Du bist mir 8,29 wert (mindestens!)
Montagmorgen. Du liest die Blaupause, den Newsletter, mit dem du Communitys besser verstehst und erfolgreich Mitgliedschaften anbietest. Diese Woche: Du ahnst (möglicherweise) nicht, auf welchem Schatz du sitzt.
Hallo!
Falls du digitale Abos oder Mitgliedschaften verkaufst, ist E-Mail-Adressen Sammeln so mit das Sinnvollste, was du überhaupt tun kannst. Warum?
Ich behaupte: Die Zahl deiner zahlenden Mitglieder ist direkt verbunden mit der Zahl der E-Mail-Adressen in deiner Datenbank. Denn wahrscheinlich werden so etwa fünf Prozent deiner Newsletter-Leser:innen irgendwann zahlende Mitglieder.
Die Formel sieht also in etwa so aus:
(Newsletter-Abos x 5 %) x dein Durchschnittspreis = dein Umsatz.
Die Formel ist so simpel, dass ich verstehen würde, wenn du sie für Quatsch hältst. Ich habe aber schon dutzende Mal gesehen, dass sie kein kompletter Quatsch ist (vergleiche diese Blaupause-Ausgabe (Opens in a new window)).
Rechne bitte einfach mal nach: Wie viele E-Mail-Adressen hast du? Was sind 5 Prozent von dieser Zahl? Das Ergebnis sollte ungefähr der aktuellen Zahl deiner Mitglieder entsprechen. Beispiel Blaupause: 1.110 Personen empfangen diese Ausgabe. 53 von ihnen zahlen Geld. Fünf Prozent.
Stimmt in deinem Fall nicht? Dann bist du ein Ausnahmefall. Konvertierst du mehr als 5 Prozent, bist du sehr gut. Weniger? Dann hast du jede Menge Potenzial. Lies mehr Blaupause-Ausgaben!
E-Mails sind der verlässlichste Weg, Geld zu verdienen
So überraschend ist es nicht, dass die mega-simple Daumenregel funktioniert. Bei Mitgliedschaften und Abos gleichen sich die User-Journeys. Fast niemand zahlt sofort. Wenn jemand mit dir in Kontakt bleiben will, wird er erstmal deinen kostenlosen Newsletter abonnieren. Nach einer Weil erst entscheidet sich, ob die Person mehr will als dein kostenloses Angebot, und bereit ist, dafür Geld auf den Tresen zu legen.
E-Mails sind zudem inzwischen der einzig verlässliche Weg, um deiner Community Angebote zu machen. Denn zwischen dir und deiner Paywall befinden sich Social-Media-Plattformen, die alles tun, um zu verhindern, dass jemand ihr Produkt verlässt. Versuch mal, von einem Link auf Instagram oder TikTok in einem normalen Systembrowser wie Chrome oder Safari auf deine Seite zu kommen. Es ist enorm umständlich, und das ist volle Absicht.
Der einzige Weg um diese Community-Bouncer herum sind E-Mails. Nur, wenn du die Mailadressen deiner Follower kennst, kannst du sie direkt kontaktieren und ihren eine bezahlte Mitgliedschaft anbieten.
Deine Mailadressen sind wertvoller, als du denkst
Was sich viele Creators nicht bewusst machen, ist der Wert einer einzelnen E-Mail-Adresse. Der ist erstaunlich hoch! Wer sich diesen Wert kennt, weiß jede neue Newsletter-Anmeldung gleich viel mehr zu schätzen.
Marketing-Leute sprechen vom Lead Value. (Bitte Absatz überspringen, wem das zu technisch wird.) Leads sind Kontakte zu potenziellen Käufern, im Zweifel also Mailadressen. Der Wert eines Leads ermöglicht es auszurechen, ob sich Marketing-Maßnahmen lohnen. Kostet es mich zum Beispiel 1 Euro, um etwa über Google-Anzeigen einen Lead zu gewinnen, kann ich diesen Wert damit vergleichen, wie viel ich verdienen werde. Verdiene ich mehr als 1 Euro, lohnt sich die Sache. Sonst zahle ich drauf. Du vergleichst als Akquisitionskosten (Customer Acquisition Cost, CAC) mit der Summe, die dieser Kunde dir jemals bringen wird (Lifetime Value, LTV oder CLTV). Das Verhältnis von CAC zu LTV sollte im Idealfall sowas wie 1:3 sein – du zahlst 1 Euro und verdienst damit 3 Euro.
Wie viel ist eine E-Mail-Adresse bei dir wert?
Wenn unsere Fünf-Prozent-Formel oben also einigermaßen stimmt, kannst du ausrechnen, wie was eine E-Mail-Adresse in deiner Datenbank wert ist. Du benötigst die Größe deines Verteilers und das durchschnittliche Lifetime-Value eines Mitglieds. Wie das geht, habe ich in dieser Blaupause (Opens in a new window) erklärt. Hier ist ein einfach zu bedienender Online-LTV-Rechner (Opens in a new window). Solltest du Steady-Creator sein, findest du deinen Durchschnitts-LTV unten in deinem Dashboard (Opens in a new window). In meinem Fall:
Mit diesen Informationen kannst du mithilfe dieser Formel den Wert eines Leads ausrechnen:
(LTV eines Mitglieds * Zahl der zahlenden Mitglieder) / Größe des Verteilers = Wert einer E-Mail-Adresse
Übertragen auf die Blaupause:
(174 Euro LTV * 53 Mitglieder) / 1.110 Leads = 8,29 Euro Lead Value.
Das ist deine E-Mail-Adresse mir also wert: 8,29 Euro. Viel, oder? Jedes Mal, wenn eine neue Person diesen Newsletter bestellt, „verdiene“ ich 8,29 Euro. Ich kann also theoretisch sogar bis zu 8,29 Euro pro neuer E-Mail-Adresse ausgeben, ohne draufzuzahlen.
Zeig mir deine Zahlen!
Es folgen – wie immer – die nötigen Einschränkungen.
Einen Zusammenhang zwischen Leads und Mitglieder kann es natürlich nur geben, wenn du regelmäßig Mails versendest.
In deinen Mails musst du Angebote machen, sonst bewegen sich die Umsätze auch nicht.
Das Angebot muss plausibel sein: Wertversprechen, Preis, Pitch müssen einigermaßen stimmig sein.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du bis hierhin mitgelesen hast, und die kleine Rechenaufgabe auch für dich durchgeführt hast: Schick mir doch mal dein Ergebnis (einfach auf diese Mail antworten).
Bis nächste Woche!
👋 Sebastian
PS:
👍 Diese Ausgabe fand ich hilfreich. (Opens in a new window)
😐 Diese Ausgabe war ganz okay. (Opens in a new window)
👎 Diese Ausgabe war für mich uninteressant. (Opens in a new window)
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