Der 27. Dezember in der Geschichte
England und Portugal geben sich Zeug, ein paar Leute geben sich die Kante und ein paar andere Leute geben den Löffel ab
537 – Die Hagia Sophia in Konstantinopel wird vollendet. Mit ihrer riesigen Kuppel ist sie nicht nur zu dem Zeitpunkt das größte Gebäude der Welt, sondern auch das Gebäude, in dem die Leute am meisten »Ah« und »Oh« sagen.
1512 – Die Spanier geben ein paar Gesetzestexte in den Kolonien in der Neuen Welt heraus, die im Grunde besagen, dass die gesamte indigene Bevölkerung gefälligst zur Kirche zu gehen hat und keine Mehrfachehen mehr gestattet sind. Außerdem sagen die Spanier: »Wir haben auch beschlossen, dass wir uns um alle staatlichen Belange kümmern und ihr gefälligst die Schnauze zu halten habt. Allet klar? Jut.«
1594 – Jean Châtel, strenger Katholik und angehender Anwalt, versucht, den französischen König Heinrich IV. mit einem Messer zu erstechen, schlägt ihm aber nur einen Zahn aus. Hinterher foltert man ihn noch ein bisschen, damit er auch die Jesuiten belastet, auf die man eh gerade keinen Bock hat, und einen Vorwand geliefert kriegt, diese aus dem Land zu vertreiben. Dann verbrennt man seine Hand mit geschmolzenem Schwefel, Blei und Wachs und vierteilt ihn ganz zivilisiert.
1703 – England und Portugal schließen den Methuenvertrag. Im Grunde heißt es darin: »Wir Engländer liefern euch Textilien wie nur was, dafür verkauft ihr euren Suff nur an uns.«
1831 – Charles Darwin geht an Bord des Schiffs »HMS Beagle«, welches mit ihm um die Welt segelt und ihn dabei so viele merkwürdige Dinge sehen lässt, dass er deswegen seine Evolutionstheorie formuliert.
1845 - Crawford Williamson Long wendet erstmals Äther als Betäubungsmittel bei der Geburt eines Kindes an. Dass sich das Zeug dazu eigenen würde, hatte er übrigens herausgefunden, als er sich mit ein paar jungen Männern traf, um sich ordentlich die Birne mit Äther wegzuballern. Er stellte dabei fest, dass die Leute unter dem Einfluss von Äther keinen Schmerz empfanden. Man fragt sich, was genau die auf diesen Partys gemacht haben, dass man das herausfinden konnte.
1904 – In London wird ein Bühnenstück aufgeführt, in dem ein Junge, der nicht erwachsen werden will, Kinder ins Nimmerland entführt, wo sie dann ein paar grausige Erlebnisse haben. Weil man aber damals Michael Jackson noch nicht kennt, nennt James Matthew Barrie sein Stück »Peter Pan«.
1922 – Der japanische Flugzeugträger »Hōshō« wird der erste Flugzeugträger, der auch genau für diese Aufgabe gebaut wird. Vorher hatte man anscheinend immer gedacht: »Mensch, sieht ja so aus, als könnte man auf dem Schiff landen. Probieren wir es einfach mal!«
1923 – Gustave Eiffel stirbt in Paris, während er Beethovens Fünfte Symphonie hört. Abgesehen davon, dass er den nach ihm benannten Turm konstruiert hat, hatte er auch das Stützgerüst der Freiheitsstatue in New York entworfen, entwickelte Schleusen für den Panama-Kanal und war ein Pionier auf dem Gebiet der Windkanäle. Mit einer gewissen Berechtigung könnte man also sagen, dass der Eiffel schon ganz knorke war.
1935 – Die Deutsche Regina Jonas wird die erste Frau weltweit, die zur Rabbinerin ordiniert wird, was selbstverständlich in einer Religion, die schon Tausende Jahre auf dem Buckel hat, überhaupt nicht kontrovers diskutiert wird. Und weil es zu der Zeit in Deutschland gerade total tuffig und super für Juden ist, hat sie von dem Posten auch nicht allzu lange etwas.
1945 – Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird gegründet. Die selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen vergibt Kredite an Länder, bei denen quasi Strauchgewächse durch die Banken rollen, und macht noch so einiges Zeug, bei dem man als Otto Normalverbraucher nur sagt: »Aha.« Wie das so bei internationalen, bürokratischen Organisationen ist, vergehen von der Gründung bis zur Aufnahme der Arbeit rund zwei Jahre.
1948 – Der spätere französische Schauspieler Gérard Depardieu wird geboren und frisst sich einmal durch sämtliche Vorräte des elterlichen Hauses.
1949 – Nachdem Indonesien schon vier Jahre darum kämpft, endlich unabhängig zu sein, sagt ihre Kolonialmacht, die Niederlande, endlich: »Ja, ist ja jut. Macht doch wat ihr wollt.«
1951 – In Deutschland schafft man das Gesetz ab, welches es Ausbildenden erlaubte, ihre Azubis ordentlich zu vermöbeln, wenn sie Mist gebaut haben. Und die ganzen Ex-Nazis heulen: »Mensch, gar nichts darf man mehr ...«
1966 – Die erste dokumentierte Begehung der mexikanischen Schwalbenhöhle findet statt, da die umliegenden Einwohner der Gegend die ja vermutlich noch nie entdeckt hatten. Dabei handelt es sich um eine 300m tiefe Höhle, die eine schöne kreisrunde Öffnung hat, von der mittlerweile Basejumper gerne in die Tiefe springen, um dann hinterher zu fragen: »Und wie komme ich jetzt wieder hoch?«
1991 – Jimi Blue Ochsenknecht kommt auf die Welt und den meisten Leuten schießt dabei vermutlich die Frage »Warum?« in den Kopf.
2016 – Ein schwerer Tag für alle »Star Wars«-Fans: Prinzessin Leia selbst – die Schauspielerin Carrie Fisher – stirbt an einem Herzstillstand während eines Fluges. Ihren Humor bewahrt sie sich aber bis nach ihrem Tod: Ihre Asche wird in einer Urne begraben, welche das Aussehen einer Prozac-Pille hat – einem Antidepressivum, welches sie zeitweise wegen ihrer manisch-depressiven Erkrankung einnehmen musste