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Der 26. Juli in der Geschichte

Muslime gegen Muslime, Christen gegen Christen und Kuba gegen Kuba

657 – Die Schlacht von Siffin am Euphrat findet statt. Im Grunde stehen sich zwei muslimische Heere gegenüber, die unterschiedlicher Auffassung darüber sind, wer jetzt eigentlich Kalif sein sollte. Dummerweise verbietet es der Islam, dass sich Muslime gegenseitig umbringen, weswegen sich – nach einem kurzen ersten Gefecht – die gegnerischen Truppen 110 Tage gegenüberstehen und denken: »Ja, und wat jetzt?«

Dann haut man sich drei Tage ordentlich auf die Glocke, bis irgendwer wieder auf die Idee kommt: »Ey, warte mal ... ich denke, wir bringen uns nicht gegenseitig um?«

»Ach ja, da war ja was«, sagen sich die Truppen.

Einer der Heerführer reagiert schließlich: »Leute, wie sieht’s denn aus, hier andauernd rumstehen bringt’s auch nicht so richtig, oder? Wie wäre es, wenn wir einfach mal sprechen würden.«

Das tat man dann auch. Fanden aber ein paar Leute nicht so toll. Sie warteten zwar 16 Jahre, bis beide Heerführer tot waren, und sagten sich dann doch noch: »Also so Krieg ohne Leute umbringen ist irgendwie weniger witzig als mit umbringen.«

1410 – Die Marienburg, Kreuzfahrerfeste des Deutschen Ordens, wird durch polnisch-litauische Streitkräfte belagert, weil der polnische Herrscher gewisse Landstriche als seine ansah, während der Deutsche Orden sagte: »Ey, dit sind unsere.«

Die Belagerung beginnt, nachdem die Polen schon einen entscheidenden Sieg bei Tannenberg eingefahren hatten. Der Deutsche Orden, schon fast am Boden, will verhandeln, aber die Polen sagen: »Burg her, sonst Kloppe!«, weswegen der Orden entgegnet: »Na jut, dann eben nich.«

Dummerweise sehen die Polen das mit der Belagerung nicht so eng, wie sie vielleicht sollten. Die Ordensritter können weiter nach außen kommunizieren und Geld herausschmuggeln, um eine Söldnerarmee zu kaufen. Nach zwei Monaten sagt der polnische Herrscher schließlich: »Eh, wat auch immer« und zieht mit seinen Truppen ab.

Und der Deutsche Orden fragt sich: »Was sollte das Ganze eigentlich jetzt?«

1703 – Der sogenannte »Bayerische Rummel« endet. Etwa einen Monat zuvor dachte sich das Königreich Bayern: »Ey, Tirol würde eigentlich ganz gut zu uns passen«, worauf Tirol antwortete: »Wat?«

Erst haben die Bayern auch Erfolg, aber dann krempelt die Bauernbevölkerung von Tirol die Ärmel hoch und sagt: »Geh doch wo du wohnst!«

Machen die Bayern dann im Endeffekt auch.

1775 – Der zweite Kontinentalkongress sagt zu Benjamin Franklin: »Weißte wat? Du kümmerst dich jetzt um die Post für die 13 amerikanischen Kolonien.«

Benjamin Franklin sagt: »Na toll, ick hab ja auch nüscht anderet zu tun« und gründet das, was später die amerikanische Post wird. Im nächsten Jahr hat er aber anscheinend die Schnauze voll und geht nach Paris, wo er als Botschafter von Amerika tätig ist.

1882 – Richard Wagners letztes großes Werk, Parsifal, wird in Bayreuth uraufgeführt. Als sich die Zuschauer rund viereinhalb Stunden nach Beginn wieder aus den Sitzen schälen, ist nicht ganz klar, ob der Applaus dem Stück gilt oder dem Umstand, dass endlich wieder alle nach Hause gehen dürfen.

1926 – Robert Todd Lincoln stirbt in Vermont. Der älteste Sohn von Abraham Lincoln folgte ihm in die Politik, wurde aber nie so bekannt wie sein Vater. Interessanterweise wurde ihm in jungen Jahren mal von Edwin Booth das Leben gerettet. Edwin Booth war der Bruder von John Wilkes Booth, der Jahre später Abraham Lincoln erschießen sollte. Vermutlich dachte der: »Hey, unsere Familie hat ja bei denen noch einen gut.«

 1945 – Amerika und Großbritannien legen – mit einem kleinen Beitrag von China – die Potsdamer Erklärung vor, in denen die Bedingungen für eine Kapitulation Japans vorgegeben werden. Im Grunde sagt man zu Japan: »Passt mal auf, ihr hört auf mit dem Krieg, zieht eure Truppen ab und führt Menschenrechte ein, dafür werdet ihr nicht versklavt, dürft weiter merkwürdigen Scheiß bauen und verkaufen und kriegt von uns nicht so sehr eins auf den Deckel, dass ihr nicht mehr wisst, wo vorne und hinten ist.«

Japan reagierte recht zurückhaltend und sagte so etwas wie: »Ach ... nö.«

Daraufhin kamen die USA am 6. und 9. August 1945: »Ey, wir haben hier Geschenke für euch!« und schmissen zwei Atombomben auf Japan.

Daraufhin Japan: »Können wir noch mal sehen, was ihr da in dieser Erklärung vorgeschlagen hattet?«

1953 – Revolutionäre unter dem bis dato praktisch unbekannten Fidel Castro stürmen die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba und treten damit die Kubanische Revolution los. Ziel ist die Absetzung des Diktators Batista, aber der Angriff geht gehörig in die Hose. Trotzdem macht es den jungen Anwalt Castro bekannt, der sich später denkt: »Hm, so eine Diktatur ist eigentlich keine schlechte Sache...«

1971 – Apollo 15 startet in Florida in Richtung Mond. Als man auf dem Mond landen will, stellt man fest, dass die Bremstriebwerke nicht richtig funktionieren. Nach der Landung will man das Mondauto zusammensetzen und stellt fest, dass ein Teil der Lenkung defekt ist. Bei der Rückkehr zur Erde fällt einer der Fallschirme aus. Dafür haben sie auf dem Mond eine 8,5cm große Aluminiumfigur hinterlassen, welche als Gedenken für die bis dahin verstorbenen Astronauten dient. Mit Glück mussten sie so nicht sich selbst gedenken.

2016 – Hillary Clinton wird von der demokratischen Partei als erster weiblicher Präsidentschaftskandidat der USA bestätigt. Trotz etlicher Skandale, die um sie herum passieren, zweifelt eigentlich keiner daran, dass sie die Wahlen gewinnen wird. Tatsächlich erhält sie bei der Wahl die meisten Stimmen, aber da das Wahlsystem der USA bescheuert ist und seit 1776 kaum angepasst wurde, gewinnt eine haarige orangefarbene Kartoffel mit dem adäquaten Intelligenzquotienten und wird Präsident.