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Der 05. August in der Geschichte

Ein alter Kaiser, eine Frau am Steuer, zwei wichtige Musikalben und ein Film mit fragwürdigem Namen

393 v. Chr. – In Japan stirbt der fünfte Kaiser des Reiches, Kōshō. Er soll angeblich in seinem 83. Regierungsjahr im Alter von 93 Jahren gestorben sein. Damit würde er vermutlich den absoluten Weltrekord im Regieren halten, wenn man denn sicher sein könnte, dass es ihn wirklich gab.

371 v. Chr. – Bei Leuktra kloppen sich nach langer Zeit mal wieder die Thebaner mit den Spartanern. Die Spartaner haben seit dem Peloponnesischen Krieg in Griechenland das Sagen und gelten als unbesiegbar, die Thebaner meinen: »Na, wollen wir doch mal sehen.«

Obwohl sie weniger Leute haben, geben die Thebaner den Spartanern ordentlich eins auf die Mütze. Das ebnet schließlich den Weg für Philipp II. von Makedonien, Theben zu schlagen, was somit seinem Sohn, Alexander dem Großen, zugute kommt, der wiederum sagt: »Na, dann will ich halt alles.«

25 - In China sagen alle zu Liu Xiu: »Alter, mach doch mal auf Kaiser!«, und er darauf: »Okili Dokili!«. Als Kaiser nennt er sich aber »Han Guangwu di«, weil er die Han-Dynastie wieder aufleben lässt und ihm zu viele X in seinem Namen waren.

882 – Ludwig III., König des Westfränkischen Reiches – also quasi dem späteren Frankreich – stirbt im Alter von rund 18 Jahren, als er einem Mädchen hinterher reitet, welches von ihm anscheinend nichts wissen will und sich ins Haus ihres Vaters flüchtet. Er will samt Pferd hinein, knallt mit dem Kopf an den Türsturz und bricht sich dabei den Schädel. Mal wieder ein Beweis: Lust macht dämlich.

910 – Die Dänen, bzw. die Wikinger, sagen nach langer Zeit mal wieder: »Früher sind wir doch immer in England eingefallen und das war total spaßig und so. Lasst uns das doch wieder machen.« Aber die gemeinsamen Truppen von Mercia und Wessex sagen: »Ihr kommt hier ned rein.«

Danach ist für fast ein Jahrhundert Ruhe.

1730 – Kronprinz Friedrich, der spätere Friedrich der Große, will mit seinem Freund, Hans Hermann von Katte, nach Frankreich fliehen, weil Friedrichs Vater, Friedrich Wilhelm I., immer so streng und brutal zu ihm ist. Katte will ihn eigentlich davon abhalten, aber da die beiden wohl miteinander »wie ein Liebhaber mit seiner Geliebten« umgegangen sind, kann man wohl davon ausgehen, dass Katte aus Liebe zu Friedrich aufgehört hat zu nörgeln. Friedrich haut mit seinem Pagen Keith ab, wird aber gefasst. Katte wird später durch einen Brief der Mitwisserschaft überführt und verhaftet. Ein Gericht verurteilt Katte später zu lebenslanger Festungshaft, aber Friedrich Wilhelm will ein Exempel statuieren und die verweiblichten Neigungen seines Sohnes austreiben, weswegen er Katte vor seinen Augen im November exekutieren lässt. Man kann wohl davon ausgehen, dass Vater und Sohn hinterher nicht noch einmal lachend und händchenhaltend über einen Jahrmarkt gesprungen sind.

1888 – Bertha Benz sagt zu ihren Kindern: »Wir geh’n jetzt Omma besuchen!«, und packt sie auf den Patent-Motorwagen ihres Mannes Karl, den sie vorher vorsichtshalber nicht gefragt hat. Dann fährt sie mit dem ersten Auto von Mannheim nach Pforzheim und wieder zurück. Sie wird damit die erste Person, die ein Auto über eine größere Strecke, rund 104km, navigiert hat. Der kleine Ausflug sorgt für viel Wirbel und beschert dem jungen Unternehmen ihres Mannes die ersten Verkäufe.

Auf dem Weg musste sie übrigens tanken und damals gab es das dafür benötigte Leichtbenzin nur in Apotheken. Aus diesem Grund kann sich die Stadtapotheke in Wiesloch heute als erste Tankstelle der Welt bezeichnen.

1920 - Leon Theremin führt sein neues Musikinstrument, mit dem man elektronisch Töne erzeugen kann ohne das Intstrument körperlich zu berühren, auf einer Moskauer Industriemesse erstmals öffentlich vor. Er nennt es zunächst Ätherophon, später wird es aber nach ihm selbst einfach nur Theremin genannt. Oder »dieses Instrument mit dem Nudelsound, das so nach Science-Fiction klingt«. Und, nein, das Thema von »Doctor Who« wird nicht auf einem Theremin gespielt, klingt aber zugegebenermaßen ähnlich.

1960 – Ganz ohne Folter und holterdiepolter wird unabhängig das Land Obervolta!

1962 – Marilyn Monroe wird tot aufgefunden. Später wird festgestellt, dass sie von den Alien-Echsenwesen, die von John F. Kennedy und der US-Regierung Besitz ergriffen haben, umgebracht wurde, während sie unter dem Einfluss eines Gedankenkontrollstrahls zotige Lieder sang. Oder sie hat aus Versehen eine Überdosis Pillen genommen. Was jetzt jeder wahrscheinlicher findet ...

1966 – Das siebte Album der Beatles, »Revolver«, erscheint in Großbritannien. Aus irgendwelchen Gründen erschien das Album in Deutschland schon eine Woche früher, aber da hat sich vermutlich niemand drüber beschwert. Am ehesten beschweren sich die Leute darüber, dass es so experimentell ist.

1967 – Das erste Album der britischen Band »Pink Floyd« erscheint: »The Piper At The Gates Of Dawn«. Sagen wir einfach, dass die Leute, denen »Revolver« schon zu experimentell war, an dem Album noch weniger Freude hatten.

1983 - In Deutschland kommt der James-Bond-Film »Octopussy« in die Kinos und zeigt mal wieder, dass es Ian Fleming beim Ausdenken von merkwürdigen Namen mit einem Bezug auf weibliche Geschlechtsteile nie an Ideen mangelte.

2000 – Der britische Schauspieler Alec Guiness, bekannt für seine Darstellung des Obi-Wan in »Star Wars« und des Colonels in »Die Brücke am Kwai«, stirbt im Alter von 86 Jahren und kehrt wider Erwarten nicht als Macht-Geist zurück.