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Bratwürste, Banner, Bräsigkeit

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist frühestens der 2. Mai 2025, wenn Sie diesen Text lesen (vielleicht auch der 17. Oktober 2027, wer weiß das schon und ich will nicht undankbar sein). Es war der 1. Mai, als ich ihn anfing. Tag der Arbeit. Tag des Sonnenbrands, des Ausschlafens, Frühstücks, Tag der Bratwurst. Keine Ahnung, wovon. Es gibt vermutlich keinen Tag im Jahr, den ich weniger verstehe als diesen. Sie dürfen mir gern schreiben, wenn Sie meinen, ihn erklären zu können.

Selbstverständlich weiß ich, worum es geht: Ich habe als Arbeitnehmer sogar schon an einer Kundgebung teilgenommen. Zuletzt schmunzelte ich vor wenigen Stunden auf dem Weg in den Kleingarten. Einmal über windschiefe Parolen in der Innenstadt ("Architektur-Arbeiter:innen united!") und danach über linksalternative Astronauten, die in Berlin-Grunewald die Ortsansässigen mit Theaterrauch zum Mars schicken wollten.

Interessantes zu diesem Tag habe ich noch nie gelesen. Das liegt nicht zuletzt an den Verantwortlichen von Bannern und Bratwürsten. Doch wie kann die Idee eines Tages, der allen arbeitenden Menschen gehören soll, so in miefigen Veranstaltungen und austauschbaren Frühlingsstunden untergehen? Warum fallen uns dazu keine besseren Geschichten ein? Nicht einmal über die eigene Branche, die sich sonst so gern selbst bespiegelt?

Ich wünschte mir mehr Reportagen und kluge Gedanken über Arbeit, über Verwerfungen in unserer Gesellschaft, vielleicht auch im Journalismus. Ohne wurstigen Pathos oder falsche Parteinahme, aber mit ehrlichem Interesse an dem, was uns trennt und vereint.

Melden Sie mir gern, wenn Sie originelle Ideen haben.

Bis bald und mit vielen Grüßen

Ihr
Jan Petter

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