Skip to main content

Der 02. Februar in der Geschichte

Was an diesem Tag geschah ...

1653 – Eine kleine Ansiedlung von Niederländern in der neuen Welt erhält das Stadtrecht. Sprich: Neu-Amsterdam wird gegründet. Elf Jahre später übernehmen die Briten das Ganze und denken sich: »Neu-Amsterdam klingt ja jetzt nicht wirklich griffig. Nennen wir dat Ding einfach New York.«

1709 – Ein Schiff mit von Skorbut gebeutelten Seeleuten legt auf einer der Juan-Fernández-Inseln an, auf denen eigentlich niemand wohnt. Zu ihrer Überraschung finden sie den gestrandeten Alexander Selkirk, der dort seit vier Jahren und vier Monaten ohne menschlichen Kontakt gelebt hat und ihnen gleich was zu Essen gibt, damit sie nicht krepieren. Die Rückkehr und Geschichte von Alexander Selkirk schlägt in der Presse große Wellen und ein gewisser Daniel Defoe denkt sich: »Hm, so ein Typ, der schiffbrüchig wird und dann jahrelang auf einer Insel hocken muss ... daraus könnte man doch bestimmt einen Roman machen.«

Nach dem entstehenden Buch und nicht etwa dem Typen, der tatsächlich auf der Insel hocken musste, wird später auch die Insel benamt: Isla Robinson Crusoe. Da hat sich Herr Selkirk bestimmt auch bedankt.

1831 - Bartolomeo Alberto Cappellari wird zum Papst gewählt und nennt sich Gregor XVI. Seine Wahl dauerte etwas länger – genauer gesagt 54 Tage – weil die Kardinäle sehr unterschiedlicher Meinung darüber waren, was einen guten Papst ausmacht, also z.B. ob einer ordentlich was springen lässt oder nicht. Vermutlich. Gregor ist der bislang letzte Papst, der nicht Bischof war, und der bislang letzte Mönch, der zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde. Und weil er in seiner Amtszeit nicht gerade tolle Sachen beschloss, ist er vermutlich auch der letzte Papst, bei dessen Tod die Bevölkerung von Rom dachte: „Boah, ein Glück.“

1878 – In Dresden eröffnet das königliche Hoftheater seine Pforten. Besser bekannt ist es vermutlich unter dem Namen Semperoper. Es ist der zweite Bau an der Stelle, nachdem das Vorgängerhaus neun Jahre zuvor komplett abbrannte. Bau Nummer 2 wird natürlich im Zweiten Weltkrieg auch ordentlich kaputt gemacht, sodass man im Grunde das Ding ein drittes Mal komplett neu baut. Und 2002 wird es dann noch einmal ordentlich vom Hochwasser der Elbe durchgespült, wo auch ein großer Teil kaputt geht. Vielleicht sollte man, wenn man da hingeht, vorsichtshalber einen Bauhelm aufsetzen und eine Schwimmweste umlegen. 

1913 – Das Grand Central Terminal in New York wird eingeweiht und ist seitdem der größte Bahnhof der Welt, gemessen an den Gleisen. Vermutlich ist es auch eines der meistgezeigten wenn nicht meistzerstörten Gebäude der Welt in Filmen. Da sind schon Riesenmonster durchgelatscht, Aliens ballerten herum und Meteoriten sind eingeschlagen. Steht immer noch. 1A-Bauqualität.

1931 – Auf dem Berg Schöckl in Österreich kommt es zum ersten Start einer Postrakete. Der Forscher Friedrich Schmiedl hatte sich in den Kopf gesetzt, dass es irgendwie einfacher wäre, wenn man die Post zwischen großen Städten nicht mehr mit der Bahn oder dem Auto durch die Gegend schicken müsste. Oder Postboten nicht mehr jeden Berg hinaufkeuchen müssten. Stattdessen sollten wohl Raketen beladen mit Post quer über das Land fliegen. Die Idee wurde zunächst tatsächlich aufgegriffen und in einigen Ländern probiert, darunter auch Deutschland und Großbritannien. Aber nach einigen Unfällen dachte man sich, dass man die Post vielleicht lieber etwas langsamer bekommt, als gar nicht.

1945 – Obwohl schon eineinhalb Monate früher ein kleiner Testflug stattfand, startet das Flugzeug Horten H IX zum offiziellen Erstflug in Oranienburg. Das Besondere an dem Flugzeug: Es ist ein Nurflügler, sieht also aus wie ein riesengroßer Bumerang. Verhält sich auch so, es kommt nämlich zurück. Zumindest zunächst. Als Nurflügler ist es auf dem Radar auch schwer auszumachen, trotzdem sind bis Kriegsende eigentlich nur zwei Exemplare fertig gewesen, wobei das eine zerstört wurde und das andere schon vorher abgestürzt war, weil es sich eben auch wie ein verdammter Bumerang flog. Ein drittes, fast fertiges Modell wird von den Amerikanern mitgenommen, denn die Idee könnte ja klauenswert sein, und der Rest war entweder nicht ansatzweise fertig oder ist einfach so irgendwie verschwunden. Deswegen kursieren heute die merkwürdigsten Gerüchte darüber und es zählt zu Hitlers „Wunderwaffen“, obwohl das Ding kaum geflogen ist.

1964 – NASA: „Wisst ihr was, wir schicken eine Raumsonde zum Mond, die dann da aufschlägt.“

„Wat?“

„Na, so, bumm.“

„Wat? Warum?“

„Na, die macht vorher Bilder vom Mond.“

„Und dann schlägt sie auf der Mondoberfläche auf?“

„Sicher.“

„Sollte man das Ding nicht lieber um den Mond kreisen oder darauf landen lassen?“

„Nee, aufschlagen ist viel cooler.“

„Okay.“

Die Raumsonde schlägt wie geplant auf dem Mond auf. Die Kameras machen dummerweise vorher aber keine Fotos. Kosten der Mission: 170 Millionen US-Dollar, um quasi eine ausgeschaltete Kamera auf dem Boden zu zerschmettern.

1990 – Frederik Willem de Klerk, Präsident von Südafrika, spricht vor dem Parlament und sagt: »Leute, wat is? Apartheid ist jetzt nicht so der Bringer, oder? Pressefreiheit wäre doch eigentlich mal wieder ganz okay und nicht im Ausnahmezustand zu leben auch, oder? Und wat wenn wir Nelson Mandela frei- und seine Partei wieder zulassen, hm? Ja? Jut.«