Der 23. Dezember in der Geschichte
Mainz ist weg, Washington ist weg, Van Goghs Ohr ist weg
800 – Papst Leo III. schwört, dass er keinen Eid- und Ehebruch begangen hat. Karl der Große daraufhin: »Is jut, Leo, jetzt darfste mich zum Kaiser machen.«
1631 – Der Stadtkommandant von Mainz sagt: »Eh, wat soll’s, hier haste die Schlüssel«, woraufhin der schwedische König mit seinen Truppen in die Stadt zieht und sagt: »Meins! Äh, Mainz.«
1672 – Giovanni Domenico Cassini entdeckt einen Saturnmond. Es ist nicht mehr überliefert, wie er das Ding nennt – wahrscheinlich Horst oder Kevin – aber 175 Jahre später nennt man ihn »Rhea«, nach der Frau des Kronos aus der griechischen Mythologie, der halt bei den Römern Saturn hieß.
1783 – George Washington reicht seine Kündigung ein. Er will nicht mehr der oberste Kommandant der Armee sein und lieber auf seinem Landsitz abhängen. Daraufhin schauen alle Leute beeindruckt: »Ist ja auch mal was Neues, dass sich ein Befehlshaber nicht gleich selber zum König macht oder sonst irgendwie machthaberisch durchdreht. Vielleicht sollten wir den fragen, ob er Präsident werden will.«
1876 – Die Osmanische Verfassung wird vom Herrscher Abdülhamid II. verkündet. Die ist auch total liberal, sieht ein Parlament mit allem Pipapo vor, aber zwei Jahre später überlegt er sich es anders und meint: »Leute, ich glaube, ich entscheide doch lieber alles alleine.«
1888 – Vincent van Gogh verletzt sich in seinem Haus in Arles am linken Ohr und trennt es zum Teil oder auch in Gänze ab. Anschließend verpackt er es nett in Papier, geht zur Prostituierten seines Vertrauens und drückt ihr das Ding in die Hand. »Hier, heb du das auf. Aber nicht alles auf einmal essen!« Wenig überraschend fällt er kurz darauf aufgrund des hohen Blutverlustes um und kommt ins Krankenhaus.
1900 – Reginald Fessenden führt die erste drahtlose Sprachübertragung durch. Andere Leute sind nicht begeistert: »Keule, wenn wir reden, machen wir das doch auch ohne Draht, also wat soll der Scheiß?«
»Aber doch nicht mehrere Kilometer weit.«
»Kommt drauf an, wie laut ich brülle.«
»So müsstest du gar nicht brüllen.«
»Ach? Spannend.«
»Siehste.«
1901 – Weil seit dem Goldrausch im Jahre 1851 ein Haufen Chinesen nach Australien gekommen war, die von den weißen Siedlern eher argwöhnisch betrachtet wurden, beschließt man, in dem erst seit Anfang des Jahres bestehenden Land eine »White Australia Policy« einzuführen. Sprich: Man will nur weiße Europäer einwandern lassen. An diesem Tag stimmt der König dem »Immigration Restriction Act« zu, welches somit Gesetz wird. Es sieht vor, dass vor der Einwanderung ein Sprachtest gemacht wird, weil man denkt: »Na, der Chinese kann unsere Sprache eh nicht.« Erst 1959 wird das Gesetz abgeschafft. Die eigentliche »White Australia Policy« wird erst endgültig im Jahr 1973 beendet, als man beschließt, dass die Rasse bei einer Einwanderung keinerlei Rolle spielt.
1972 – Sechzehn Überlebende des Fuerza-Aérea-Uruguaya-Flug 571 werden gerettet. 72 Tage zuvor war die Maschine mitten in den Anden abgestürzt und die Überlebenden schafften es nur deshalb, weil sie buchstäblich die Arschbacken ihrer toten Verwandten und Freunde aßen. Hinterher bringt aber niemand ein Kochbuch heraus.
1975 – Nachdem ein paar US-Politiker feststellten, dass die Maßeinheiten in den USA wirklich bescheuert sind, unterschreibt US-Präsident Gerald Ford den »Metric Conversion Act«, damit der Bevölkerung mal das metrische System mit Metern usw. etwas nähergebracht wird. Die meisten Unternehmen und Bürger reagieren aber mit: »Wat? Nee, wir bleiben lieber bei einem System, welches absolut hirnrissig ist.«
1986 – Nach neun Tagen Nonstop-Flug ohne Tanken und Zwischenlanden, schließen Richard Glenn Rutan und Jeana Yeager mit dem Flugzeug »Voyager« ihren Rund-um-die-Welt-Trip ab. Während des Fluges gab es ein paar Probleme, z.B. ging eine Treibstoffpumpe kaputt und musste im Flug gewechselt werden, aber keines davon war so groß, wie sich neun Tage lang nicht ausstrecken zu können oder zur Toilette zu gehen.
1991 – Fluglehrer Carl Beauford Terry und Flugschülerin Linda Varnar Keath wollen etwas Instrumentenflug üben, haben in der Luft dann aber anscheinend andere Pläne. Die Sitze werden nach hinten gestellt und gewisse Kleidungsteile werden entfernt. Später, nachdem das Flugzeug abgestürzt ist und beide Insassen tot aufgefunden werden, wird sich ein Beamter der Flugsicherungsbehörde folgendermaßen äußern: »Der hinreichende Verdachtsgrund ist, dass der kommandierende Pilot eine unsachgemäße Entscheidung getroffen hat, als er seine Aufmerksamkeit anderen Aktivitäten als der Steuerung des Flugzeugs zuwendete.«
2013 – Michail Timofejewitsch Kalaschnikow stirbt in Ischewsk, der Hauptstadt von Udmurtien, einer Republik in Russland, die in ungefähr da liegt, wo man sie gar nicht vermutet hätte, weil einen das ohnehin nicht wirklich interessiert. 1947 erfand er ein Maschinengewehr, das berühmte AK-47, welches wohl eine der bekanntesten und weitverbreitetsten Waffen der Welt ist. Sie hat es sogar auf mehrere Flaggen geschafft. Kalaschnikow selbst kommt im Gegensatz zu vielen anderen nicht in den Genuss, durch eine seiner Waffen zu sterben. Er stirbt mit 94 Jahren an Altersschwäche.