wat wollt ihr mit der ganzen Freizeit? Mehr als vier Stunden Schlaf braucht ihr doch nicht.«

1918 – Manfred von Richthofen, der legendäre »Rote Baron« und beste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs, wird abgeschossen und stirbt. Der Respekt vor dem Gegner ist bei den Briten so groß, dass er am folgenden Tag mit vollen militärischen Ehren beigesetzt wird. Vermutlich wird zur Trauerfeier von britischen Piloten erstmals eine Fehlender-Mann-Formation geflogen, bei der ein Teil in einer Flugformation leer bleibt, um den frei gewordenen Platz des zu ehrenden Toten zu symbolisieren.

Ob der Abschuss des Barons wirklich durch einen Hund, genauer gesagt einen Beagle, stattfand, darf bezweifelt werden.

1934 – In der Daily Mail wird das bis heute bekannteste Foto des Loch-Ness-Monsters abgedruckt. Heute ist man sich ziemlich sicher, dass es nur ein schlechter Scherz war und das, was das Foto eigentlich zeigt, nicht größer als 60 bis 90cm gewesen sein kann. Oder das Ungeheuer von Loch Ness ist einfach nur ein sehr, sehr kleines Monster.

1976 – Die DDR eröffnet die erste ständig besetzte deutsche Antarktisstation, die 1987 den Namen Georg-Forster-Station erhält. Die Forscher darin sagen: »Na, wenigstens kommt man so mal raus und kann andere Länder und Leute kennenler ... oh.«

1989 – In Japan erscheint der Game Boy von Nintendo. Mit der Handheld-Konsole geliefert wird das Spiel Tetris, was letztlich dazu führt, dass junge Menschen beim Hören der Melodie »Korobeiniki« schon Schweißtropfen auf der Stirn bekommen.

1997 – Mit einer Pegasus-Rakete wird von Gran Canaria aus zum ersten Mal eine Weltraumbestattung durchgeführt. Mit an Bord ist u.a. die Asche von Gene Roddenberry, dem Erfinder von »Star Trek«, der sich vermutlich gewünscht hätte, dass man die einfach raufbeamt.