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Der 17. Juni in der Geschichte

Aufgespießte Leute, ein trauernder Großmogul und und ornkliche Rächtschraibunk

362 – Der römische Kaiser Julian erlässt ein Edikt, dass zunächst mal unverfänglich sagt, dass alle Lehrer eine »sittliche Haltung« haben sollten. Allerdings konkretisiert er, was er damit meint, in einem anderen Brief. Im Grunde sagt er: »Wenn die Christen weiter an diesen Quatsch glauben und nicht an die römischen Götter, dann sollten die besser nicht unterrichten.«

Daraufhin die christlichen Lehrer: »Ja, du kannst uns auch mal.«

1462 – Vlad III. Drăculea – ja, der Typ nach dem Dracula benannt ist – hat eine Auseinandersetzung mit der Armee von Sultan Mehmed II. Die Osmanen hatten sich zuvor auf dem Balkan breitgemacht und Vlad fand das irgendwie doof, zumal er Steuern zahlen sollte. Also fiel er über die Osmanen her und spießte sie alle auf, weswegen man ihm auch den Beinamen »der Pfähler« gab. Das wiederum fand Mehmed doof, der einen Heerführer und eine Armee schickte, die Vlad zeigen sollte, wo der Hammer hängt. Aber die machte er überwiegend auch kalt. Also kam Mehmed selbst.

In der Nacht fälltl Vlad über die Truppen von Mehmed her und es gelingt ihm fast, Mehmed selbst zu töten. Aber nur fast. Beide ziehen sich zunächst zurück, aber Mehmed will dann die Hauptstadt erobern, nur um festzustellen, dass die leer ist und stattdessen alle muslimischen Leute – so um die 20.000 Mann – schön der Reihe nach aufgepfählt sind. Daraufhin Mehmed: »Was für ein kranker Scheiß!«, und geht erstmal nach Hause, um das Ganze zu verarbeiten.

1631 – Der indische Großmogul Shah Jahan ist über den Tod seiner Frau Mumtaz bei der Geburt ihres vierzehnten Kindes erschüttert. Hat man auch eine Ahnung, was das Hobby der beiden war. Er lässt ihr ein riesiges Grabmal bauen und verhängt eine zweijährige Staatstrauer. Er selber enthielt sich während dieser Zeit aller Freuden, hörte keine Instrumentalmusik, trug keinen Schmuck, verwendete keine Parfums, aß keine reichhaltigen Mahlzeiten mehr und trug keine kostbaren Gewänder. Er wurde also zum Penner. Aber immerhin wusste das Grabmal zu beeindrucken. Bis heute ein Touristenmagnet, wird das Taj Mahal auch für Jahan später die letzte Ruhestätte.

1885 – Das französische Schiff Isère trifft im Hafen von New York ein und wird freudig von den Menschen begrüßt. Sie sind so begeistert, weil sie bald das Geschenk der Franzosen an die Amerikaner auspacken dürfen, dass hübsch verpackt in Kisten geliefert wird: die Freiheitsstatue.

1901 – Die II. Orthographische Konferenz beginnt in Berlin, auf der festgelegt wird, dass man in deutschsprachigen Ländern vielleicht mal eine einheitliche Schreibweise von Wörtern einführen sollte. Manch einer lässt sich zu der Aussage: »Das ist ja ein Ting!«, hinreißen.

1953 – In der DDR ist die Bevölkerung ungehalten, weil die Regierung nicht in der Lage ist, auf die Bedürfnisse der Leute einzugehen. Stattdessen wurden kurz vorher Dinge beschlossen, die nur reges Kopfkratzen hervorrufen, wie z.B. der Beschluss vom Zentralkomitee, dass alle einfach ein bisschen mehr arbeiten sollten. Allerdings gab es keine guten Arbeitsmittel und Essen war jetzt auch nicht im Überfluss vorhanden. An diesem Tag gibt es deswegen Streiks und Demonstrationen, die z.T. so eskalieren, dass in manchen Gegenden die lokalen Regime beseitigt werden. Die Regierung spricht davon, dass der böse Westen faschistische Agenten und Provokateure eingeschleust hat. Letztendlich sagen die Sowjets: »So, jetzt reicht’s!«, verhängen den Ausnahmezustand und das Kriegsrecht, fahren mit Panzern auf und unterdrücken alle Proteste. Ein paar Leute werden erschossen. Auch im Nachgang werden einige Todesurteile gefällt und vollstreckt. Andere Leute werden zu lebenslänglicher Haft verurteilt, ein paar sogar nach Sibirien geschickt.

Die Alliierten und der Westen können nur zuschauen. Immerhin wird eine Straße in Berlin nach dem Tag benannt und der 17. Juni wird von 1954 bis 1990 zum Gedenk- und Feiertag in Westdeutschland.

1969 – Der Sexualkunde-Atlas für die bundesdeutschen Schulen wird vorgestellt. Moniert werden die natürlichen Darstellungen der Sexualorgane, denn wahrscheinlich ist es ja wesentlich einfacher, wenn man Kindern das nur mit groben Skizzen beibringt. Die katholische Kirche ist natürlich auch äußerst empört, denn dort will man natürlich nicht, dass die Kinder benennen können, was der Priester ihnen ins Gesicht hält.

1972 – Forrest Gump ruft die Polizei, weil er im Watergate-Gebäude in Washington D.C. Leute sieht, die dort einbrechen. Damit beginnt die Watergate-Affäre.

1985 – Das Space Shuttle »Discovery« startet mit einem interessanten Nutzlastspezialisten:  Sultan bin Salman bin Abdulaziz Al Saud ist der erste Araber, der erste Muslim und der jüngste Astronaut einer Space Shuttle Mission im All. Außerdem ist er der Sohn des Königs von Saudi-Arabien. Ich frage mich nur, wie der das mit den Gebeten gehalten hat. Der musste dabei ja ständig rotieren, wenn Mekka andauernd unter ihm weggezogen ist.

1987 – Das letzte Exemplar der schwarzen Strandammer, eines Singvogels, stirbt im Walt Disney World Resort. Zumindest konnte es sich bis zum Schluss im Vergnügungspark amüsieren.

1994 – O.J. Simpsons: »Ey, ich hab meine Frau und ihren Liebhaber nicht umgebracht!«

Polizei: »Na, dann stell dich doch einfach den Behörden.«

O.J. Simpson: »Nö, ich fahre jetzt lieber noch eine Weile mit meinem weißen Bronco und lasse mich von euch jagen. Genau so, wie unschuldige Leute das tun würden.«