Der 11. November in der Geschichte
Mal wieder EIN Papst, ein Pils, ein Entlein und ein Ent
1417 – Nachdem es jahrelang drei Päpste gab, die gegenseitig mit dem Finger auf sich zeigten und deklamierten: »Ey, du bist doof!«, werden alle drei vom Konzil von Konstanz abgesetzt und ein neuer Papst, Martin V., gewählt. Man hofft damit, alle Streitigkeiten beigelegt zu haben und hinterher sagen zu können: »Wat denn, läuft doch super.«
1493 – Kolumbus entdeckt eine Insel und nennt sie nach dem heiligen Martin, dessen Namenstag ist. St. Martin liegt aber in der Karibik und nicht in Indien, das Kolumbus nämlich immer noch nicht erreicht hat.
1675 - Gottfried Wilhelm Leibniz erklärt in einem Aufsatz, wie man den Flächeninhalt unter einer Kurve berechnen kann. Und alle so: »Toll. Wir wussten bisher zwar nicht, dass wir das brauchen, aber ... klasse. Willst du nen Keks?«
1842 – Nachdem er am 05. Oktober schon den Sud angesetzt hatte, wird im tschechischen Pilsen erstmals das Bier des bayerischen Brauers Josef Groll ausgeschenkt. Alle sind sich einig, dass es lecker schmeckt, und das »Pils« tritt seinen alkoholischen Siegeszug um die Welt an.
1843 - Hans Christian Andersens Märchen »Das hässliche Entlein« wird in Dänemark veröffentlicht. Nein, es handelt sich dabei nicht um eine Geschichte, die sich um die laufenden und sprechenden Bäume aus Tolkiens Mittelerde dreht. Denn den kannte man damals noch gar nicht.
1855 – Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard stirbt im Alter von 42 Jahren nach einem Schlaganfall, den er schon einen Monat zuvor hatte. Sein Leben und Denken hat er vor allem allein zugebracht und in seinen Schriften mehrere Rollen eingenommen, weswegen man auch sagen kann, dass ihm das vielleicht nicht ganz bekommen ist. Trotzdem wird er nach seinem Tod auch international bekannt und seine Philosophie lässt sich im Grunde zusammenfassen als ... »Also Gott ist schon ... irgendwie ... aber das Christentum ... also nicht ... also man muss als Mensch schon ... oder so.«
1880 – In Melbourne wird der australische Bushranger Ned Kelly gehängt. Im Grunde war er ein Gesetzloser, der Leute ausraubte und ermordete. Oder ein Volksheld, der gegen die Obrigkeit kämpfte. Je nachdem, wen man fragt. Seine letzten Worte auf dem Galgen lauten sinngemäß: »Ach, isset soweit? Tja, so ist das Leben.«
1917 – Liliʻuokalani stirbt in Honolulu. Sie war eigentlich durch zwei Dinge bekannt: Sie war die letzte Königin von Hawaii und sie hat u.a. das Lied »Aloha ʻOe« geschrieben. Die letzte Königin war sie deshalb, weil die USA meinten: »Mensch, Hawaii könnte doch auch zu uns gehören und die Leute sind da irgendwie schwarz, also haben die eh nichts zu sagen.« Das war allerdings schon 1895.
1918 – Mit dem Waffenstillstand von Compiègne endet der Erste Weltkrieg. In einem Eisenbahnwagen unterzeichnet die Abordnung der Deutschen den für Deutschland eher ungünstigen Vertrag, aber zumindest ist erst mal Ruhe im Karton. Einer der Punkte des Waffenstillstandes sieht vor, dass alle deutschen Truppen aus Elsaß-Lothringen abzuziehen sind. Daraufhin erklären sich die beiden Länder am gleichen Tag zur unabhängigen Republik Elsaß-Lothringen. Frankreich sieht das freilich etwas anders. Nach weniger als einer Woche rücken französische Truppen ein und sagen: »Ihr gehört jetzt übrigens zu Frankreich.« Die Republik Elsaß-Lothringen ist daher eines der kurzlebigsten staatsähnlichen Gebilde der Geschichte.
1930 – Albert Einstein und Leó Szilárd, die sonst eigentlich eher über Atombomben und dergleichen nachdenken, reichen ein Patent in den USA ein. Für einen Kühlschrank ohne bewegliche Teile. Im Endeffekt wird daraus nie wirklich was, aber da kann man mal sehen, dass Albert Einstein auch mehr gemacht hat, als den ganzen Tag nur zu grübeln.
1954 – »Die Zwei Türme«, der zweite Band der »Herr der Ringe«-Trilogie wird veröffentlicht. Da kommen jetzt aber doch schon Ents vor.
1987 – Bei einer Auktion in New York wird das bis dahin teuerste Kunstwerk versteigert: Die Schwertlilien von Vincent Van Gogh. Preis: 53,9 Millionen Dollar. Mittlerweile ist das Bild aber nicht mal mehr in den Top 10 der teuersten Bilder. 2017 erzielte »Salvator Mundi« von Leonardo da Vinci 450,3 Millionen Dollar. Leute, die also im Jahr so 50.000 Euro verdienen, müssten dafür nur rund 8100 Jahre arbeiten gehen. Klingt doch total vernünftig.
1994 – Bill Gates kauft für 30,8 Millionen Dollar den »Codex Leicester«, eine Sammlung von Schriften Leonardo da Vincis. Es ist die teuerste jemals verkaufte Handschrift der Welt. Und natürlich lässt Gates die gleich von seiner Bildagentur einscannen und öffentlich machen.
2011 – Der »Singles’ Day des Jahrhunderts«. Der Junggesellentag wurde eigentlich erstmals 1993 in Nanjing eingeführt, weil der 11.11. mit seinen vielen Einsen am ehesten die Singles repräsentiert. Und in 2011 hat der Tag eben das Datum 11.11.11, weswegen es der Super-Single-Tag ist. Komischerweise scheint der Tag mittlerweile hauptsächlich dazu genutzt zu werden, um online einzukaufen. Klar, dafür muss man sich ja auch nicht mit anderen Leuten treffen.