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Der 16. Mai in der Geschichte

Ein toter chinesischer Kaiser, ein pädophiler Schriftsteller, ein paar Schauspieler und Muppets

290 - Kaiser Jin Wudi segnet das Zeitliche, vermutlich weil er sich mit seinem 5000 Konkubinen etwas verausgabt hatte. Eigentlich dachte er, dass er vor seinem Tod noch alles klären könnte und irgendeinen Onkel oder Vetter auf den Thron setzen kann, aber da sich die Verwandtschaft untereinander nicht grün ist, wird sein eigentliches Testament beiseitegeschafft und der geistig zurückgebliebene Sohn Huidi zum Kaiser. So ist das, wenn man als Kaiser lieber schnackselt, als sich um die wichtigen Dinge zu kümmern. Unter Huidi beginnt die Verwandtschaft um die Macht zu streiten und sich gegenseitig umzubringen, was das ganze Land ins Unglück stürzt.

1605 - Nachdem der Vorgängerpapst, Leo XI., gerade mal 27 Tage im Amt war, bevor er die Hufe hochriss, wird Camillo Borghese zum Papst gewählt und nennt sich Paul V. Er ist mit 53 Jahren der jüngste unter den wählbaren Kardinälen und vermutlich einigte man sich auf ihn, weil man in der nächsten Woche nicht gleich schon wieder abstimmen will.

1836 - Der 27-jährige Schriftsteller Edgar Allen Poe heiratet seine Cousine Virginia Clemm. Der Priester schaut ihn merkwürdig an: »Alter, dit is deine Cousine!«

»Ja, und?«

»Ich meine ja nur. Außerdem, ist sie nicht etwas jung.

»Sie ist ... äh ... 21.«

Ein Trauzeuge sagt: »Ja, genau. 21 ist sie. Bestimmt. Echt jetzt.«

In Wahrheit ist Virginia Clemm 13 Jahre alt.

1866 - Der US-Kongress: »Wie wäre es denn, wenn wir eine Münze rausbringen, die fünf Cent wert ist. Und die machen wir aus Nickel. Und nennen sie Nickel.«

Und alle so: »Hm, bestechende Logik.«

1929 - Die ersten Oscars werden vergeben. Allerdings ist bei der ersten Zeremonie alles nicht ganz so spannend, denn die Gewinner wurden schon drei Monate zuvor in der Presse bekanntgegeben. Nicht nur wird z.B. der Preis für den Hauptdarsteller zum ersten Mal vergeben, zum bisher ersten und einzigen Mal erhält ein deutscher Schauspieler die Trophäe: Emil Jannings. Er bekommt ihn für seine Rolle in »Der Weg allen Fleisches«, aber wenn man sich heute ansehen möchte, wie gut Jannings in dem Film war, hat man Pech: Von dem Film existieren keine Kopien mehr. Aber obwohl wohl kein Internet-Nutzer heutzutage den Film gesehen haben kann, hat der Film 6,7 Punkte bei der IMDB. Verrückt wie die Natur das macht.

1944 - In Kalifornien wird Danny Trejo geboren. Wegen seines Aussehens gerät der Junge recht häufig in Schwierigkeiten und dadurch auch auf die schiefe Bahn. Er verbringt einige Zeit in Gefängnissen, wo er ein recht patenter Boxer wird. Aus diesem Hintergrund heraus wird er später bei Filmen als Trainer eingestellt, bis irgendwer sagt: »Mensch, so wie du aussiehst, kannst du prima einen Schläger spielen.« Das tut er dann auch gern und ausgiebig, besonders in Filmen von einem entfernten Verwandten von ihm, Robert Rodriguez, der ihn in seinen Filmen »Spy Kids«, »Desperado« und »From Dusk Till Dawn« besetzt. Letztendlich schreibt er ihm die Rolle des »Machete« auf den Leib.

Trejo sagt, dass er nur Bösewichte spielt, wenn diese am Ende auch sterben müssen, weil er Jugendlichen zeigen will, dass sich Verbrechen nicht lohnt. Das macht ihn irgendwie echt sympathisch.

1953 . In Irland wird Pierce Brosnan geboren. Der Schauspieler ist natürlich am bekanntesten dafür, dass er in vier Filmen James Bond verkörpert hat. Wahrscheinlich wären das auch mehr Filme geworden, wenn damals die Gerüchteküche darüber, dass er zu Bond werden könnte, nicht dafür gesorgt hätte, dass seine Serie »Remington Steele« erneuert wird, sodass er für Bond dann nicht mehr zur Verfügung stand. Vermutlich haben da ein paar Haare seines perfekt frisierten Kopfes dran glauben müssen.

1960 - Theodore Maiman stellt den ersten funktiontüchtigen Laser her. Als sein Assistent ihn fragt, was man damit machen kann, sagt Maiman: »Ja, hm ...«

Genau so sieht das auch sein Geldgeber. »Und wat soll dit jetzt?«, fragt er, während Maiman antwortet: »Es ist eine Lösung, die ein Problem sucht.« Faszinierenderweise spricht man nach seinem Tod davon, dass die Veröffentlichung seines Papiers zum Laser in der Zeitschrift »Nature« eines der wichtigsten Dinge war, die dort jemals publiziert wurden. Tatsächlich kann man sich heute kaum eine Welt vorstellen, in der Laser keine Rolle spielen.

1966 - Bob Dylans Album »Blonde On Blonde« erscheint und gilt heute als das erste Doppelalbum der Rockmusikgeschichte. Einige der Songs darauf, u.a. der Opener »Rainy Day Women #12 & 35«, scheinen extra so angelegt zu sein, um Dylans alte Folk-Musik-Fans zu vergrätzen. Außerdem wurden bei den Aufnahmen offenbar so viel Drogen konsumiert, dass sowohl musikalisch als auch textlich viele Leute nur fragend den Kopf schütteln. Selbst Bob Dylan scheint bis heute zum Teil nicht zu wissen, was ihn da geritten hat. Oder was der Titel des Albums eigentlich zu sagen hat. Trotzdem: Es gilt als eines der besten Alben überhaupt.

1990 - Jim Henson stirbt nach kurzer Krankheit mit nur 53 Jahren in New York. Der Puppenspieler, Regisseur und Produzent war der unter anderem Erfinder der Sesamstrasse, der Muppet Show und der Fraggles. Er selber war der Puppenspieler hinter Kermit und Ernie. Statt wie üblich eine Gedenkfeier mit schwarzer Kleidung und trauriger Musik zu haben, werden bei ihm bunte Kleider getragen und Dixieland gespielt. Außerdem treten die Hauptpuppenspieler der Muppet Show mit ihren Figuren auf und singen ein Medley seiner Lieblingssongs.

Henson ist einer der wenigen Leute, die gleich zweimal auf dem Hollywood Walk Of Fame vertreten sind, einmal als er selbst und einmal als seine Figur Kermit.

1995 - Bayern: »Wir hängen jetzt in jedes Schulzimmer ein Kreuz.«

Verfassungsgericht: »Nüscht is.«