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Der 25. Januar in der Geschichte

Was an diesem Tag geschah ...

41 - Nachdem man tags zuvor den römischen Kaiser Caligula und seine ganze Familie ermordet hatte, diskutieren der Senat, die Prätorianer und das Militär darüber, wer denn jetzt die Macht übernehmen soll. Man einigt sich auf Claudius, den Onkel von Caligula, dem man noch schnell sagt: »Und die Verschwörer und Attentäter von deinem Neffen begnadigst du dann, gell?«

Und Claudius, mit sicherem Blick auf ihre Schwerter: »Ja, nee, klar. Selbstredend. Versteht sich doch von selbst.«

1077 - Heinrich IV., römisch-deutscher König und ein wenig im Zwist mit dem Papst, kommt auf der Burg in Canossa an, wo der Papst verweilt. Da Heinrich kurz zuvor vom Papst aus der Kirche geschmissen wurde, hockt er jetzt drei Tage vor dem Tor und leistet Abbitte, was zu der Jahreszeit bestimmt ganz besonders gesundheitsfördernd war.

Wegen dieses Vorfalls, spricht man heute immer noch bei erniedrigenden Handlungen, um um etwas zu bitten, über einen »Gang nach Canossa«.

1153 - Balduin III., König von Jerusalem, belagert mit einem Heer von Kreuzfahrern die Stadt Askalon. Der Hafen wird ebenfalls abgeschottet. Die Leute in der Stadt machen alles dicht und sagen: »Ja, und nun?«

»Gebt auf!«, sagt Balduin.

»Nee, du. Lass ma.«

»Wir hungern euch aus! Und kämpfen dann!«

»Ja, jut. Belagerung halt, ne?«

»Nun ergebt euch schon.«

»Nah ... später vielleicht.«

»Mann, ey.«

Das geht so über ein halbes Jahr.

1858 - Der preußische Kronprinz Friedrich, späterer Friedrich III., heiratet Victoria, die Tochter von Queen Victoria, weil das mit den ewig gleichen Namen in den Königshäusern auch nicht unübersichtlich wird. Während der Zeremonie spielt man »Marry You« von Bruno Mars und alle sind hin und weg. Ach, nee. Es war der Hochzeitsmarsch aus »Ein Sommernachtstraum« von Felix Mendelssohn Bartholdy. Einige der Jungesellinnen und Jungesellen denken: »Mensch, das klingt ja eigentlich ganz dufte. Das will ich bei meiner Hochzeit auch hören«, und seitdem ist das irgendwie der Klassiker schlechthin.

1890 – Die Journalistin Nellie Bly kehrt von ihrer Weltreise zurück. Beauftragt von ihrer Zeitung, die Reise aus Jules Vernes Buch »In achtzig Tagen um die Welt« nachzuahmen, schafft sie die Reise in 72 Tagen, sechs Stunden und elf Minuten und tut ganz nebenbei noch etwas für die Frauenrechte, da sie das Ganze unternahm, ohne von einem Mann begleitet worden zu sein. Die Reisezeit ist außerdem ein Weltrekord, der allerdings ein paar Monate später schon wieder eingestellt wird. Natürlich von einem Mann. Das konnte man ja nicht auf sich sitzen lassen.

1905 - Im Großen Musikvereinssaal in Wien wird die sinfonische Dichtung »Pelleas und Melisande« von Arnold Schönberg uraufgeführt. Das Publikum ist nicht begeistert. Einer der Kritiker schlägt am nächsten Tag vor, »Schönberg in eine Irrenanstalt zu stecken und Notenpapier außerhalb seiner Reichweite aufzubewahren«. Vermutlich hat er danach hochdramatisch den Füllfederhalter fallen lassen.

1947 – Thomas T. Goldsmith Jr. und Estle Ray Mann melden ihr »Kathodenstrahlröhrenamüsiergerät« zum Patent an. Benutzer können damit, inspiriert von den Radar-Geräten im Zweiten Weltkrieg, ein kleines Spielchen machen, in dem man Artellerieschüsse abgibt. Im Grunde haben sie damit das erste Videospiel erfunden. Dummerweise sind die Kosten, um so ein Gerät herzustellen, zu hoch, um es auf den Markt zu bringen. Es werden nur einige handgefertigte Prototypen hergestellt.

1955 – Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs meint das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR: »Mensch, so langsam könnten wir eigentlich auch mal den Kriegszustand mit Deutschland für beendet erklären, oder? Immerhin haben wir ja schon den Osten abgeteilt und die sind ja unsere besten Kumpels ...«

1998 - In Australien geht das Ehepaar Tom und Eileen Lonergan am Great Barrier Reef tauchen. Die Veranstalter auf dem Boot, mit dem sie herausgefahren sind, können nicht richtig zählen und denken, dass alle an Bord sind. Die Lonergans bleiben zurück. Erst nach zwei Tagen bemerkt man, dass da irgendwas schiefgelaufen ist. Man findet zwar noch vereinzelte Tauchutensilien, aber bis heute wurde das Ehepaar nicht mehr gesehen, weil sie vermutlich einfach verdurstet, verhungert oder von Haien aufgefressen wurden. Also irgendwie die größte Horrorvorstellung, die man als Taucher so haben kann. Oder zumindest eine davon. Jedenfalls denken sich das auch ein paar Filmemacher, die das zum Anlass nehmen, die Geschichte leicht abgewandelt als »Open Water« zu verfilmen.

Die Veranstalter wurden zwar der Tötung für unschuldig befunden, mussten aber ihren Betrieb dicht machen.