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Der 11. März in der Geschichte

Ein Raddampfer spielt Verstecken, ein Fahnenmast wird zum Kriegsgrund und in Japan hat man Wasserprobleme

222 - Die Prätorianer, also quasi die Leibgarde des römischen Kaisers, bringen den römischen Kaiser um. Mal wieder. Dieses Mal ist der Kaiser mit dem Namen Elagbal dran, der gerade 18 Jahre alt ist und einen Hang zu Orgien, Transsexualität und Androgynie hat. Einer Kastration ist er wohl auch nicht abgeneigt. Die Prätorianer sagen aber »Orgien sind schon okay, aber alles andere Ih-Bäh!«, ziehen die Leiche noch ein wenig durch die Straßen und schmeißen sie am Ende in den Fluss.

928 - Trpimir II. wird zweiter König von Kroatien und bereut, dass er beim Glücksrad nicht mehr Vokale gekauft hat. Er ist Nachfolger seines Bruders Tomislav, der kurz vorher noch eine bulgarische Streitmacht besiegt hat, dann aber plötzlich spurlos verschwand. Vermutlich ist er mittlerweile Holzfäller in Alaska. (Und wer die Referenz nicht versteht, hat glücklicherweise »Dexter« nicht zu Ende gesehen.)

1405 - Die Stadt Frankfurt am Main kauft das »Haus zum Römer« und das »Haus zum goldenen Schwan« und macht sie zum Rathaus der Stadt, weil man ohnehin schon seit fast 50 Jahren alle wichtigen Entscheidungen dort beim Besäufnis gefällt hat.

1499 - Während des Schwabenkrieges zwischen den Schweizern und dem Haus Habsburg, welches sich vom Schwäbischen Bund vertreten lässt, überlegen die Schweizer, was sie mit potentiellen Gefangenen machen. »Alle umbringen? Alle umbringen.«

1812 – Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, erlässt das recht eindeutig formulierte »Edikt betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate«. Im Grunde steht darin: »Leute, wat is’n, wenn wir die Juden mal ausnahmsweise nicht unterdrücken und so ... also zumindest nicht ganz so dolle.«  Juden werden erstmals Staatsbürger in Preußen, erhalten Rechte und Pflichten und sind weitgehend allen anderen gleichgestellt. Die Juden finden das so toll, dass sie sich für die anstehenden Kämpfe gegen Napoléon oft freiwillig melden.

1841 - Der Raddampfer »President«, das größte Dampfschiff seiner Zeit, legt von New York mit 109 Menschen an Bord in Richtung Liverpool ab. Zwei Tage später wird das Schiff zum letzten Mal gesehen. Es hält bis heute den Rekord für das längste Versteckspiel eines Raddampfers.

1845 – In Neuseeland bricht der sogenannte »Flagstaff War« (Fahnenstangenkrieg) aus. Im Grunde haben die Ureinwohner Neuseelands festgestellt, dass die Briten sie beim vorher unterschriebenen Vertrag von Waitangi beschissen hatten, was aus heutiger Sicht wohl am ehesten mit »Na ja, Briten halt ...« kommentiert werden könnte. Ein paar amerikanische Händler taten ihr übriges, um die Māori glauben zu lassen, dass sie in Kürze quasi zu Sklaven werden würden. Auf jeden Fall haben die Māori irgendwie das Gefühl, dass das Land von Weißen überrannt wird, obwohl sie das so eigentlich nie wollten. Um zu zeigen, dass sie die das wenig knorke finden, machen sie dreimal den Fahnenmast mit der britischen Flagge kaputt, der auf einem Hügel steht. An diesem Tag passiert das zum vierten Mal und die Briten sagen dann: »Leute, WTF?« Ein Dreivierteljahr gibt man sich gegenseitig auf die Mütze, bis man dann übereinkommt, dass ein Miteinander doch irgendwie möglich sein muss.

1907 - Der Chaco Canyon in New Mexico – zwischen 850 und 1250 ein Zentrum der Pueblo-Kultur - wird als National Monument der USA ausgewiesen. Zumindest so lange, bis da irgendwann mal Öl gefunden wird, denn dann ist die Geschichte den USA herzlich egal.

1955 – Alexander Fleming, Entdecker des Antibiotikums Penicillin, stirbt an einem Herzinfarkt in London. Die Entdeckung des Penicillins, für das er den Nobelpreis bekam, fand eigentlich nur statt, weil Fleming eine Drecksau war. Er hatte seine Petrischalen nicht richtig saubergemacht und stellte dann am nächsten Tag fest: »Huch, da ist ja ein Schimmelpilz gewachsen, aber die Bakterien sind abgestorben. Hmmm ...«

1955 – Nina Hagen wird in Ost-Berlin geboren und brüllt schon da ungefragt die Leute in nächster Nähe an.

1971 – Philip John Clapp Jr. wird in Knoxville, Tennessee geboren. Der Schauspieler, Produzent, Autor, Komiker und Stuntman ist vor allem unter seinem Künstlernamen Johnny Knoxville bekannt. Und dafür, dass er und seine Kumpels von »Jackass« äußerst kreativ darin sind, sich vor laufenden Kameras in die Eier hauen zu lassen. Für 2021 ist übrigens ein weiterer Jackass-Film geplant. Man kann davon ausgehen, dass da wieder einigen in die Familienjuwelen gehämmert wird.

1986 – Nico Semsrott wird in Hamburg geboren. Der Kabarettist, Poetry-Slammer und Satiriker ist zunächst satirisch als »Demotivationstrainer« unterwegs, bevor er 2019 für »DIE PARTEI« ins Europaparlament einzieht, um auch europaweit die Politiker zu deprimieren. 

2009 – In Winnenden geht ein ehemaliger Schüler in die Albertville-Realschule und ballert wild um sich. Er bringt 15 Menschen um und am Ende auch sich selbst. Elf Menschen werden z.T. schwer verletzt. Die Waffen dafür hat er von seinem Vater, der 15 Sportwaffen daheim ungeschützt herumliegen hatte, denn natürlich braucht man 15 Schusswaffen im Haus. Wie sollte man sonst auch ruhig schlafen können? Unter jedem Kopfkissen zwei, im Klo, in der Küche und im Wohnzimmer natürlich auch.

2011 - Gegen 14.46 Uhr Ortszeit kommt es an der Pazifikküste der Tōhoku-Region in Japan zu einem Erdbeben der höchsten Stärke auf der japanischen Skala. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, ist so groß, dass sie den damaligen Weltenergiebedarf 77-fach übersteigt. Es ist das Äquivalent zu 780 Millionen(!) Hiroshima-Bomben. Dementsprechend sagt auch das Wasser rund ums Epizentrum: »Äh, ich muss weg!«, und ergießt sich als Tsunami über die japanische Küste, an der praktischerweise einige Atomkraftwerke stehen, deren Notstromgeneratoren für die Kühlung durch die Wassermassen ausfallen. Im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi macht es daraufhin Puff und alle Kühe fallen um.